Narbenentzündung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Häufig führt die unzureichende Behandlung von Verletzungen zu einer Narbenentzündung. Die Bildung von Narbengewebe und die anschließende Entzündung können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, doch es gibt sowohl Mittel zur Vorbeugung, als auch zur effektiven Behandlung.
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Was ist eine Narbenentzündung?
Nach einer tieferen Verletzung der Haut bildet sich beim Vorgang der Wundheilung oftmals eine Narbe aus, also ein bläulich-weißer Rückstand von Hautgewebe. Auch oberflächliche Schürf- oder Schnittwunden können Narben hinterlassen, sofern sie nicht problemlos heilen. Wird das feine Narbengewebe danach noch weiteren Reizen ausgesetzt, so entsteht eine Entzündung. Eine Narbenentzündung ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann durch die bakterielle Infektion der Haut auch gefährlich werden.
Ursachen
Sehr oft entsteht eine Narbenentzündung auch durch das Scheuern von Kleidung an diesem feinen, sich erst regenerierenden Gewebe. Das Tragen von zu enger, nicht passender Kleidung, oder von Stoffen mit verstärkten Nähten direkt im Bereich des Narbengewebes, stellt somit ein hohes Entzündungsrisiko dar. Dies ist häufig bei Kaiserschnittnarben zu beobachten, da das Scheuern des Hosenbundes die Verletzung immer wieder am Heilungsprozess hindert. Selbstverständlich ruft auch das Scheuern von Schuhen, Schmuck oder jeglichen anderen Gegenständen ebenso eine Entzündung hervor, Noch nicht verheilte Hautstellen sollten daher nie einer ständigen Reibung ausgesetzt werden, egal welcher Art.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome der Narbenentzündung:
- Hitzeempfindlichkeit
- Narbenschmerzen
Dass sich die Narbe letztendlich entzündet hat, lässt sich bereits sehr früh an einer Rötung der entzündeten Hautregion erkennen. Häufig geht in diesem frühen Stadium damit auch ein Hitzeempfinden an der betroffenen Hautstelle einher, sowie Juckreiz und ein brennender Schmerz. Dies sind deutliche Anzeichen dafür, dass Bakterien an die Narbe gelangt sind, und eine Infektion dieser hervorrufen.
Verschlimmert sich die Entzündung, so beginnt die Wunde anzuschwellen. Ist die Narbenentzündung schon weiter fortgeschritten, fängt das gerötete Hautreal an zu nässen und Eiter bildet sich. So versucht der Körper, die eingedrungenen Erreger aus der Wunde an die Hautoberfläche zu spülen. In diesem Stadium ist die Narbenentzündung vollends fortgeschritten und kann somit dauerhafte die Gesundheit schädigen, indem Erreger in die Blutlaufbahn gelangen.
Wann zum Arzt?
Tritt eine leichte Entzündung der Narbe auf, kann man diese mit entsprechenden Narbensalben aus der Apotheke im Anfangsstadium meist gut selber behandeln. Eine Verschlimmerung der Entzündung kann so in den meisten Fällen erfolgreich vorgebeugt werden. Ist allerdings nach wenigen Tagen keine Verbesserung spürbar, sollte über eine ärztliche Behandlung der Narbenentzündung nachgedacht werden.
Sobald zudem Eiter aus der Wunde austritt, ist das Aufsuchen eines Arztes dringend anzuraten. Tritt zusätzlich zur Narbenentzündung Fieber bei der betroffenen Person auf, muss die Entzündung in manchen Fällen mit Antibiotika behandelt werden. Diese dürfen nur von einem Arzt verschrieben werden. Bei Schmerzen im Narbenbereich, muss es sich nicht unbedingt um eine Entzündung der Narbe handeln. Trotzdem sollte zur Abklärung der Schmerzen immer ein Arzt aufgesucht werden, auch, wenn die Schmerzen nach dem Verheilen der Narbe auftreten.
Oft können Narbenentzündungen allerdings gut selber vorgebeugt werden, indem man die Narbe regelmäßig mit Narbensalbe einreibt, lockere Kleidung über der Narbe trägt und eventuelle Pflaster oder Verbände ausreichend oft wechselt.
Diagnose
Eine Narbenentzündung lässt sich leicht selbst diagnostizieren. Eine anhaltende Rötung der Narbe ist hierfür bereits ein sehr eindeutiges Zeichen. Tritt außerdem noch eins der anderen Symptome auf, wie Juckreiz, Brennen, oder eine leichte Schwellung, besteht an einer Entzündung kein Zweifel. Eine Diagnose vom Arzt ist für gewöhnlich nur bei bereits fortgeschrittenem Verlauf mit Nässe und Ausfluss nötig.
Behandlung und Therapie
Auch die Behandlung der Narbenentzündung kann im frühen Stadium selbst durchgeführt werden. Durch das regelmäßige Einmassieren von Narbensalbe wird das Gewebe gestärkt, und es kann sich keine Verhärtung der Haut bilden. Deshalb sollte jede frische Narbe damit behandelt werden, um die Regeneration der Hautzellen zu unterstützen, und das Risiko einer Entzündung einzudämmen.
Außerdem sollte eine Rasur an Narbengewebe stets sehr vorsichtig und mit großer Sorgfalt vorgenommen werden, um die Haut nicht zu sehr mit der Klinge zu reizen. Ist bereits eine Entzündung vorhanden, und hat sich bereits eine Rötung gebildet, beschleunigt Wund- und Heilsalbe Genesung der Haut, so dass die Narbenentzündung schneller abklingt. Die Wirkung der Salbe wird durch ein Pflaster oder eine Kompresse noch verstärkt, da während des Heilungsprozesses keine neuen Bakterien eindringen können.
Ist die Narbe bereits aufgescheuert, kann die Hautstelle vorsichtig mit klarem Wasser gereinigt werden. Anschließend wird die Wunde desinfiziert. Hierfür eignen sich am besten jodhaltige Salben und Cremes. Bereits vorhandene Bakterien werden so aus der offenen Schürfwunde gespült, so dass sich die Narbenentzündung nicht weiter ausbreiten und verschlimmern kann.
Beginnt die Entzündung bereits zu eitern, oder verursacht Fieber, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Ist die bakterielle Infektion bereits so ausgeprägt, ist meist das Einnehmen von Antibiotika unumgänglich um muss vom Mediziner als Therapie in Betracht gezogen werden. In jedem Fall ist bei austretendem Eiter und steigender Temperatur ärztlicher Rat unumgänglich.
Vorbeugung
Quellen
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Thomas, C. et al.: Atlas der Infektionskrankheiten. Schattauer Verlag, Stuttgart 2010
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, Stuttgart 2009
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 25. Februar 2024
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