Kupferallergie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Kupferallergie kommt im Vergleich zu Allergien, die durch andere Metalle hervorgerufen werden, sehr selten vor. Nicht immer ist es leicht, die Kupferallergie sofort zu diagnostizieren, weil Kupfer in vielen Fällen mit anderen Metallen zusammen verarbeitet wird. Erst ein Test bringt Klarheit. Die Allergieneigung in Bezug auf Kupfer nimmt erfahrungsgemäß dann zu, wenn Menschen besonders häufig mit diesem Metall in Berührung kommen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Kupferallergie?

Ob eine Kupferallergie vorliegt, kann mit Hilfe eines Epikutantests mit Kupfersulfat nachgewiesen werden.

Eine Kupferallergie zeigt sich sehr häufig durch Hautrötungen, geschwollene Haut, Juckreiz, Ekzeme, Pusteln, Pickel oder schuppige Haut. Die Kupferallergie kann aber auch die Schleimhäute befallen, die dann meistens anschwellen, beispielsweise in Mund und Rachen. Eine Kupferallergie im Bereich des Verdauungstrakts zeigt sich durch Magenschmerzen, Erbrechen oder Darmprobleme. Da Kupfer auch für verschiedene Intrauterinpessare wie beispielsweise das Kupfer-T verwendet wird, kann es bei dieser Form der Empfängnisverhütung auch zu unangenehmem Ausfluss oder längeren beziehungsweise verstärkten Monatsblutungen kommen.

Ursachen

  Bei der Kupferallergie reagiert der Körper auf das Metall an sich allergisch. Es gilt als erwiesen, dass sich die Kupferallergie normalerweise nur dann entwickelt, wenn Menschen besonders viel mit diesem Metall in Berührung kommen. Das kann beispielsweise bei kupferhaltigem Material in der Zahnmedizin, einem kupferhaltigen Intrauterinpessar zur Empfängnisverhütung, aber auch bei viel Kontakt mit Kupfer im Beruf, wie ihn beispielsweise Kassiererinnen haben, vorkommen.

Auch Schmuck, der häufig getragen wird, kann eine Kupferallergie auslösen. Dabei muss das Metall nicht ausschließlich aus Kupfer bestehen. Es genügt auch eine kupferhaltige Legierung wie beispielsweise aus Bronze (Kupfer und Zinn), Messing (Kupfer und Zink), Gold oder Modeschmuck mit einem geringen Kupferanteil, die bei häufigem Kontakt mit diesem Metall die Kupferallergie auslösen kann.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome einer Kupferallergie:

Die Symptome einer Kupferallergie zeigen sich häufig erst nach längerem Kontakt mit dem Metall. Es kann sich dabei sowohl um diverse Hauterkrankungen, Erkrankungen der Schleimhäute, des Verdauungstrakts oder im Falle der Verhütung mit einer Spirale der Gebärmutter handeln. Genauer beschrieben sind diese Symptome bereits unter 2. Definition. Der Verlauf einer Kupferallergie ist leider so, dass eine einmal vorhandene Allergie nicht heilbar ist. Nur die Symptome lassen sich dann behandeln, wenn der Kontakt mit dem Metall oder Legierungen, in denen dieses Metall vorhanden ist, konsequent vermieden wird.

Diagnose

Die Diagnose einer Kupferallergie ist relativ einfach. Meistens ist es wichtig, beim Kontakt mit bestimmten Legierungen, die verschiedene Metalle enthalten, das Metall zu finden, dass die Allergie verursacht. Bei Kupfer ist das mit dem Epikutantests mit Kupfersulfat möglich. Bei diesem Test wird dann ein Pflaster mit dem Allergen darauf auf den Rücken geklebt und dann abgewartet, ob es zur vermuteten Reaktion kommt. Zeigt sich eine allergische Hautreaktion, handelt es sich um die vermutete Kupferallergie.

Komplikationen

Solange Betroffene nicht mit Allergenen in Kontakt geraten, ruft eine Kupferallergie in aller Regel keine Beschwerden hervor. Komplikationen können auftreten, wenn eine kupferhaltige Zahnprothese oder ein Zahnersatz allergische Reaktionen hervorruft. Dann treten meist akute Symptome wie Hautrötungen, Schwellungen im Bereich der Schleimhäute und Magen-Darm-Beschwerden auf. Bei Frauen, die eine Spirale tragen, kann es zu Menstruationsbeschwerden kommen.

Wird die Kupferallergie nicht behandelt, nehmen die genannten Beschwerden zu und es können ernste gesundheitliche Komplikationen auftreten. Eine typische Spätfolge ist eine vorzeitige Hautalterung. Langfristig kann es zu chronischen Magen-Darm-Beschwerden, aber auch zu Erkrankungen der Schleimhäute und zu Muskelschmerzen kommen. Eine Entfernung der auslösenden Prothesen oder Hilfsmittel kann verschiedene Probleme und Komplikationen hervorrufe, wie zum Beispiel Verletzungen oder Entzündungen.

