Knurrhahn
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Knurrhahn ist ein weithin relativ unbekannter Meeresbewohner. Mit seinem festen, weißen Fleisch und den leicht zu entfernenden Gräten ist er ein geschätzter Speisefisch, der sich ideal für mediterrane Gerichte eignet. Seinen Namen verdankt er den knurrenden Geräuschen, die er durch Muskelkontraktionen an seiner Schwimmblase erzeugt.
Steckbrief
- Familie: Knurrhähne (Triglidae)
- Wissenschaftlicher Name: Trigla lucerna
- Lebensraum: Küstengebiete des Atlantiks, des Mittelmeers und der Nordsee; bevorzugt sandige oder schlammige Böden in Tiefen von 10 bis 200 Metern.
- Aussehen: Der Knurrhahn hat einen rötlich-grauen Körper, einen breiten, gepanzerten Kopf und kräftige Brustflossen. Seine Rückenflossen sind oft stachelig. Durchschnittlich wird er 30 bis 50 cm lang, kann aber bis zu 75 cm erreichen.
- Besonderheit: Seinen Namen verdankt der Knurrhahn den knurrenden Lauten, die er durch Muskelkontraktionen an der Schwimmblase erzeugt.
- Ernährung: Knurrhähne ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen, Krebstieren und Weichtieren, die sie auf dem Meeresboden suchen.
- Fortpflanzung: Die Laichzeit des Knurrhahns liegt meist im Frühjahr und Sommer, je nach Region. Das Weibchen legt Eier, die im offenen Wasser treiben.
- Verwendung: Der Knurrhahn ist ein geschätzter Speisefisch, dessen festes, weißes Fleisch besonders in Suppen und Eintöpfen beliebt ist.
- Gefährdung: Der Knurrhahn gilt derzeit nicht als gefährdet.
Das sollten Sie über Knurrhähne wissen
Knurrhähne zählen zu den bodenbewohnenden Meeresfischen. Triglidae ist bis in Wassertiefen von 400 Metern anzutreffen. Dort durchsuchen die Fische den Meeresgrund nach Nahrung und nehmen dabei ihre verlängerten Flossenstrahlen zu Hilfe. Der Knurrhahn ernährt sich von Fischen, Weichtieren und Krebstieren.
Die unteren Strahlen der Brustflossen sind zu Tastorganen umgebildet. Dies erleichtert den Fischen die Fortbewegung auf dem Meeresgrund und macht auch ein kurzzeitiges Trippeln möglich. Die Brustflossen sind auffallend groß und an den Rändern oft blau gefärbt. Der Kopf des Knurrhahns ist besonders auffällig. Die Fische besitzen ein breites Maul und die Kiemen sind mit Stacheln besetzt. Je nach Art sind die Fische silbrig oder rötlich und können Längen von zehn bis 75 Zentimetern erreichen.
Seinen Namen verdankt der Knurrhahn den grunzenden und knurrenden Lauten, welche die Fische von sich geben. Das Geräusch wird durch ein Vibrieren der Schwimmblase erzeugt. Der Fisch ist im Atlantik verbreitet, kommt aber auch in Teilen der Nord- und Ostsee vor. Weitere Verbreitungsgebiete sind das Schwarze Meer und das Mittelmeer.
Biologisch ist die Art zu den Panzerwangen zu zählen. Knurrhähne werden weithin als delikater Speisefisch geschätzt. In Frankreich kommt "grondin perlon" auf den Tisch der Edelrestaurants. In England wird der Knurrhahn als "red gurnard" serviert.
