Penisvorhaut
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Penisvorhaut ist ein schützendes Häutchen, das sich über die Eichel des männlichen Penis liegt. Sie dient dem Schutz der empfindsamen Eichel und schützt vor mechanischer Reizung sowie vor Infektionen.
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Definition
Die Penisvorhaut ist ein angeborenes, schützendes Häutchen, das die Eichel mehr oder weniger vollständig bedeckt. Im nicht erigierten Zustand liegt die Penisvorhaut meist komplett über der Eichel und endet in einer rosenartigen Form, sodass die Eichel von außen unsichtbar ist. Sie kann zurückgezogen werden, um etwa die Hygiene zu gewährleisten.
Im erigierten Zustand zieht sich die Penisvorhaut nach und nach von alleine zurück und die Eichel wird sichtbar. Dadurch steigert sich das sexuelle Lustempfinden des Mannes und der Orgasmus wird möglich.
Die Penisvorhaut hat die Aufgabe, die Eichel vor Überreizung zu schützen, da sie andernfalls ständig mechanischem Reiz ausgesetzt wäre. Auch schirmt sie sie vor Bakterien, Viren und Pilzen ab und bietet der Eichel somit einen Infektionsschutz.
Anatomie
Es gibt verschiedene Formen und Längen der Penisvorhaut. Manche verdecken die Eichel nicht vollständig, sodass diese an der Spitze des Penis auch in nicht erigiertem Zustand immer zu sehen ist. Andere Penisvorhäute sind so lang, dass ein kleiner Hautlappen im schlaffen Zustand noch vor der Eichel liegt. Die meisten dieser Formen der Penisvorhaut sind unproblematisch, da die Funktion des Penis durch sie nicht beeinträchtigt wird.
Am unteren Teil des Penis befindet sich an der Vorhaut ein Bändchen, das manchmal zwar nicht sichtbar, aber gut zu ertasten ist. Dieses reagiert sehr empfindlich auf Berührung und gilt als erogene Zone.
An der Innenseite der Penisvorhaut befinden sich Drüsen, die die Eichel mit Talgsekret versorgen. Dieses dient dem Schutz vor Krankheitserregern, sammelt sich aber auch unter der Vorhaut, sodass Reste regelmäßig entfernt werden müssen. Die Vorhaut besitzt außerdem selbst viele Nervenendigungen und ist für feine Berührungen empfänglich, während die Eichel eher auf grobe Reize reagiert.
Funktion
Die Aufgabe der Vorhaut besteht in der Schutz der Eichel vor Funktionsverlust und Krankheitserregern. Außerdem gilt sie als erogene Zone und muss auf feine Reize reagieren können, um sich zurückzuziehen, wenn der Mann psychisch erregt ist. Dadurch kann die Penisvorhaut die Eichel freigeben, die für den Geschlechtsverkehr wichtig ist. Weiterhin dient die Penisvorhaut als Abschirmung gegen Krankheitserrger, die von außen eindringen wollen.
Die äußere Hautschicht, die auch als äußeres Blatt bezeichnet wird, kann diese gut abwehren, die Eichel dagegen ist dagegen bereits empfindlicher. Die innere Hautschicht der Penisvorhaut, auch inneres Blatt genannt, ist eine Schleimhaut mit Drüsen, die ein schützendes Sekret produzieren.
Dieses hält das Milieu der Eichel konstant und schützt sie auf diese Weise chemisch, jedoch muss das überschüssige Sekret regelmäßig entfernt werden - andernfalls dient dieses wiederum als perfekter Nährboden für Krankheitserreger.
Erkrankungen
- Vorhautriss
Zu den ersten Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Penisvorhaut auftreten können, gehören Verengungen. Diese werden als Phimosen bezeichnet und werden oft erstmals im Kindesalter erkannt. Das Wachstum von Penisvorhaut und Eichel passt nicht zusammen, die Penisvorhaut entwickelt sich zu langsam und engt den Penis ein. Manchmal gibt sich eine solche Ungleichheit wieder, in vielen Fällen muss die Penisvorhaut jedoch operativ entfernt werden.
Dies geschieht häufig auch aus kulturellen Gründen, weniger jedoch aus hygienischen Überlegungen heraus.
Auch nach dem Geschlechtsverkehr sollte der Penis unter Berücksichtigung der Penisvorhaut gereinigt werden, da sich auch dadurch Entzündungen entwickeln können. Die Penisvorhaut ist beim Geschlechtsverkehr gerade bei ausgefallenen Praktiken manchmal angreifbar und kann feinste Verletzungen mitnehmen, die nicht einmal bemerkt werden müssen. Auf diese hin sollte die Penisvorhaut regelmäßig untersucht werden.
Weiterhin kann es bei manchen Sexualpraktiken passieren, dass die Penisvorhaut leicht oder stärker eingerissen wird. Sie muss schlimmstenfalls genäht werden, um ihre Funktion zu erhalten und eine korrekte Abheilung zu gewährleisten.
Quellen
- Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
- Hof H, Dörries R. Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag. 4. Auflage(2009)
- Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
- Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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