Kürbiskerne

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kürbiskerne sind die Samen von Kürbispflanzen. Die Kürbisse sind eine eigene Gattung innerhalb der Familie der Kürbisgewächse.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kürbiskerne wissen

Ursprünglich stammen Kürbisse aus Mexiko und Nordamerika. Erstmals wurden die Gewächse in den Tagebüchern des berühmten Entdeckers Kolumbus beschrieben. Ebenso wie die Kartoffel und die Tomate nahm er auch den Kürbis mit nach Europa. Heute werden viele verschiedene Kürbissorten kultiviert. Kürbiskerne werden jedoch lediglich aus dem sogenannten Gartenkürbis, auch Ölkürbis genannt, gewonnen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er in der Steiermark so gezüchtet, dass seine Kerne im Gegensatz zu den Kernen anderer Kürbisarten keine verholzte Schale haben. Die Kerne des Gewächses sind lediglich von einem feinen Silberhäutchen umhüllt, das sich einfach abbürsten lässt. Auch heute noch ist die Steiermark für ihr Kürbiskernöl bekannt.

Der Gartenkürbis ist eine recht anspruchslose Pflanze. Der Kürbis bevorzugt sandige, lehmige und kalkhaltige Böden. Die Pflanze mag ein wärmeres Klima und gedeiht deshalb in Österreich und Ungarn sehr gut. Wichtige Produzenten von Kürbiskernen sind aber auch Mexiko, Indien, China, Argentinien und Südafrika.

Zur Gewinnung der Kürbiskerne wird der Gartenkürbis zunächst aufgeschnitten. Anschließend werden die Kerne entnommen. Ein einzelner Kürbis enthält rund 100 Kürbiskerne. Die Samen werden gewaschen und dann bei einer Temperatur von 70 Grad Celsius getrocknet. Danach werden die Kerne gebürstet, sodass auch die letzten Reste des Silberhäutchens entfernt werden.

Für die Produktion des aromatischen Kürbiskernöls werden die Kürbiskerne geröstet. Beim Röstvorgang trennt sich das Öl der Samen vom enthaltenen Eiweiß. Zudem erhält das Öl durch das Rösten seinen typischen nussig-aromatischen Geschmack.

Bedeutung für die Gesundheit

Die sekundären Pflanzenstoffe der Kürbiskerne sollen den LDL-Cholesterinspiegel senken. LDL-Cholesterin steht in Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu begünstigen. Gut erforscht ist die Wirkung der Kürbiskerne auf Harnblase und Prostata.

Verantwortlich für die positiven Auswirkungen auf diese Organe ist vermutlich das Steroid Delta-7-Sterol. Dieser Stoff blockiert das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT). DHT ist bei Männern für die Vergrößerung der Prostata und für Haarausfall mitverantwortlich.

Auch das enthaltene Beta-Sitosterol trägt zur Gesunderhaltung der Prostata bei. Es hemmt ein Enzym, dass das Hormon Testosteron in DHT transformiert. Zur unterstützenden Behandlung bei gutartigen Prostatavergrößerungen wird die Einnahme von einer Handvoll Kürbiskerne oder von drei Teelöffeln Kürbiskernöl pro Tag empfohlen.

Eine neuere Studie zeigt, dass Kürbiskerne sich auch positiv auf die Frauengesundheit auswirken. So stellte sich bei den Teilnehmerinnen der Studie nach einer zweiwöchigen Behandlung mit täglich zwei Gramm Kürbiskernöl eine blutdrucksenkende Wirkung ein. Zudem erhöhten sich die HDL-Cholesterinwerte. HDL-Cholesterin schützt die Gefäße und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Kürbiskerne enthalten viele wertvolle Vitamine, Enzyme und Fette. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E und Beta-Carotin. Auch Mineralien wie Magnesium, Zink, Selen und Eisen sind enthalten. Wichtige Wirkstoffe der Kürbiskerne sind die Phytosterine.

Es handelt sich dabei um eine Gruppe von bioaktiven Wirkstoffen. Dazu gehören zum Beispiel das Steroid Delta-7-Sterol und das Beta-Sitosterol. Beide Stoffe wirken der gutartigen Prostatavergrößerung entgegen.

Das Öl, das aus den Kürbiskernen gewonnen wird, ist reich an Vitamin E. Vitamin E wirkt stark antioxidativ. Es kann Freie Radikale im Körper unschädlich machen. Neben Vitamin E finden sich im Kürbiskernöl auch die Vitamine B1, B2, B6, D, A und C. Seine dunkelgrüne Farbe verdankt das Öl den Carotinoiden und den Porphyrinen. Des Weiteren enthält das Öl der Kürbiskerne Phytosterole und Phytoöstrogene. Phytoöstrogene können eine hormonähnliche Wirkung entfalten.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 560 kcal/ 2344 kj
Eiweiß 24,40 g
Kohlenhydrate 14,22 g
Fett 45,60 g
Wasser 2,10 g
Ballaststoffe 8,80 g
Vitamin B3 1720 µg
Vitamin E 4000 µg

Unverträglichkeiten

Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit eignen sich Kürbiskerne auch zur Langzeitanwendung. Bei Menschen mit Reizdarmsyndrom können Kürbiskerne genau wie Nüsse und Mandeln gelegentlich Blähungen verursachen.



Einkaufs- und Küchentipps

Kürbiskerne werden im Handel in unterschiedlicher Form angeboten. Sie können geschält oder ungeschält sein. Ungeschälte Kerne sind länger haltbar. Kühl und trocken gelagert halten sich die ungeschälten Kerne rund ein Jahr. Die geschälten Kerne oxidieren schneller. Sie sollten deshalb luftdicht verschlossen aufbewahrt werden.

Beim Kauf von Kürbiskernöl sollte vor allem auf die Herkunft geachtet werden. Nur das Steirische Kürbiskernöl mit der Bezeichnung g.g.A stammt wirklich aus der Steiermark. Diese geografische Bezeichnung gewährleistet auch, dass es sich um ein Kürbiskernöl mit 100%iger Reinheit handelt.

Ein gutes Kürbiskernöl schmeckt dezent nussig. Hinterlässt das Öl einen bitteren Geschmack oder schmeckt es nach Fett, so handelt es sich vermutlich um ein Öl schlechter Qualität. Das Öl sollte bei einer Temperatur unter 20 ° Celsius dunkel gelagert werden. Es ist dann etwa zehn Monate haltbar. Je länger es lagert, desto mehr Aroma und Vitamine verliert das Öl.

Zubereitungstipps

Kürbiskerne können pur geknabbert oder in der Küche verwendet werden. Sie eignen sich beispielsweise zur Herstellung von Müsliriegeln oder als Salattopping. Kürbiskernöl passt gut zu Salaten. Auch eine frisch gekochte Kürbissuppe lässt sich mit dem Öl gut verfeinern.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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