Leinöl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Leinsamenöl wird aus den einzelnen Samen des Leins gewonnen. Das kaltgepresste Öl ist bekannt für seinen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Leinöl wissen

Leinöl ist ein Pflanzenöl, das aus Ölleinsamen gewonnen wird. Öllein wird auch als Gemeiner Lein oder Flachs bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Kulturpflanze, die seit Jahrhunderten zur Gewinnung von Öl oder Fasern angebaut wird. Der Flachs stammt aus der Familie der Leingewächse.

Es handelt sich dabei um eine einjährige Pflanze, die zwischen 20 Zentimetern und einem Meter groß wird. Die Pflanze bildet spindelförmige Pfahlwurzeln aus, die mit feinen Seitenwurzeln versehen sind. Dabei wird die Hauptwurzel genauso lang wie die einzelnen Sprosswurzeln. Die einzelnen Stängel stehen aufrecht und sind nur im Bereich des Blütenstandes verzweigt. Die kleinen Laubblätter stehen wechselständig und haben einen glatten Rand. Am oberen Ende des Stiels entwickelt sich zur Blütezeit ein rispenartiger Wickel.

Die einzelnen Blüten sind im Verhältnis zu den dünnen Stängeln recht groß. Sie werden bis zu zwei Zentimeter breit. Meistens sind die Blüten von hellblauer Farbe. Selten erscheinen sie violett, rosa oder weiß. Die aufrechten Fruchtstiele tragen kugel- bis eiförmige Kapseln. Jede dieser Kapseln enthält fünf Taschen mit jeweils zwei Samen.

Die Leinsamen sind durchschnittlich fünf Millimeter lang und drei Millimeter breit. Die Farbe unterscheidet sich je nach Sorte. So können die kleinen Samen hellgelb oder dunkelbraun sein. Gemein ist allen Leinsamen eine glänzende und glatte Oberfläche. Die Samenschale der Leinsamen ist recht dünn und wird aus fünf Schichten gebildeten.

Die äußere Schicht, die Epidermis, kann Schleimstoffe bilden. Weitere Schichten der Samenschale bestehen aus Ringzellen, Steinzellen und Querzellen. Die innerste Schicht, die Pigmentschicht, verleiht den Samen ihre Farbe. Die Zellen der Endospermschicht enthalten ebenso wie die Keimblätter der Pflanze Eiweiße und Öl. Das Leinöl wird durch Kaltpressung oder durch Heißpressung gewonnen.

Bedeutung für die Gesundheit

Leinsamen sind für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt. Die Samen enthalten Schleimstoffe. Sie fungieren im Darm als Quellmittel. Im Darmtrakt binden sie Wasser und quellen dadurch auf. Dadurch wird das Volumen des Darminhalts vergrößert.

In den Darmwänden sitzen Dehnungsrezeptoren. Diese registrieren die Dehnung der Darmwand. Das vermehrte Volumen des Darminhalts reizt die Rezeptoren, sodass die Darmmotilität gesteigert wird. Die Verdauung wird angeregt.

Das fette Öl der Leinsamen schmiert zudem die Darmwände. So kann der Darminhalt leichter weitertransportiert werden. Aufgrund dieser Effekte sind Leinsamen ein probates pflanzliches Mittel gegen Verstopfung. Auch das Leinöl allein kann bei Verdauungsstörungen genutzt werden.

Erste Studien weisen zudem daraufhin, dass Leinöl als Prävention gegen Prostata-, Dickdarm- und Brustkrebs dienen könnte.

Der Omega-3-Fettsäure Linolensäure, die in Leinöl in hoher Konzentration enthalten ist, wird eine präventive Wirkung bei koronaren Herzerkrankungen und Arteriosklerose zugesprochen. Omega-3-Fettsäuren senken den Cholesterinspiegel und den Blutdruck. Auch die Zusammenballung von Blutplättchen wird verhindert. Des Weiteren werden Entzündungsprozesse im Körper gehemmt. Diese Faktoren wirken sich positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems aus.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Leinsamen sind sehr ölhaltig. Je nach Sorte, Grad der Reife und Umweltbedingungen haben die Samen einen Ölgehalt zwischen 30 und 44 Prozent. Hauptbestandteil des Öls ist die ungesättigte Linolensäure. Fast 70 Prozent des gesamten Öls bestehen aus Linolensäure.

Linolensäure ist eine Omega-3-Fettsäure. In keinem anderen Pflanzenöl sind so viele Omega-3-Fettsäuren enthalten wie im Leinöl. Weitere Bestandteile des Leinöls sind Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure.

Leinsamen haben einen Roheiweißgehalt von bis zu 30 Prozent. Dabei sind vor allem essenzielle Aminosäuren wie Lysin, Tryptophan und Methionin enthalten. Wichtige sekundäre Inhaltsstoffe der kleinen Samen sind die cyanogenen Glykoside Lotaustralin und Linamarin.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 372 kcal/ 1558 kj
Eiweiß 24,40 g
Kohlenhydrate 0,00 g
Fett 30,90 g
Wasser 6,10 g
Ballaststoffe 35,00 g
Vitamin E 3000 µg

Unverträglichkeiten

Leinsamen gelten als sanftes Mittel bei Obstipation. Es ist jedoch zu beachten, dass zu hoch dosierte Leinsamen zu einer Blausäurevergiftung führen können. Die cyanogenen Glykoside Lotaustralin und Linamarin werden im Körper zu Blausäure umgewandelt. Die Tagesdosis Leinsamen sollte deshalb 45 Gramm nicht überschreiten. Die Glykoside gehen nur zu einem geringen Teil in das Öl über. Die empfohlene Tagesdosis von Leinöl liegt bei etwa 15 Millilitern. Dies entspricht einem großen Esslöffel.


Einkaufs- und Küchentipps

Leinöl sollte immer möglichst frisch gepresst gekauft werden. In angebrochenem Zustand und bei Zimmertemperatur wird das Öl schnell ranzig. Es sollte deshalb immer im Kühlschrank aufbewahrt und nach dem Öffnen rasch verbraucht werden.

Leinöl hat einen sehr niedrigen Gefrierpunkt. Es ist auch bei Temperaturen von bis zu -20 ° Celsius noch flüssig. Es kann deshalb auch im Tiefkühlfach aufbewahrt werden. Auch die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben bei dieser Lagerung erhalten.

Zubereitungstipps

Leinöl kann zur Gesunderhaltung einfach pur eingenommen werden. Empfehlenswert ist die Zubereitung nach der Öl-Eiweiß-Diät der Chemikerin Dr. Johanna Budwig. Hier werden 125 Gramm Magerquark mit ein bis zwei Esslöffeln Milch, einem Esslöffel Honig und drei Esslöffeln Leinöl verrührt. Quark mit Leinöl wird zudem in vielen Gegenden traditionell zu Pellkartoffeln gereicht.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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