Pusteln
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Pusteln sind schmerzhafte, eitrige Hohlräume. Die Haut des Menschen ist ein äußerst komplex aufgebautes und darüber hinaus sehr ästhetisches Organ. Durch eine ganze Reihe an Hautirritationen, zu denen beispielsweise die Pusteln gehören, kann das Erscheinungsbild der Haut ganz enorm beeinträchtigt werden.
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Was sind Pusteln?
Hinter dem aus dem Lateinischen abgeleiteten Begriff Pusteln verbergen sich mit eitrigen Flüssigkeiten angefüllte Hohlräume. Die Pusteln treten auf der Oberfläche der Haut als mehr oder weniger auffällige Bläschen auf und können auf verschiedene Regionen begrenzt sein. In der Medizin werden die Pusteln als sogenannte primäre Veränderungen der Haut klassifiziert. Ein weiterer Begriff der Gruppierung von Pusteln ist die Primäreffloreszenz.
Die eitrigen Ergüsse, die sich in den Pusteln befinden, werden durch bakterielle Keime ganz spezieller Bakterienstämme erzeugt. Pusteln können durch Hautkontakt sowohl übertragbar als auch nicht übertragbar sein. Zu den wohl bekanntesten und hartnäckigsten Arten der Pusteln werden die Aknepickel gezählt, die sich wie Follikel durch einen Inhalt von anderen Hauterkrankungen unterscheiden.
Ursachen
Zu den weiteren Ursachen, welche eine Entstehung der Pusteln fördern, gehören die Einwirkungen von krankheitserregenden Mikroorganismen. Bei diesen Auslösern geht es vordergründig um Bakterien von solchen Bakterienstämmen, welche dafür bekannt sind, dass sie Eiterherde begünstigen. Dies sind insbesondere die sogenannten Strepto- und Staphylokokken, welche in den eitrigen Absonderungen der Pusteln nachgewiesen werden können.
Bei einem gesunden Menschen sind diese Bakterienformen immer auf der Hautoberfläche vertreten. Kommt es jedoch zu einer Reduzierung der körpereigenen Immunabwehr, können diese Keime zur Bildung von Pusteln beitragen.
Wann zum Arzt?
Pusteln sind oftmals harmlos und heilen innerhalb weniger Tage von selbst ab. Die juckenden Hautveränderungen sollten dennoch so schnell wie möglich von einem Arzt abgeklärt werden, um eine rasche Abheilung zu garantieren. Bleiben die Hautveränderungen über einen längeren Zeitraum bestehen oder verändern sich in Größe oder Farbe, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Akut ist die Situation, wenn die Pusteln schnell an Größe zunehmen und starken Juckreiz oder Schmerzen verursachen. Dann liegt unter Umständen eine schwere Erkrankung oder gar eine Blutvergiftung vor, die einer raschen Behandlung bedarf. Bereits bei kleineren Hautveränderungen empfiehlt sich aufgrund der Entzündungsgefahr ein Arztbesuch.
Auch bei Begleitsymptomen wie Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber wird fachärztliche Hilfe benötigt, insofern die Beschwerden auf die Pusteln zurückzuführen sind. Kommt es in Folge einer allergischen Reaktion zur Entstehung von Pusteln, sollte ein Notarzt alarmiert werden. Bei Kindern und Kranken sollten Pusteln grundsätzlich ernst genommen und gegebenenfalls von einem Arzt untersucht werden.
Diagnose und Verlauf
Zum Verlauf der Entwicklung von Pusteln kann gesagt werden, dass diese häufig akut auftreten können. Andere Formen der Pusteln kündigen sich durch einen hartnäckigen Juckreiz und Rötungen auf der Haut an. Sind die Pusteln einmal vorhanden, entstehen meist brennende Schmerzen und juckende Wahrnehmungen. Die Pusteln füllen sich mit Eiter und können sowohl einzeln auftreten als auch großflächig generalisiert sein. Wenn sich die Pusteln von selbst eröffnen, fließt ein eitriges Sekret ab und die Pustel trocknen langsam ein, verschorfen, können Narben entwickeln und zur kosmetischen Beeinträchtigung des Hautreliefs beitragen.
