Kelp

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Kelp

Schon im 17. Jahrhundert wurde aus den Braunalgen Alkali, Kalzium und Jod extrahiert. Heute gibt es den Kelp sogar als Nahrungsergänzungsmittel in speziell aufbereiteter Form. Da er einen hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen wie beispielsweise Jod hat, wird er in asiatischen Ländern als Grundnahrungsmittel verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kelp wissen

Kelp oder Kombu bezeichnet eine Braunalge der Laminariales Familie, die nur in den kühleren Küstengewässern wächst. Sie kommt weltweit in etwa 30 Varietäten vor. Am häufigsten sind sie im Nord-Pazifik vertreten.

Kelp bildet dichte Unterwasserwälder, die ein eigenes Ökosystem bilden. Die Braunalgen können sich bis 80 Meter ausbreiten und wachsen etwa 30 bis 80 cm pro Tag. Der leicht durchsichtige Seetang bevorzugt klare fließende nährstoffreiche Gewässer mit einer Temperatur von weniger als 20 Grad.

Kelp schmeckt je nach Herkunft salzig-würzig oder mild und kann eine weiche zähe Konsistenz haben. Die in ihm enthaltenen Alginate werden sogar in der Pharma, Kosmetik und Lebensmittelindustrie verwendet. Dort dienen sie als Verdickungsmittel.

Bedeutung für die Gesundheit

Das im Kelp in hohen Mengen enthaltene Jod unterstützt die Schilddrüse, beschleunigt den zu trägen Stoffwechsel und dient der Herstellung der lebenswichtigen Schilddrüsenhormone. Es verbessert die Fließgeschwindigkeit des Blutes und senkt so wirkungsvoll zu hohen Blutdruck.

Jod dämmt das Tumor-Wachstum und hemmt die Bildung von Zysten im weiblichen Körper. Dank ihres hohen Ballaststoff-Gehalts (Alginat) ist der Kelp stark sättigend und hilft bei träger Verdauung und zu starkem Hungergefühl. Die vielen Faserstoffe binden überschüssiges Cholesterin, leiten es aus dem Körper aus und wirken so noch zusätzlich cholesterinsenkend.

Außerdem werden dadurch auch gefährliche Schwermetalle, Stoffwechsel-Schlacken und Medikamenten-Rückstände aus dem Körper entfernt. Kelp steigert zudem die Energiegewinnung des Körpers. Da das Lebensmittel nur einen niedrigen glykämischen Index hat, verursacht es auch keinen starken Anstieg des Blutzuckerwerts nach dem Konsum.

Der in der Alge enthaltene langkettige Zucker Xylose hat eine anti-mikrobielle Wirkung und beseitigt Bakterien, Pilze und Viren. Die anderen Zucker Fuctose und Galaktose stärken Gehirn und Nerven. Die insgesamt 21 Mineralstoffe bauen emotionale Extremzustände ab und helfen, Depressionen einzudämmen. Da die Kelp Alge 10-mal so viel Kalzium wie Milch enthält, stärkt sie zudem die Knochen und Zahnsubstanz. Die Omega-3-Fettsäuren normalisieren den Fettstoffwechsel.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 g Kelp enthalten Algensäure und ihre Salze, Fukoidine, Laminarin, Xylose und andere Polysaccharide, Mannitol, Enzyme, Omega-3-Fettsäuren, Chlorophyll-Derivate, Kalzium, Jod, Natrium, Kupfer, Zink, Schwefel, Magnesium, Nickel, Silber, Mangan, Bor, Barium, Chrom, Lithium, Titan, Aluminium, Vanadium, Silizium, Strontium, Selen und die Vitamine A, B1, B3, B5, B6, B9, B12, C und E.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 46 kcal/ 191 kj
Eiweiß 1,68 g
Kohlenhydrate 8,20 g
Fett 0,56 g
Wasser 87,06 g
Ballaststoffe 1,30 g
Vitamin E 870 µg

Unverträglichkeiten

Menschen mit einer Jod-Allergie sollten Kelp Produkte unter keinen Umständen konsumieren. Wer eine Schilddrüsen-Erkrankung hat, nimmt sie am besten nur mit Zustimmung seines Arztes ein. Da manche Kelp Nahrungsergänzungsmittel Fruktose, Laktose und Gluten enthalten, sollten Personen, die auf diese Substanzen allergisch reagieren, auf keinen Fall Kelp zu sich nehmen. Schwangere und Stillende verzichten ebenfalls am besten auf die Braunalgen-Erzeugnisse.



Einkaufs- und Küchentipps

Kelp ist in frischer und auch getrockneter Form zum Verzehr geeignet. Der Verbraucher kann sie ganzjährig in asiatischen Lebensmittelgeschäften kaufen. Außerdem gibt es noch Kelp Nahrungsergänzungsmittel in Pulver, Tabletten und Kapsel-Form. Sie und das Konzentrat Kelpin sind in Apotheken, Naturkost-Läden und Spezialshops im Internet erhältlich. Das Konzentrat ist besonders wirksam, da zu seiner Herstellung nur die zentrale Vene der Alge verarbeitet wird.

Um zu vermeiden, dass er mit Arsen belastete Ware erhält, sollte der Konsument die Kelp Alge nur in BIO Qualität kaufen. Veganer achten am besten darauf, dass die Tabletten und Kapseln keine Gelatine enthalten.

Kelp sollte an einem lichtgeschützten, kühlen und trockenen Ort gelagert werden. Dann ist er mehrere Monate lang haltbar. Frische Algen können maximal eine Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wer getrockneten Kelp kochen möchte, sollte ihn zuvor abspülen und in lauwarmem Wasser quellen lassen. Danach wird er nochmals gesäubert, ausgedrückt und eventuell zerschnitten.

Zubereitungstipps

Kelp Pulver ist ideal zum Würzen von Salaten, Gemüsebeilagen, Suppen und Smoothies. Ist dem Konsument der intensive Geschmack der Alge unangenehm, kann er sie auch in Form von Tabletten oder Kapseln mit viel Flüssigkeit konsumieren.

Von frischem Kelp kann er so viel essen, wie er möchte. Allerdings tritt das Sättigungsgefühl meist schon ziemlich schnell ein. Kombu wird wie Gemüse zubereitet und schmeckt auch gut zu Salaten, Fisch und Meeres-Früchten. Wer sich sein Kelp Pulver selbst herstellen möchte, zerkleinert getrocknete Braunalgen einfach im Mörser.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

Sie sind hier: Startseite Lebensmittel Kelp

Das könnte Sie auch interessieren