Narben & Narbenbehandlung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Narben bezeichnet man die sichtbaren Veränderungen des Hautgewebes, hervorgerufen durch eine vorige Verletzung und Wundheilung. Auch wenn die Entstehung einer Narbe nicht vollständig verhindert werden kann, gibt es Methoden, die Ausformungen von Narben verringern. Auch nachträglich können Narben durch medizinische Eingriffe behandelt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Narben?

Narben können behandelt werden. Mit Hilfe der Collagen-Induktion-Therapie ist die Narbe nicht mehr zu sehen.

Ein Narbe ist eine bestimmte Form des Bindegewebes des Körpers, die nach einer Verletzung die normale Strukturoberfläche der Haut ersetzt. Eine Narbe resultiert aus dem biologischen Vorgang der Wundheilung in der Haut oder anderem Gewebe des Körpers.

Abgesehen von sehr kleinen Verletzungen, hinterlässt jede Wunde (Unfall, Krankheit, Operation) eine Form von Vernarbung. Narbengewebe besteht aus dem selben Protein (Collagen) wie das Gewebe, das es ersetzt. Jedoch unterscheidet sich die Struktur des Proteins. Normalerweise ist das Collagen der Narbe von verminderter funktionaler Qualität als das andere Hautgewebe. Die vernarbte Haut ist weniger resistent gegen ultraviolettes Licht. Auch Haarwurzeln und Schweißdrüsen entwickeln sich nicht zurück.

Warum entstehen Narben?

Eine Narbe entsteht, wenn die Dermis (eine tiefliegende, dicke Hautschicht) beschädigt wird. Der Körper bildet eine neue Collagen-Schicht, die sich jedoch von der ursprünglichen unterscheidet.

Nach Bildung dieser neuen Hautschicht ist die Heilung der Wunde abgeschlossen. Das nun neu gebildetee, minderwertige Hautgewebe besitzt keine Talg- bzw. Schweißdrüsen.

Es gibt verschiedene Arten von Narben. Die meisten Narben sind hell und flach. Doch wenn der Körper in der Wundheilung einen Überschuss an Collagen-Protein produziert, kann die Narbe 'wachsen'. Solche hypertrophen Narben bilden sich meist bei jungen und dunkelhäutigen Menschen.

Eine Narbe kann sich auch als eine Art Einkerbung in die Haut bemerkbar machen. Dies geschieht, wenn Fett- oder Muskelgewebe unter der Haut verletzt wurde.

Gute Wundheilung beugt Narbenbildung vor

Die beste Prävention von Narbenbildung ist eine gute Wundheilung. Eine frische Wunde sollte sofort behandelt werden. Selbst eine kleine Wunde kann sich infizieren, wenn sich Bakterien im offenen Gewebe festsetzen. Wurde die Wunde durch einen verdreckten oder rostigen Gegenstand zugefügt, sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.

Das Gleiche gilt für Menschen- oder Tierbisse, wie auch für tiefe Schnitte. Eventuell muss eine Tetanus-Spritze verabreicht oder die Wunde genäht werden. Wird eine Wunde nicht fachgerecht behandelt, kann das Auswirkungen auf die Größe und Form der Narbe haben. Wenn sich die Narbe bereits gebildet hat, gibt es einige Möglichkeiten den Grad ihrer Ausformung zu reduzieren.

Sonnenmilch verringert die Chance auf eine ausgeprägte Narbenbildung, besonders die auffällige Verfärbung. Empfehlenswert sind hier Cremes mit Zink- oder Titaniumdioxiden, diese blocken UVA- und UVB-Strahlen. Der Sonnenschutzfaktor sollte 30 oder höher betragen. Auch das regelmäßige Massieren der frischen Narbe wirkt präventiv gegen eine grobe Bildung des Gewebes.

Spezielles Silikongel kann einen ähnlichen Effekt haben. Dieses ist in Fachgeschäften oder Apotheken zu erwerben und sollte mindestens für 3 Monate angewendet werden, um einen Effekt zu erzeugen. Zur Behandlung von dunklen Narben gibt es spezielle Cremes mit bleichender Wirkung. Regelmäßig angewendet, können sie die dunkle Hautfärbung reduzieren und die Narbe dem normalen Hautton anpassen. Einige Hersteller bieten Cremes mit einem erhöhten Anteil von Vitamin E an, die zur Behandlung von Narben entwickelt wurden. Auch wenn diese Cremes sicher gut für die Regeneration der Hautzellen sind, ist eine effektive Verringerung der sichtbaren Vernarbung jedoch nicht nachgewiesen worden.

Wie lassen sich Narben behandeln?

Auch wenn die restlose Beseitigung einer Narbe kaum möglich ist, gibt es eine Reihe von medizinischen Verfahren, um die sichtbaren Zeichen deutlich zu verringern. In der Collagen-Induktion-Therapie dringen mit Hilfe einer Maschine regelmäßig kleine Nadeln in das Narbengewebe ein, um die Struktur des Collagengewebes zu verändern. Diese Therapie hat sich bei der Behandlung von deutlichen Narben als erfolgreich erwiesen.

Durch die Therapie mit einem chemischen Peeling können obere Schichten der Haut abgelöst und somit das äußere Erscheinungsbild verbessert werden. Diese Form der Behandlung wird beispielsweise bei Akne-Narben eingesetzt.

Mittels Collagen-Injektionen ist es möglich atrophe Narben an die Struktur der umliegenden Haut anzupassen. Durch die Injektion von Steroiden direkt in das befallene Hautgewebe kann es zu einer Reduktion bestimmter Narben kommen. Die Therapie wird über mehrere Wochen ausgeführt. Die Auswirkungen dieser Behandlung sind sehr individuell abhängig vom Patienten und können Allergien hervorrufen, oder nur von temporären Erfolg sein.

Dermabrasion ist ein Verfahren zum Abschleifen vernarbter Haut. Sie kann nur punktuell, nicht großflächig und vorrangig bei kleineren Narben angewandt werden. Es wird unter lokaler oder allgemeiner Narkose operiert. Anschließend folgt ein monatelanger Heilungsprozess.

Ähnlich wie Dermabrasion arbeitet die Laserbehandlung, auch hier wird eine oberflächliche Veränderung (Abtragung) der Haut bewirkt. Eine Laserbehandlung ist häufig mit hohen Kosten verbunden, die nur selten von den Krankenkassen übernommen werden. Die Lasertherapie kommt häufig bei Aknenarben zum Einsatz und zeigt generell gute Behandlungsergebnisse.

Den größten Eingriff stellt eine Operation dar. Die vernarbte Haut wird nach ca. 12 Monaten nach der Verletzung entfernt. Dieses Verfahren wird meist in Verbindung von Collagen-Einspritzungen angewendet, um die Narben dauerhaft zu glätten. Die Narbe kann durch dieses Verfahren weitgehend entfernt werden.


Quellen

  • Souza-Offtermatt, G. et al.: Intensivkurs Chirurgie. Elsevier, München 2004
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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