Bedeutung für die Gesundheit
Der Verzehr des Fisches wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, die Gefäße und die Leistung des Gehirns aus. Weiter wertvolle Inhaltsstoffe sind Spurenelemente, Mineralstoffe und die Vitamine B12 und D. Das Fleisch des Knurrhahns ist gut bekömmlich und besitzt viel Protein, welches leicht verdaut werden kann und dem Körper schnell neue Energie liefert. Mehrere Portionen wöchentlich beugen einem Jodmangel vor.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Mit 100 Gramm Knurrhahn nimmt man 122 Kalorien zu sich. Zu knapp 75% bestehen die Fische aus Wasser. Eiweiß ist zu knapp 20% enthalten und der Fettgehalt liegt bei etwa 5%. Dabei kommt die Fettsäure DHA mit 420 mg vor und die Fettsäure EPA bringt es auf 190 mg. Neben den Spurenelementen Jod, Selen und Zink sind auch die Vitamine B12 und D enthalten. Den höchsten Mineralstoffanteil besitzt Kalium mit 380 mg. Neben 110 mg Natrium und 42 mg Calcium enthält der Fisch auch 34 mg Magnesium.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 122 kcal/ 510 kj | |
Eiweiß | 20 g | |
Kohlenhydrate | 0 g | |
Fett | 4 g | |
Ballaststoffe | 0 g |
Unverträglichkeiten
Der Verzehr des Fisches ist einzuschränken, wenn eine Histaminintoleranz vorliegt. Wird das aufgenommene Histamin vom Körper nicht abgebaut, dann können Durchfall, Herzrasen, Hautrötungen oder Kopfschmerzen die Folge sein. Liegt eine Fischallergie vor, ist vom Verzehr des Knurrhahns abzusehen.
Fischallergien verursachen Hautausschläge, Durchfall oder Atembeschwerden. In schweren Fällen kommt es bereits beim Einatmen der Kochdämpfe zu Allergieschüben und auch der Kontakt mit den Fischschuppen gilt als Allergieauslöser.
Hat der Knurrhahn viele Gräten?
Der Knurrhahn hat zwar einige Gräten, jedoch weniger als viele andere Fischarten. Seine Grätenstruktur ist relativ grob, was sie leichter zu entfernen macht. Besonders der mittlere Grätenkamm ist gut sichtbar und lässt sich einfach aus dem Fischfilet heraustrennen. Dadurch ist der Knurrhahn ein beliebter Speisefisch, da das feste, weiße Fleisch nach dem Entfernen der Gräten leicht zu verarbeiten und genießen ist. In Fischgerichten, wie Suppen oder Eintöpfen, wird der Knurrhahn deshalb oft verwendet.
Ist der Knurrhahn ein guter Speisefisch?
Der Knurrhahn gilt als ausgezeichneter Speisefisch und wird in vielen Küchen geschätzt. Der Fisch gehört zur Familie der Flughähne und ist vor allem in europäischen Gewässern, insbesondere im Mittelmeer, der Nordsee und im Atlantik, heimisch.
Der Knurrhahn hat ein festes, weißes Fleisch, das einen milden und leicht süßlichen Geschmack aufweist. Es ist besonders zart und eignet sich hervorragend zum Braten, Dünsten oder Grillen. Aufgrund seines festen Fleisches zerfällt er beim Garen nicht so leicht, was ihn ideal für verschiedene Zubereitungsarten macht. Besonders beliebt ist der Knurrhahn in Fischsuppen, wie der klassischen französischen Bouillabaisse, da er ein aromatisches Aroma beisteuert.
Ein weiterer Vorteil des Knurrhahns ist, dass er relativ wenige Gräten hat, was ihn angenehm in der Zubereitung und im Verzehr macht. Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht ist der Knurrhahn wertvoll: Er liefert viel Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren und ist kalorienarm.
Insgesamt ist der Knurrhahn ein vielseitiger und schmackhafter Fisch, der in der Küche aufgrund seines Geschmacks und seiner Konsistenz sehr geschätzt wird.
Schadstoffbelastung beim Knurrhahn: Schwermetalle
Der Knurrhahn, eine häufig konsumierte Fischart aus europäischen Gewässern, kann wie viele andere Meeresfische Schwermetalle und Schadstoffe aus der Umwelt aufnehmen. Zu den wichtigsten Schwermetallen, die in Fischen vorkommen, zählen Quecksilber, Blei und Kadmium. Diese Schadstoffe gelangen durch industrielle Abwässer, Landwirtschaft und Umweltverschmutzung ins Meer und reichern sich in den Fischen an.