Bei der Diagnose der Pusteln ist insbesondere die visuelle Begutachtung bedeutsam. Darüber hinaus schildern die Betroffenen ihre Beschwerden bei den Pusteln. Um abzuklären, ob die Eiterherde in den Pusteln infektiös sind, erfolgen meist ein Abstrich und eine anschließende mikrobiologische Bestimmung der Auslöser.
Komplikationen
Im Zusammenhang mit Pusteln können verschiedene Komplikationen auftreten. Die Pusteln können eine Infektion der Haut und der Nervenzellen verursachen. Unbehandelt können Narben entstehen oder es kann zu Hautlähmungen oder Berührungsunempfindlichkeiten kommen. Ist eine Allergie die Ursache für die Pusteln, kann es zu Hautirritationen und Atembeschwerden kommen. Die Pusteln können sich zu Abszessen mit Eiterbildung entwickeln. Die Eitererreger können auch bis ins Gehirn vordringen und eine bakterielle Hirnhautentzündung hervorrufen. Aus größeren Pusteln kann sich eine sogenannte Phlegmone bilden. Dabei breitet sich die Irritation auf das benachbarte Bindegewebe aus. Phlegmone gehen oftmals auch mit Fieber und Juckreiz einher.
Sind Parasiten und/oder Pilze die Ursache für die Pusteln, ist das Immunsystem des Betroffenen meist geschwächt. Werden Pusteln mit Medikamenten behandelt, können Unverträglichkeiten gegenüber den Medikamenten auftreten. Möglicherweise verstärken sich die Hautirritationen auch vorübergehend. Pusteln im Gesicht können bei einer Gesichtsrose mit starkem Juckreiz oder einem unangenehmen Brennen einhergehen. Werden Pusteln durch Kratzen zum Platzen gebracht, können gesunde Dermatome in Mitleidenschaft gezogen werden. Es droht eine Zweitinfektion.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung der Pusteln richtet sich vorrangig nach der Intensität der Ausprägung der Symptome, nach der Beschaffenheit der Pusteln (infektiös oder nicht) und nach dem allgemeinen Befinden der Betroffenen. Hat sich bei den mikrobiologischen Untersuchungen herausgestellt, dass die Pusteln aus übertragbaren Krankheitskeimen bestehen, werden hoch wirksame Medikamente wie Antibiotika eingesetzt. Diese hemmen die Teilungsfähigkeit der Bakterien und bewirken einen Rückgang der Pusteln.
Bestätigt sich der Verdacht auf die ursächlichen Zusammenhänge zwischen den Pusteln und einer Allergie, wird die Allergie erstrangig behandelt. Die adäquaten Methoden sind entweder eine sogenannte Desensibilisierung oder das Vermeiden der allergenen Substanz.
Nicht nur innere Anwendungen wie Arzneistoffe, sondern auch äußerlich wirkende Arzneistoffe können gegen Pusteln erfolgreich eingesetzt werden. Einige Arten von Pusteln gehen ohne Behandlung von selbst weg, andere Formen sind wiederum sehr hartnäckig.
Um ein Abtrocknen der Pusteln und ein Abheilen zu unterstützen, können auf die Haut spezielle entzündungshemmende Salben oder Pulver aufgetragen werden. Diese verringern den Juckreiz und tragen zu einem Nachlassen schmerzhafter Beeinträchtigungen bei. Alle Therapievarianten gegen Pusteln sollten nur von einem Dermatologen abgeklärt werden, weil die Pusteln bei unsachgemäßer Behandlung einen ungünstigen Verlauf nehmen können und kosmetisch von Bedeutung sind.
Vorbeugung
Eine unsachgemäße Behandlung von Pickeln sollte ebenfalls unterlassen werden, um Pusteln vorzubeugen. Die Bestimmung und Vermeidung von Allergenen ist ebenfalls sinnvoll bei der Prophylaxe von Pusteln.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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