Pfefferminze

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Pfefferminze ist nur eine von unzähligen Minze-Arten. Aufgrund ihres scharfen Geschmackes trägt sie den Namen Pfeffer-Minze. Minze wird in der Küche als Würzkraut für Lamm, Fisch aber auch Gemüse wie Tomaten oder Gurken verwendet. Ein paar Blätter frischer Minze sind in Drinks nicht nur schön anzuschauen, sie geben auch Geschmack ab.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Ein Tee aus Pfefferminzblättern hilft bei Gallen-, Magen- und Schlafproblemen. Zudem lindert er Kopfschmerzen.

Medizinisch wichtig sind nur die echten Pfefferminzen wie die Englische Pfefferminze, die Edel-Pfefferminze und die Tee-Pfefferminze. Pfefferminze gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eine frostharte Staude, die jedes Jahr im Frühjahr frisch austreibt, und 30 bis 90 Zentimeter hoch werden kann. Von Juli bis September blüht die Pfefferminze mit rosa bis lila Blüten.

Sie liebt einen sonnigen Standort auf nährstoffarmen Böden. Die Pfefferminze wurde erst 1696 in einem englischen Garten vom Biologen John Ray entdeckt. Es gibt in Europa wild wachsende Arten. Anbaugebiete findet man im Süden Deutschlands, in den Balkanländern und in Amerika. In Nordafrika und den arabischen Ländern ist Pfefferminztee ein Nationalgetränk, da er an heißen Tagen erfrischend und kühlend wirkt. Dazu trinkt man ihn trotz der Hitze im Orient warm.

Vorkommen und Anbau

Pfefferminze wurde 2004 vom Institut für Geschichte der Medizin als Arzneipflanze des Jahres ausgezeichnet. Sie wirkt desinfizierend, antimikrobiell, antiviral, anregend aber auch leicht beruhigend, entzündungshemmend und krampflösend. Es gibt daher eine Menge Anwendungen, für die die Inhaltsstoffe dieses Heilkrautes geeignet und beliebt sind.

Pfefferminze enthält B-Vitamine, Flavonoide, Kalium, Calcium, Valeriansäure, Rosmarinsäure, Kaffeesäure. Auch Gerb- und Bitterstoffe sind wichtige Bestandteile. Riech- und schmeckbar sind die enthaltenen ätherischen Öle der Pfefferminze, allen voran Menthol, aber auch Menthen, Eukalyptusöl und Limonen. Das Menthol und die Bitterstoffe können bei empfindlichen Menschen die Magenschleimhaut reizen. Sie bekommen Magenprobleme, gegen die der Tee eigentlich helfen sollte.

Kleinkindern sollte man keinen Pfefferminztee zu trinken geben, da ihr Magen das Menthol aus der Pflanze nicht verträgt. Auch ständiges Trinken von Pfefferminztee sollte man unterlassen, da nicht alles aus der Natur ungefährlich und gesund ist. Vom Arzt und Naturheiler Paracelsus stammt der passende Ausspruch " Die Dosis macht es, ob etwas eine Arznei oder Gift ist."

Anwendung und Wirkung

Die Pfefferminze ist aber natürlich ein Heilkraut, das viele gute Wirkungen bereit hält. Meist wird sie in Form von Pfefferminztee konsumiert. Um eine gute Wirkung zu erzielen sollte ein gehäufter Esslöffel trockener Blätter mit einem Viertelliter kochendem Wasser überbrüht werden. Nach acht bis zehn Minuten ist das Getränk perfekt. Bei der Zubereitung aus frischen Blättern gibt es einen Trick, damit der Tee nicht bitter schmeckt, sondern ein mildes und angenehmes Aroma hat. Vier frische Blätter pro Tasse waschen, schneiden und mit kochendem Wasser überbrühen, bis zwanzig zählen und das Wasser wegschütten. Sodann gleich wieder heißes Wasser dazu geben, den Tee zwei Minuten ziehen lassen und lauwarm genießen. Pfefferminze fördert den Gallenfluss und somit die Gallensaftproduktion.

Durch die enthaltenen Gerbstoffe werden Bakterien im Darm bekämpft. Pfefferminztee ist daher ein gutes Mittel bei Durchfall. Die Produktion von Speichel und Magensäure wird ebenfalls verstärkt. Das wirkt verdauungsfördernd und kann bei Gallenbeschwerden helfen. Durch die enthaltenen Flavonoide entsteht eine krampflösende Wirkung des Pfefferminztees. Menschen, die unter Sodbrennen leiden, sollten auf Pfefferminztee verzichten. Er würde die Beschwerden verstärken.

Wogegen hilft Pfefferminze?

  • Gallenbeschwerden
  • Einschlafprobleme

Bedeutung für die Gesundheit

Pfefferminze zeigt aber auch bei äußerlicher Anwendung seine gute Wirkung. Getrocknete Pfefferminzblätter in einem kleinen Kissen sind eine gesunde und einfache Einschlafhilfe. Eine neurologische Studie beweist, dass etwas zehn prozentiges Pfefferminzöl auf Schläfen, Stirn und Nacken aufgetragen ein starkes Schmerzmittel bei Kopfschmerzen ist, das keine Nebenwirkungen hat. Es kann hilfreich sein, ohne Kopfschmerzen auszuprobieren, ob man das Öl auf der Haut verträgt, da es bei empfindlichen Menschen Hautreizungen auslösen könnte.

Dieses Pfefferminzöl bekommt man in der Apotheke zu kaufen, kann es aber auch ganz leicht selber machen. Dazu benötigt man zwei Handvoll frische Pfefferminzblätter, die klein geschnitten mit Olivenöl in einer verschlossenen Flasche sechs Wochen auf einer sonnigen Fensterbank stehen sollen. Abgeseiht soll das Öl dann in dunklen Flaschen gelagert werden.

Ein selbstgemachter Sirup aus frischen Blättern hilft bei Erschöpfung und Konzentrationsschwäche. Dazu lässt man nach einem alten Rezept zwei Handvoll Blätter mit einem dreiviertel Liter heißem Wasser zwanzig Minuten ziehen. Die abgeseihte Flüssigkeit wird mit zwei Kilogramm Zucker vermischt.

Von dem entstandenen Sirup nimmt man zweimal täglich einen Esslöffel voll. Wenn man zehn Esslöffel getrocknete Pfefferminzblätter mit einem Liter Wasser aufkocht und zehn Minuten ziehen lässt, entsteht ein Sud, der sich als Badezusatz für ein Erkältungsbad genau so gut eignet wie zum Gurgeln bei Erkältungsbeschwerden.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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