Der Knurrhahn gehört zwar nicht zu den Fischarten mit besonders hohen Schadstoffkonzentrationen, jedoch kann auch er, besonders in Regionen mit starker Umweltbelastung, von Schwermetallen betroffen sein. Quecksilber ist hierbei der kritischste Stoff, da es sich im Fischgewebe anreichert und bei regelmäßigem Verzehr gesundheitliche Risiken für den Menschen darstellen kann. Schwermetalle können das Nervensystem, die Nieren und das Immunsystem beeinträchtigen, insbesondere bei empfindlichen Personengruppen wie Schwangeren und Kindern.
Es ist wichtig, Knurrhahn aus nachhaltigen und kontrollierten Fischereien zu beziehen, um das Risiko einer erhöhten Schwermetallbelastung zu minimieren. Verbraucher sollten zudem eine abwechslungsreiche Ernährung mit verschiedenen Fischarten anstreben, um eine übermäßige Aufnahme von Schadstoffen zu vermeiden.
Einkaufs- und Küchentipps
Soll der Fisch ohne Haut zubereitet werden, dann lässt sich diese entfernen, indem der Kopf abgebrochen wird und die Haut in Richtung Schwanzflosse vom Körper gezogen wird. Vor der Zubereitung ist es ausreichend, den Fisch innen und außen gut abzuspülen und anschließend trocken zu tupfen. Frischer Knurrhahn sollte möglichst noch am Tag des Einkaufs zubereitet werden. Der Fisch ist im Kühlfach maximal einen Tag lang haltbar.
Zubereitungstipps
Knurrhahn wird bevorzugt im Ganzen zubereitet. Sind Knurrhahnfilets im Angebot, dann ist dies die bequemere Variante der Zubereitung. Das weiße, aromatische Fleisch kann gegrillt oder gedünstet zubereitet werden. In Fischsuppen ist der Knurrhahn eine beliebte Einlage.
Filets sollten nicht zu scharf angebraten werden. Hier empfiehlt sich eine sanfte Garmethode. Die feinen Filets sind ideal für Fischragout oder raffinierte Fischcurrys. Der ganze Fisch kann im Backofen gegart werden. Eine zu lange Garzeit lässt das Fleisch austrocknen und zäh werden. Wenn während des Garens weiße Eiweißflocken aus dem Fleisch austreten, dann ist der Fisch servierfertig.
Rezept: Knurrhahn auf mediterrane Art
Zutaten (für 4 Personen):
- 4 Knurrhahnfilets (je ca. 150 g)
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 Zitrone (Saft und Schale)
- 200 g Kirschtomaten, halbiert
- 1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
- 100 g schwarze Oliven, entsteint
- 1 Bund frische Petersilie, grob gehackt
- 4 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 TL getrockneter Oregano
- 100 ml Weißwein
Zubereitung:
- Vorbereitung des Knurrhahns:
Die Knurrhahnfilets unter kaltem Wasser abspülen und trocken tupfen. Mit etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen und beiseitestellen.
- Mediterrane Gemüsebeilage zubereiten:
In einer großen Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebelringe sowie den gehackten Knoblauch anbraten, bis sie weich sind. Die Kirschtomaten, Oliven und den Oregano hinzufügen und alles gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend den Weißwein dazugeben und 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
- Knurrhahn braten:
In einer zweiten Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen. Die Knurrhahnfilets bei mittlerer Hitze von beiden Seiten je 3-4 Minuten goldbraun braten.
- Servieren:
Die Knurrhahnfilets auf den mediterranen Gemüsemix legen und mit frischer Petersilie und etwas Zitronenschale garnieren.
Dazu passt frisch gebackenes Brot oder ein leichter Reis. Guten Appetit!
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 7. September 2024
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