Reiseapotheke - Gesund durch den Urlaub

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sommerzeit ist Urlaubszeit. Damit Sie im Notfall trotzdem schnell reagieren können, sollten Verbandmaterialien und Medikamente im Koffer nicht fehlen. Vor allem bei Fernreisen ist eine Reiseapotheke wichtig!

Inhaltsverzeichnis

Warum ist eine Reiseapotheke sinnvoll?

Eine Reiseapotheke sollte Verbandmaterial, Wunddesinfektion und wichtige Medikamenten enthalten.

Zwar verfügen die meisten Urlaubsorte über ein gutes Netz an Apotheken. Doch die wichtigsten Medikamente sollten in keiner Reiseapotheke fehlen. Dies ist vor allem wichtig, wenn Sie in Länder mit unzureichender medizinischer Versorgung reisen. Darüber haben dieselben Medikamente häufig andere Namen oder eine andere Dosierung. Auch die Verständigung in der Apotheke ist nicht immer einfach.

Eine eigene Reiseapotheke kann bei einfachen Krankheiten oder Verletzungen schnell und unkompliziert helfen, sodass man anschließend den Urlaub entspannt weiter genießen kann. Zu den häufigsten Krankheiten im Ausland, v.a. bei Fernreisen zählen Erkältungen und Magen-Darm-Infektionen.

Allgemeine Checkliste

Erste-Hilfe-Ausrüstung:

  • Pflaster in verschiedenen Größen
  • Desinfektionsmittel
  • sterile Kompressen
  • Mullbinden
  • medizinische Handschuhe
  • Pinzette
  • Schere
  • Sicherheitsnadeln
  • Dreiecktuch

Schmerzlinderung:

  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen
  • Fieberthermometer

Magen-Darm-Beschwerden:

  • Antazida gegen Sodbrennen
  • Mittel gegen Durchfall (z.B. Loperamid)
  • Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen (z.B. Dimenhydrinat)

Allergien und Insektenstiche:

  • Antihistaminika gegen allergische Reaktionen (z.B. Cetirizin)
  • Salbe oder Gel gegen Insektenstiche und Hautirritationen
  • Notfallset für Allergiker (bei Bedarf)

Verbandsmaterial und Wundversorgung:

  • Sterile Wundverbände
  • Verbandpäckchen
  • Selbsthaftende Bandagen
  • Wundsalbe
  • Desinfektionstücher oder -spray

Sonstige Medikamente und Utensilien:

  • Medikamente gegen Reisekrankheit (z.B. Dimenhydrinat)
  • Nasenspray
  • Augentropfen
  • Taschenapotheke mit persönlich benötigten Medikamenten (z.B. bei chronischen Erkrankungen)
  • Sonnencreme
  • Insektenschutzmittel
  • Lippenbalsam mit UV-Schutz
  • Einwegrasierer und kleine Schere
  • Einweghandschuhe
  • Kleine Taschenlampe
  • Notfallkontakte und medizinische Hinweise

Dokumentation:

  • Kopien von wichtigen Gesundheitsdokumenten und Versicherungsinformationen
  • Liste der persönlichen Medikamente und Dosierungen
  • Kontaktinformationen von Ärzten oder Gesundheitseinrichtungen am Reiseziel

Andere persönliche Gegenstände:

  • Persönliche Hygieneartikel (z.B. Zahnbürste, Zahnpasta, Shampoo)
  • Kondome oder andere Verhütungsmittel
  • Tägliche Medikamente wie Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel

Stellen Sie sicher, dass Ihre Reiseapotheke den Bestimmungen für das Handgepäck oder die Mitnahme von Medikamenten im Reiseland entspricht. Ergänzen Sie die Checkliste je nach Reiseziel, Aktivitäten und persönlichen Bedürfnissen.

Checkliste für Babys und Kleinkinder

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke für Säuglinge und Babys ist ein wichtiger Bestandteil für Eltern, die mit ihren Kleinen unterwegs sind. Hier ist eine Checkliste für eine solche Reiseapotheke:

  • Windelwechselutensilien (Windeln, Feuchttücher, Windelcreme)
  • Fieberthermometer
  • Schmerzmittel für Kinder (z. B. Paracetamol, Ibuprofen) - dosiert nach Gewicht und Alter des Babys
  • Nasentropfen oder Nasenspray für Babys
  • Augentropfen oder Augensalbe (zur Behandlung von Bindehautentzündungen)
  • Ohrentropfen (falls das Baby an einer Ohrenentzündung leidet)
  • Elektrolytlösung (zur Rehydration bei Durchfall oder Erbrechen)
  • Insektenschutzmittel für Babys (in geeigneter Konzentration und Formulierung)
  • Sonnencreme für Babys mit hohem Lichtschutzfaktor
  • Verbandmaterial (Pflaster, sterile Kompressen)
  • Desinfektionsmittel für Wunden
  • Beruhigungsmittel für Reisekrankheit (falls erforderlich und vom Arzt empfohlen)
  • Notfallkontakte (Telefonnummer des Kinderarztes, Krankenversicherungskarte)
  • Dokumente (Impfpass, Geburtsurkunde)
  • Wechselkleidung für das Baby
  • Schnuller, Fläschchen, Milchpulver oder Muttermilch (falls das Baby noch gestillt wird)

Schutz vor Erkältungen

Reisende bekommen in warmen Regionen schnell eine Erkältung. Grund sind die verschiedenen Wechsel zwischen der heißen Außentemperatur und extrem niedrig geschalteten Klimaanlagen in Bussen oder öffentlichen Gebäuden. Packen Sie daher stets auch längere Kleidung zum Überziehen in den Koffer. Eine dünne Jacke eignet sich gut, da sie bei Tagestouren wenig Platz in der im Handgepäck wegnimmt.

