Hoher Puls - hoher Blutdruck

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hoher Puls und hoher Blutdruck entstehen oft über Jahre und bringen unterschiedlichste Symptome mit sich. Es gibt jedoch auch diverse Behandlungskonzepte und Möglichkeiten, hohem Puls und hohem Blutdruck vorzubeugen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Hoher Puls und Bluthochdruck bezeichnen einen erhöhten Puls bzw. einen hohen Blutdruck. Meist ist der hohe Puls die Folge von Bluthochdruck. Der Wert wird in der Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäure (mmHG) angegeben. Hoher Blutdruck besteht dann, wenn dieser Wert zwischen 140 und 90 liegt.

Ursachen

Hoher Puls und hoher Blutdruck haben verschiedenste Ursache. Meist handelt es sich um genetische Faktoren oder anderweitige Auslöser, die nicht direkt auf Bluthochdruck schließen lassen. Erblich bedingte Faktoren sind besonders häufig die Ursache. Das Risiko ist hier bei Kindern wesentlich höher, wenn auch die Eltern bereits unter Bluthochdruck leiden. Wie verschiedene Zwillingsstudien ergeben haben, hat hoher Blutdruck seine Ursache in einer Schädigung mehrerer Gene.

Eine weitere Ursache für Bluthochdruck kann der vermehrte Verzehr von Kochsalz sein. Bei jedem dritten Fall von Bluthochdruck und damit auch hohem Puls haben die Betroffenen über einen längeren Zeitraum zu viel Kochsalz eingenommen. Darüber hinaus gibt es diverse Risikofaktoren, welche den Blutdruck nach und nach erhöhen können. Dazu zählen Rauchen, Alkoholkonsum und die Einnahme von Drogen.

Auch bestimmte Medikamente, seelischer Stress, psychische Probleme und diverse andere Faktoren können Bluthochdruck auslösen. Im Körper ist der Sympathikusnerv für die Entstehung von hohem Blutdruck verantwortlich. Wann immer Stress entsteht, schaltet der Nerv in den Verteidigungsmodus, wodurch das Herz schneller schlägt und der Blutdruck steigt.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Ein hoher Blutdruck und ein hoher Puls sind meist unproblematisch und treten etwa in Folge körperlicher Betätigung oder der Einnahme von Medikamenten auf. Sind die Ursachen bekannt, ist meist kein Arztbesuch erforderlich. Kommt es jedoch plötzlich zu einem Anstieg des Blutdrucks, besteht die Gefahr eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts – es empfiehlt sich, schnellstmöglich einen Notarzt zu alarmieren.

Warnzeichen sind Schmerzen in der Brust, Atemnot oder verschwommenes Sehen. Auch ein Stechen in der Herzregion spricht für eine ernsthafte Ursache, die der Abklärung durch einen Arzt bedarf. Hoher Blutdruck, der über einen Zeitraum von wenigen Tagen oder Wochen entsteht, ist ebenfalls ein Grund für einen Arztbesuch, vor allem dann, wenn der Blutdruck über einen Wert von 190 mmHg oder stark über die normalen Werte steigt.

Patienten, die bereits unter einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems leiden oder anderweitig gesundheitlich angeschlagen sind, sollten bereits einen leicht erhöhten Blutdruck abklären lassen. Wenn der erhöhte Blutdruck mit sonstigen Beschwerden einhergeht, sollte zur Sicherheit ebenfalls ein Kardiologe hinzugezogen werden.

Diagnose

Hoher Blutdruck und in der Folge hoher Puls werden meist erst spät diagnostiziert. Dies geschieht in erster Linie durch eine Blutdruckmessung. Dadurch kann der Arzt ermitteln, ob tatsächlich ein hoher Blutdruck vorhanden ist und welche Ursachen in Frage kommen. Auch die Behandlung erfolgt in Folge der Messung, welche mindestens zweimal an zwei verschiedenen Tagen erfolgen muss, um die Diagnose mit Sicherheit stellen zu können. Da der Blutdruck sich situationsbedingt schnell verändern kann, muss der Patient vor der Behandlung für einige Minuten zur Ruhe kommen. Die eigentliche Messung wird bestenfalls an beiden Armen durchgeführt, damit es nicht zu falschen Messungen aufgrund einer verengten Hautschlagader oder einer anderweitigen Veränderung an den Gefäßen kommt.

