Überzuckerung (Hyperglykämie)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. Februar 2023Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Viele Menschen fürchten sich heute davor, am Diabetes mellitus zu erkranken. Was dies genau für sie bedeuten würde, wissen allerdings die wenigsten von ihnen. Der Diabetes Mellitus kann zwei ständige Komplikationen mit sich bringen, die Unterzuckerung (Hypoglykämie) und die Überzuckerung (Hyperglykämie).
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Was ist eine Überzuckerung (Hyperglykämie)?
Unter einer Hyperglykämie, also einer Überzuckerung des Blutes, versteht man einen körperlichen Zustand, der sowohl bei Diabetikern, als auch bei nicht an Diabetes Mellitus erkrankten Personen auftreten kann. Die Bauchspeicheldrüse hat in diesem Fall nicht ausreichend Insulin gebildet, um die Glukose aus dem Blut in die Zelle zu transportieren. Der Zelle fehlt die Energie, die sie durch den Zucker bekommen würde, während das Blut "überzuckert".
Gesunde Körper können diesen Zustand regulieren. Diabetiker können dies nur mit Hilfe von entsprechenden Medikamenten. Gelangt nicht genügend Energie in die Zellen, beginnt der Körper auf andere Reserven zurückzugreifen, diese Prozesse können im Hyperglykämischen Koma und letztlich auch tödlich enden. Grundsätzlich lebt jeder Diabetiker ständig mit dieser Gefahr.
Ursachen
Eine dauerhafte Überzuckerung des Blutes und eine dauerhafte, übermäßige Bildung von Insulin kann jedoch langfristig die Ursache dafür sein, an einem Diabetes Mellitus zu erkranken. Der Blutzuckerwert steht in direktem Zusammenhang mit der Ernährung und dem Energieverbrauch des Menschen, die Ursache für eine Hyperglykämie liegen vor allem beim Diabetiker in falscher Ernährung, zu wenig körperlicher Betätigung und unzureichender Zufuhr von benötigten Medikamenten.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Überzuckerung:
Im Gegensatz zur Unterzuckerung macht die Hyperglykämie nicht sofort oder deutlich bemerkbar Beschwerden. Viele Diabetiker, deren Erkrankung noch nicht diagnostiziert wurde, gehen irgendwann wegen "diffusem Unwohlsein" in die Notaufnahme und haben dann einen Blutzuckerwert von über 500mg/dl, ohne davor allzu große Probleme gehabt zu haben.
Symptome können ein unstillbares Durstgefühl und der damit verbundene ständige Harndrang sein. Auch Verwirrtheitszustände, Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen können auf eine Hyperglykämie schließen lassen. Der Verlauf einer unbehandelten Hyperglykämie endet unbehandelt in einem sogenannten Hyperglykämischen Koma. Ein solches Koma geschieht heute nur noch sehr selten, da meist vorher bereits erfolgreiche Behandlungsmethoden, wie die Gabe von Antidiabetika oder Insulin, sowie eine Ernährungsumstellung erfolgen.
Insbesondere ein Typ-II-Diabetiker hat noch einige wenige Reserven an Insulin. Beim Typ-I-Diabetiker, dessen Bauchspeicheldrüse gar kein Insulin mehr bildet, ist dies nicht der Fall, er läuft eher Gefahr, ein Hyperglykämisches Koma zu erleiden. Langfristig lagert sich ein konstant erhöhter Blutzuckerwert in allen Gefäßwänden ab, was zu Schäden am ganzen Körper führen kann.
Die Niere, die Leber, die Herzkranzgefäße, die Beinvenen, das Auge, alles kann durch die ständige Hypoglykämie dauerhaft und irreversibel beeinträchtigt werden. Deshalb ist es gerade in jungen Jahren wichtig, einen Diabetes Mellitus stets medizinisch korrekt einzustellen und gewissenhaft im Griff zu haben.
Diagnose
Die Diagnose der Hyperglykämie muss nicht zwangsläufig der Arzt stellen. Bei einer bislang unentdeckten Erkrankung wird er dies wohl tun, bei Diabetikern stellt der Erkrankte hingegen mehrfach täglich seinen Blutzuckerwert selbst fest und eben auch einen damit verbundenen zu hohen Blutzuckerwert. Jeder diagnostizierte Diabetiker erhält ein Blutzuckermessgerät und ist dazu angehalten, sich ca. 4-5x täglich bzw. vor jeder Mahlzeit zu messen.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung einer akuten Hyperglykämie besteht aus der sofortigen Gabe von Insulin, entweder subcutan oder intravenös. Die Behandlung eines Diabetes Mellitus und einem damit verbundenen dauerhaft erhöhten Blutzuckerwert besteht aus einer generellen Umstellung des gesamten Lebensstils. So muss der Erkrankte ständig auf seine ausgewogenen Mahlzeiten achten, es muss eine individuell ideale Menge an Kohlenhydrate pro Mahlzeit eingenommen werden.
Auch senkt Sport eine Hyperglykämie. Schon Treppensteigen oder Spaziergänge wirken sich positiv auf eine Hyperglykämie aus. Medikamente, als Tabletten oder in Form von Insulin, das wiederum als Spritze verabreicht wird, unterstützen im Grunde nur die dauerhafte Behandlung der Erkrankung.
Vorbeugung
Bei Nicht-Diabetikern, die vielleicht erblich vorbelastet sind, an einem Diabetes zu erkranken, wo also ein erbliches Risiko besteht, ist es wichtig, bereits vor dem eventuellen Ausbruch einer Erkrankung darauf zu achten, Normalgewicht zu halten.
Übergewicht spielt hier eine große Rolle. Eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung können den Ausbruch eines Diabetes Mellitus verhindern.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. Februar 2023
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