Wenn es Sie doch erwischt, sollten folgende Medikamente nicht in der Reiseapotheke fehlen:

  • Taschentücher
  • nicht-antibiotikahaltige Halstabletten
  • nicht-antibiotikahaltige Nasentropfen

Schutz vor Magen-Darm-Erkrankungen

Gerade auf Fernreisen erleiden viele Urlauber eine Magen-Darm-Erkrankung, denn nur selten entsprechen die hygienischen Verhältnisse denen in deutschen Restaurants. Um sich vorzubeugen, trinken Sie nur abgekochtes Wasser oder kaufen Sie dies am besten in Flaschen. Meiden Sie frische Salate und seien Sie vorsichtig bei Essen in Garküchen. Oft wird dort das Essen morgens vorgekocht und den gesamten Tag über lediglich warmgehalten – eine Brutstätte für Bakterien.

Impfschutz bei Tropenreisen beachten

Wer in die Tropen reist, sollte bei Durchfall oder Fieber sofort einen Arzt aufsuchen. Malaria oder ähnliches müssen sofort behandelt werden. Die Ärzte vor Ort sind bei der Behandlung routiniert und können schnell reagieren. Impfausweis prüfen lassen

Wenn es in die weite Ferne geht, ist ein Check beim Arzt welche Impfungen Sie ggf. noch benötigen unumgänglich. Sie schützen sich damit nicht nur, in bestimmten Ländern ist etwa eine Gelbfieberimpfung Bedingung für die Einreise.

Auch Hepatitis, Polio, Tetanus und Diphtherie sind wichtige Impfungen, die Sie fast überall benötigen. Je nach Reiseland wird Ihr Arzt Sie über weitere notwendige Impfungen beraten. Achtung: nicht jede Krankenkasse übernimmt die Impfkosten. Klären Sie dies vorab mit Ihrer Kasse ab.

Übersicht wichtiger Impfungen bei Auslandsreisen

Bei Auslandsreisen ist es wichtig, die entsprechenden Impfungen zu erhalten, um sich vor potenziell gefährlichen Krankheiten zu schützen, die in anderen Ländern verbreitet sein können. Hier sind einige wichtige Impfungen, die bei Auslandsreisen in Betracht gezogen werden sollten:

Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten (Tdap):

  • Diese Impfung schützt vor Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Keuchhusten. Tetanus kann durch verunreinigte Wunden verursacht werden und ist weltweit verbreitet. Diphtherie und Keuchhusten sind ebenfalls potenziell tödliche Krankheiten, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.

Hepatitis A und B:

  • Hepatitis A wird durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Wasser übertragen und ist in vielen Entwicklungsländern verbreitet. Hepatitis B wird durch infiziertes Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen und ist weltweit verbreitet. Die Impfung bietet Schutz vor beiden Formen der Hepatitis.

Typhus:

  • Typhus wird durch eine bakterielle Infektion verursacht, die durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Wasser übertragen wird. Die Impfung ist besonders wichtig bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard.

Gelbfieber:

  • Die Gelbfieber-Impfung ist erforderlich für Reisen in Länder, in denen Gelbfieber vorkommt, da die Krankheit tödlich verlaufen kann. Die Impfung wird oft auch für die Einreise in bestimmte Länder verlangt und muss in einem internationalen Impfpass dokumentiert sein.

Tollwut:

  • Tollwut wird durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen und ist in vielen Ländern der Welt verbreitet. Die Impfung ist besonders wichtig für Reisende, die in ländliche Gebiete reisen oder längere Aufenthalte planen.

Meningokokken:

  • Meningokokken-Infektionen können zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Meningitis und Sepsis führen. Die Impfung ist besonders wichtig für Reisende, die in Länder reisen, in denen Meningokokken-Erkrankungen häufig auftreten.

Cholera:

  • Cholera ist eine bakterielle Darminfektion, die durch verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen wird. Die Impfung kann in einigen Fällen empfohlen werden, insbesondere bei Reisen in Gebiete mit schlechten sanitären Bedingungen.

Es ist wichtig, sich rechtzeitig vor der Reise von einem Reisemediziner oder einer anderen medizinischen Fachkraft beraten zu lassen, um festzustellen, welche Impfungen für das Reiseziel empfohlen oder erforderlich sind. Einige Impfungen erfordern möglicherweise mehrere Dosen im Verlauf mehrerer Wochen oder Monate, daher ist eine frühzeitige Planung entscheidend.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 12. Mai 2024

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