Rapsöl
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Rapsöl ist ein fetthaltiges Öl, das aus den Samen unterschiedlicher Rapssorten gewonnen wird. Die Herstellung erfolgt durch Kaltpressung. Optisch sieht Rapsöl wie eine dickflüssige, gelbe Flüssigkeit aus, die durch ihren hohen Fettanteil praktisch nicht wasserlöslich ist.
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Das sollten Sie über Rapsöl wissen
Rapsöl ist auch unter dem Synonym Rüböl oder Rapae oleum virginum bekannt. Fachleute unterscheiden das naturreine Rapsöl (Rapae oleum virginum) und das gereinigte Endprodukt, das unter der Bezeichnung Rapae oleum raffinatum bekannt ist.
Rapsöl ist eine dicke, hell- bis dunkelgelbe Flüssigkeit, die aufgrund ihres hohen Fettanteils nicht wasserlöslich ist. Das raffinierte (gereinigte) Rapsöl hat Arzneimittelqualität, da es nach dem Europäischen Arzneibuch als Öl bezeichnet wird, das mechanisch ausgepresst, extrahiert und raffiniert wird. Geeignete Antioxidantien dürfen hinzugefügt werden.
Rapsöl schmeckt wie andere fetthaltige Speiseöle sehr reichhaltig. Daher ist es sehr ergiebig und schon geringe Mengen, zum Beispiel zwei Esslöffel zum Braten oder ein Esslöffel als Salatöl, sind ausreichend, um ein optimales Geschmacksergebnis zu erzielen. Rapsöl wird aus unterschiedlichen Rapspflanzen gewonnen, die auf großen Flächen, in der Landwirtschaft auch als Monokulturen bezeichnet, kultiviert werden.
Charakteristisch für die Rapspflanzen ist ihre leuchtend gelbe Farbe. Raps wird sowohl in Deutschland, als auch in anderen europäischen Ländern kultiviert. Die Rapspflanzen wachsen zwar nur in der Sommerzeit, Rapsöl ist jedoch das ganze Jahr über im Einzelhandel erhältlich. In Drogerien und Apotheken ist das raffinierte Rapsöl in Arzneimittelqualität erhältlich. Bekannte Markennamen sind Biofarm, Morga und Hänsler.
Bedeutung für die Gesundheit
Um Vitamine aufnehmen zu können, benötigt der Körper ungesättigte Fettsäuren, die ebenfalls Bestandteil des Pflanzenöls sind. Aufgrund seines Omega-3-Gehaltes verbessert Rapsöl die Blutzirkulation und wirkt entzündungshemmend. Es ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen und kann dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu senken. Daher eignet es sich für eine ernährungsphysiologisch gesunde Ernährung.
Der hohe Fettanteil von 99 Gramm pro 100 Gramm ist kein Widerspruch, denn im Gegensatz zu gewöhnlichen Fetten enthalten Pflanzenfette kein Cholesterin. Rapsöl ist Bestandteil vieler Margarinesorten, die im Rahmen einer cholesterinarmen Ernährung verwendet werden.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Rapsöl zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren aus. Es handelt sich um Alpha-Linolsäure beziehungsweise Linolsäure. Ferner enthält Rapsöl Triglyceride und große Mengen Ölsäure.
Rapssorten werden so angebaut, dass sie nur geringe Mengen oder gar keine Erucasäure enthalten, da sie sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken kann. Sie kann zu Fettablagerungen innerhalb des Herzmuskels und Myokardschädigungen führen. Seit 1979 ist gesetzlich geregelt, das Rapsöl nicht mehr als 10 Prozent Erucasäure enthalten darf. Meistens ist dieser Anteil sogar auf zwei Prozent limitiert.
Weitere Bestandteile sind 29 % Vitamin A, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Retinol und Tocopherol. Dass Rapsöl trotz seines hohen Fettanteils im Rahmen einer gesunden Ernährung geeignet ist, liegt daran, dass es keine Kohlenhydrate und kein Eiweiß enthält, weil es sich um ein Pflanzenöl handelt.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 875 kcal/ 3663 kj | |
Eiweiß | 0,00 g | |
Kohlenhydrate | 0,00 g | |
Fett | 99,00 g | |
Wasser | 0,99 g | |
Ballaststoffe | 0,00 g | |
Beta-Carotin | 3300 µg | |
Vitamin E | 22814 µg |
Unverträglichkeiten
Unverträglichkeiten können bei Menschen mit Lebensmittelallergien bestehen, die viele Öle und Fette nicht vertragen. Selten tritt eine Allergie gegen Raps auf. Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Histaminintoleranz reagieren manchmal empfindlich auf Pflanzenöle. Begleitbeschwerden können Magen- und Darmkrämpfe sowie Durchfall sein.
Einkaufs- und Küchentipps
Aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe wird Rapsöl nicht nur als Speiseöl, sondern auch als pharmazeutischer Zusatzstoff und Reagens genutzt. Als Nahrungsergänzungsmittel sind Omega-3-Fettsäure-Tabletten erhältlich. Auch viele Kosmetika enthalten Rapsöl.
Wie andere Öle auch, kann Rapsöl ranzig werden und sollte nach dem Öffnen der Flasche zeitnah verbraucht werden. Eine ideale Verzehrzeit beträgt vier bis sechs Wochen. Rapsöl wird zum Backen, Kochen, Braten und Frittieren verwendet. Hier wird das kaltgepresste Öl eingesetzt, da die ungesättigten Fettsäuren und Fettbegleitstoffe das Oxidieren ungesättigter Fettsäuren und die Entwicklung gesundheitsschädlicher Fettabbauprodukte verhindern.
Die kalte Küche setzt Rapsöl als gesunde Beigabe für Salatsoßen ein. Die Flasche muss nach Gebrauch dicht verschlossen und im Kühlschrank oder einem kühlen Speiseraum gelagert werden. Rapsöl verträgt keine Wärme und starke Lichteinwirkung.
Zubereitungstipps
Das gesunde und vielseitige Rapsöl wird aufgrund seines milden Geschmacks gerne zum Kochen, Backen und Frittieren, sowie für die kalte Küche genutzt.
Daher ist es ideal für die Zubereitung saftiger Braten und Steaks oder zum Verfeinern von Speisen kurz vor dem Servieren. Salate werden mit Rapsöl noch gesünder. Das nussige, vollmundige Aroma verleiht Suppen und Pizza in diesem Zusammenhang eine feine Geschmacksnote. Auch als Marinade für Fleisch wird dieses Speiseöl gerne eingesetzt.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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