Neben der Blutdruckmessung muss der Arzt die Krankengeschichte des Patienten ermitteln. Ebenso werden die genauen Lebensumstände und Lebensgewohnheiten ermittelt und besprochen. Dadurch erfährt der Arzt, ob Vorerkrankungen vorliegen, ob Risikofaktoren bestehen oder ob in der Familie des Patienten andere Fälle von Bluthochdruck bekannt sind. Neben der normalen Messung besteht auch die Möglichkeit, den Blutdruck durch Selbstmessung zu ermitteln. Hier gilt es zu beachten, dass der Wert meist ungenauer ist, da durch das eigenständige Anlegen ein höherer Blutdruck entsteht.

Kann der Bluthochdruck auch durch eine ärztliche Untersuchung nicht mit Sicherheit festgestellt oder ausgeschlossen werden, muss eine 24-Stunden-Messung durchgeführt werden. Dabei wird der Blutdruck über den Zeitraum von 24 Stunden festgehalten und die Daten im Anschluss analysiert. Diese Variante ist vor allem deshalb sinnvoll, weil der Blutdruck im Laufe des Tages starken Schwankungen unterworfen sein kann.

Hoher Puls und hoher Blutdruck können ganz unterschiedlich verlaufen. Wird schnell reagiert, ist der Verlauf positiv zu bewerten, da meist noch keine Folgeschäden entstanden sind. Wird der Bluthochdruck über Jahre oder Jahrzehnte nicht behandelt, kann er die Nieren, die Augen, die Blutgefäße, das Gehirn und das Herz schädigen. Die dadurch entstehenden Komplikationen (Nierenversagen, Schlaganfall) können im schlimmsten Fall zum Tod des Betroffenen führen.

Behandlung und Therapie

Hoher Puls in Folge von hohem Blutdruck muss schnellstmöglich behandelt werden, damit erwähnte Folgeschäden ausbleiben. Die Therapie ist dabei ganz individuell und stützt sich im Wesentlichen auf Maßnahmen, um den Blutdruck zu reduzieren.

Stressabbau ist ebenso wichtig wie die Umstellung der Lebensgewohnheiten. Auch blutdrucksenkende Medikamente sind ein probates Mittel, um Bluthochdruck zu senken und das Risiko für Folgeschäden zu reduzieren.

Grundsätzlich muss die Therapie auf die jeweilige Personengruppe abgestimmt sein. Kinder und Jugendliche müssen gesondert behandelt werden, da meist eine schwerwiegende Ursache vorliegt, während Menschen, die bereits unter Nieren- oder Herzkrankheiten leiden, schonend behandelt werden müssen.


Aussicht und Prognose

Nicht in jedem Fall muss ein hoher Puls eine gefährliche Beschwerde darstellen. Falls sich der Betroffene körperlich betätigt oder eine Sportart durchführt, so handelt es sich beim hohen Puls um einen gewöhnlichen Zustand. In den meisten Fällen verringert sich der Puls wieder, wenn die Aktivität durch den Betroffenen eingeschränkt wird. Weiterhin kann ein hoher Puls auch durch eine Krankheit ausgelöst werden. Dabei sollte auf jeden Fall eine Behandlung durch einen Arzt stattfinden, da es sonst zu weiteren Herzbeschwerden oder sogar zum Herztod kommen kann.

In der Regel tritt dabei keine Selbstheilung ein, wenn die Beschwerde nicht behandelt wird. Weiterhin kann der hohe Puls auch bei Schockzuständen oder bei einer Panikattacke auftreten. Dieser verschwindet dabei ebenfalls wieder, wenn die Situation gelöst wurde. In der Regel kann ein hoher Puls mit Hilfe verschiedener Medikamente gelindert werden. In akuten Notfällen ist allerdings die Benutzung eines Defibrillators nötig, um den Tod des Betroffenen zu verhindern. Ebenso kann dem hohen Puls mit Hilfe verschiedener Entspannungsübungen entgegengewirkt werden und es kommt zu einer positiven Prognose.

Vorbeugung

Hohem Blutdruck kann sehr gut vorgebeugt werden. Häufig reicht es schon aus, den Lebensstil zu ändern und viel Sport zu betreiben. Wer sich zusätzlich gesund ernährt, Stress vermeidet und auch den Konsum von Alkohol weitestgehend vermeidet, minimiert das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Menschen, die bereits unter Bluthochdruck leiden, können sich durch eine konstante Behandlung mit Medikamenten zu stabilen Blutdruckwerten verhelfen. Dadurch sinkt auch der Puls nach und nach wieder ab. Der Lebensstil muss auch hier individuell angepasst werden.

Zuletzt ist es sinnvoll, regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen. Gerade ab einem gehobenen Alter ist dies notwendig, um Bluthochdruck und andere Komplikationen zu erkennen und frühzeitig behandeln zu können.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
  • Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
  • Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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