Eine medikamentöse Behandlung mittels Antiallergika kann Nebenwirkungen wie zum Beispiel Hautirritationen oder Kopfschmerzen hervorrufen. Bei gleichzeitiger Einnahme eines anderen Arzneimittels kann es auch zu Wechselwirkungen kommen. Allergische Reaktionen auf das jeweilige Medikament sind ebenfalls nicht auszuschließen.

Behandlung und Therapie

Bei der Behandlung und Therapie einer Kupferallergie ist es in erster Linie wichtig, in Zukunft den Kontakt mit Kupfer zu vermeiden. Sollte es sich bei der Kupferallergie um eine handeln, die durch die Verwendung eines kupferhaltigen Intrauterinpessars wie dem Kupfer-T verursacht wird, lässt es sich nicht vermeiden, diese Kupfer-Spirale zu entfernen und in Zukunft auf eine andere Methode der Empfängnisverhütung zurückzugreifen. Wer beruflich viel mit dem Metall Kupfer in Berührung kommt, wird sich nach einer beruflichen Alternative umsehen müssen wie beispielsweise Menschen, die viel mit kupferhaltigen Geldstücken in Berührung kommen.

Heilbar ist die Kupferallergie in der Regel nämlich nicht. Wenn es sich um Kupfer handelt, dass sich aufgrund einer Zahnbehandlung im Mund befindet, muss auch das wieder entfernt und durch etwas anderes ersetzt werden. Bei Schmuck ist in Zukunft immer darauf zu achten, ob sich darin Kupfer befinden könnte. Anteile von Kupfer sind wie gesagt immer in Bronze oder Messing, aber auch häufig in Gold zu finden, weil sie dem Gold einen schönen Rotton verleihen. Selbst Eisen, Zinn, Aluminium oder beim Modeschmuck verwendete Metalle können Anteile von Kupfer enthalten.

Beim Umgang mit Schmuck, Münzengeld oder selbst Dekorationsgegenständen aus Metall ist bei einer festgestellten Kupferallergie deshalb immer besondere Vorsicht geboten. Nicht immer gelingt es, durch diese Vorsicht frei von den Symptomen einer Kupferallergie zu bleiben. In diesem Fall müssen zusätzlich zur dann natürlich wieder Vermeidung des Kontakt mit so einem Gegenstand die entstandenen Symptome behandelt werden. Dazu eignen sich beispielsweise kortisonhaltige Salben recht gut, aber auch bestimmte Antiallergika. Es ist nicht gut, selbst mit Salben und dergleichen bei einer Kupferallergie zu experimentieren. Wer darunter leidet, sollte zur Behandlung der Symptome immer einen Arzt aufsuchen und sich in Bezug auf die Medikamente zur Behandlung dort erst beraten lassen.


Vorbeugung

Als Vorbeugung in Bezug auf eine Kupferallergie ist nur eins möglich, nämlich den zu häufigen und intensiven Kontakt mit dem Metall Kupfer, aber auch allen Legierungen aus Metall, in denen es enthalten sein kann, nach Möglichkeit zu vermeiden. Wie oben bereits genau erklärt wurde, entwickelt sich eine Kupferallergie in den meisten Fällen erst dann, wenn es zu einem intensiveren und längeren Kontakt mit Kupfer kommt wie beispielsweise über den laufenden Kontakt im Beruf.

Andere Formen von Dauerkontakt mit Kupfer kommen bei der Empfängnisverhütung mit einer Kupferspirale oder einer Zahnbehandlung mit kupferhaltigen Substanzen vor, die zwecks Vorbeugung vor so einer Allergie ebenfalls zu vermeiden wären. Wer bestimmte Schmuckstücke ständig trägt oder sehr häufig mit bestimmten kupferhaltigen Dekorationsgegenständen in Kontakt kommt, kann auch dadurch eine Kupferallergie entwickeln.

Als Vorbeugung wäre hier zu empfehlen, kupferhaltigen Schmuck nicht ständig zu tragen, sondern dem Körper Ruhepausen zu gönnen, sich beim Berühren anderer kupferhaltiger Gegenstände wie metallenen Dekoartikeln oder Kleingeld sehr zurückzuhalten beziehungsweise eventuell vor dem Berühren Handschuhe anzuziehen. Die Neigung zu einer Kupferallergie kann familiär bedingt sein. Wenn es innerhalb einer Familie bereits bekannte Fälle einer Kupferallergie gibt, ist es anzuraten, die oben angeführten Vorsichtsmaßnahmen zur Vorbeugung einer Kupferallergie in Betracht zu ziehen.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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