Rispenhirse

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei der Rispenhirse, mit botanischem Namen Panicum miliaceum, handelt es sich um eine Pflanzenart der Gattung Rispenhirsen. Die Pflanze wird auch als Echte Hirse bezeichnet und ist eine traditionelle Getreidepflanze. In Europa wurde die Rispenhirse von Mais und Kartoffel überwiegend abgelöst, sie wird jedoch nach wie vor in Asien angebaut.
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Allgemeiner Überblick
Die Rispenhirse ist eine krautige und einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern erreicht. Ihre Stängel wachsen aufrecht und sind in den meisten Fällen im Bereich der unteren Knoten verzweigt und gerieft. Zudem sind die Stängel etwa zwei bis fünf Millimeter dick und unter den Knoten lang behaart. Auch die Knoten der Rispenhirse sind circa ein bis zwei Millimeter lang und weisen eine Behaarung auf. Die Blattscheiden sind stark gerippt sowie rauhaarig.
Die Rispenhirse verfügt über ein Blatthäutchen mit sogenannten Wimpern von ein bis zwei Millimetern Länge. Die Blattspreiten der Pflanze weisen eine Länge von 10 bis 40 Zentimetern auf. Sie sind gerippt und flach sowie im unteren Abschnitt rauhaarig. Ansonsten sind die Blattspreiten der Rispenhirse relativ kurz behaart, wobei die Rippen und der Rand rau sind. Die Blütenrispen der Pflanze erscheinen im Zeitraum zwischen Juli und August. Je nach Varietät können die Rispen locker oder kompakt sein. Zudem ist die Rispenhirse durch einblütige Ähren und herab hängende reife Rispen gekennzeichnet.
Vorkommen und Anbau
Ursprünglich erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Rispenhirse in erster Linie über Zentralasien. Die Pflanze wird bereits seit Jahrtausenden in der Alten Welt als Getreidepflanze kultiviert. Vielfach ist die Rispenhirse verwildert und benötigt weniger Wärme als zahlreiche andere Hirsearten. In Mitteleuropa wächst die Rispenhirse in vielen Fällen wild auf Schuttplätzen, Brachflächen, Bahnanlagen oder an Häfen. Kommt sie in Gärten vor, so verwildert sie oftmals durch Vogelfutter. Generell kommt die Pflanze hauptsächlich auf nährstoffreichen, sandigen und leichten Lehmböden vor. In seltenen Fällen ist die Rispenhirse auch in der montanen Höhenstufe zu finden.
In Bezug auf den Anbau der Rispenhirse kann davon profitiert werden, dass es sich grundsätzlich um eine wenig anspruchsvolle Pflanze handelt. Die Aussaat der Rispenhirse sollte im Zeitraum von April bis Mai erfolgen und direkt im Freiland stattfinden. Dabei wächst die Rispenhirse am besten auf nährstoffarmen Boden, jedoch bevorzugt sie sonnige Standorte. Beim Sammeln ist darauf zu achten, dass die Rispen zuerst oben und allmählich auch unten reifen, weshalb ein günstiger Zeitpunkt abgewartet werden sollte, um eine größere Menge der Rispenhirse ernten zu können.
Anwendung und Wirkung
Auch soll sie sich stärkend auf die Augen und das Gewebe auswirken und die Nerven stärken. Besonders die in der Rispenhirse enthaltene Kieselsäure trägt zur verjüngenden und entgiftenden Wirkung auf den Körper bei. Für diesen Zweck muss die Rispenhirse erhitzt und gekocht werden, damit die wirksamen Stoffe nutzbar werden. Zur Herstellung eines Breis aus Rispenhirse wird diese heiß gewaschen und mit Gemüsebrühe zum Kochen gebracht. Auch in einem Wärmekissen kann die Rispenhirse zum Einsatz kommen, in dem die Hirsekörner in einen Stoffbeutel gegeben werden, der im Backofen erhitzt wird und auf den wärmebedürftigen Bereich aufgelegt wird.
Wogegen hilft die Rispenhirse?
Bedeutung für die Gesundheit
Die Rispenhirse kann aufgrund ihrer zahlreichen wertvollen Wirkstoffe zur Prävention von gesundheitlichen Beschwerden und der allgemeinen Verbesserung des Körpergefühls zum Einsatz kommen. In der Vergangenheit kam der Rispenhirse als Heilpflanze mitunter eine geringe Bedeutung zu. Jedoch hat sie sich in der heutigen Zeit zu einer hochgeschätzten Heilpflanze entwickelt. Die Wirksamkeit der Rispenhirse wird dabei in erster Linie im Zusammenhang mit diversen Alterserscheinungen sowie einer Vielzahl von Zivilisationskrankheiten gesehen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

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