Hausmittel gegen Zeckenbiss

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zeckenbisse entstehen durch Zecken, die das Blut der Menschen als ihre Nahrung ansehen und es neben Tierblut zum überleben brauchen. Der Biss selbst tut nicht weh und ist auch nicht gefährlich, aber durch den Speichel der Zecken können ernste Krankheiten übertragen werden. Es gibt verschiedene Insektenschutzmittel die helfen, doch selbst dagegen scheinen einige Insekten resistent.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Zeckenbiss?

Zecken sollten mit einer speziellen Zeckenzange vollständig entfernt werden.

Zecken sind blutsaugende Ektoparasiten, die zur Familie der Milben gehören und überwiegend zwischen Frühjahr und Herbst aktiv sind. In Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) die am weitesten verbreitete Zeckenart.

Die Insekten leben in hohem Gras sowie auf niedrigen Büschen und Sträuchern. Dort treffen sie auf ihre bevorzugten Wirte, dazu gehören insbesondere Nagetiere, Rotwild und Vögel. Zecken befallen aber auch Haustiere wie Hunde und Katzen und den Menschen. Beim Menschen krabbeln die Spinnentiere meist unbemerkt am Körper entlang, bis sie eine weiche Stelle finden, um sich festzubeißen.

Bevorzugte Partien sind die Kniekehlen und der Bauch. Obwohl meist von Zeckenbissen gesprochen wird, handelt es sich genau genommen aber um einen Stich. Die Mundwerkzeuge der Insekten bestehen aus einem Stech- und Saugapparat. Mit den scherenartigen Werkzeugen wird die Haut des Wirts zunächst aufgeschnitten. Danach führt die Zecke ihren Stechrüssel in die Schnittwunde ein, wobei kleine Gefäße verletzt werden. Das austretende Blut sammelt sich in der Wunde und wird dann von dem Parasiten aufgesaugt. Der Betroffene merkt davon in der Regel zunächst nichts. Erst nach mehreren Stunden beginnt die Einstichstelle manchmal, sich zu röten und zu jucken. Meist bleibt der Vorgang aber unbemerkt.

Wer ist betroffen?

Zeckenstiche sind an und für sich harmlos, die Tiere können aber zwei gefährliche Krankheiten, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen. Bei FSME handelt es sich um eine Virusinfektion, die bei einem leichten Verlauf mit Symptomen einhergeht, wie sie auch für eine Sommergrippe typisch sind. Die Infektion kann aber auch das zentrale Nervensystem befallen und eine Hirnhautentzündung verursachen. Auch Langzeitschäden beim Betroffenen sind dann nicht auszuschließen. Gegen FSME gibt es eine Impfung.

Ursachen

Bei der Borreliose handelt es sich dagegen um eine bakterielle Infektion, die mit sehr unspezifischen Symptomen einhergeht. Charakteristisch ist nur die sogenannte Wanderröte, die sich meist einige Zeit nach der Infektion um die Einstichstelle zeigt. Danach treten beim Patienten oftmals grippeähnliche Symptome auf. In schweren Fällen kann es aber auch zu Lähmungen kommen. Darüber hinaus kann die Infektion mit einer Reihe weiterer schwerer Komplikationen einhergehen. Selbst Jahre nach Ausbruch der Krankheit können sich noch schwerwiegende irreversible Empfindungs- und Bewegungsstörungen einstellen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung.

Zecken kommen überall in Deutschland vor und leben auch in Vorgärten oder im Stadtpark. Allerdings ist die Zeckenpopulation nicht überall in gleichem Maße mit FSME- bzw. Borrelioseerregern infiziert. Die Risikogebiete befinden sich fast ausschließlich in Süddeutschland, insbesondere in Bayern und Baden Württemberg ist erhöhte Vorsicht geboten.

Was hilft gegen Zeckenbisse?

  • Um einen Zeckenbiss zu vermeiden, ist es sinnvoll bei Spaziergängen durch das Grüne langarmige Oberteile und lange Hosen zu tragen.
  • Das Zecken sich von Bäumen fallen lassen ist ein Mythos! Sie befinden sich hauptsächlich in Büschen und hohen Gräsern in einer Höhe von maximal 1,50 Metern. Zecken können 2 verschiedene Krankheiten übertragen: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Gegen die Hirnhautentzündung (Meningitis) kann man sich impfen lassen, gegen Borreliose leider noch nicht. Aus diesem Grund ist es hilfreich sich nach jeder Begegnung mit einem Busch oder Gräsern von der Familie oder Freunden auf Zecken untersuchen zu lassen. Gerade die Kinder sollten einmal angeguckt werden. Dies können sie auch gerne selber machen, es ist für sie wie ein Spiel.
  • Sobald ein kreisförmiger roter Kreis um die Einstichstelle des Zeckenbisses auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da dies ein Zeichen für Borreliose sein kann. Umso früher der Arzt besucht wird, umso besser kann die Borreliose zu Anfang mit Antibiotika behandelt werden. Je fortgeschrittener die Krankheit ist, umso schwieriger ist sie zu behandeln.
  • Wenn in einer Region gelebt wird, bei der die Übertragung von FSME wahrscheinlich ist, sollte mit dem behandelnden Arzt über eine mögliche Impfung nachgedacht werden.

Schnelle Hilfe

  • Bei der Entfernung der Zecke nach dem Zeckenbiss gibt es viele Fehlinformationen im Volksmund. Bei dem zerdrücken mit einer glühenden Zigarette, wird die Zecke nur noch tiefer in die Haut gedrückt. Genauso wenig hilft Nagellackentferner oder Öl, da die Zecke dadurch vermehrt Speichel abgeben kann. Wenn sich eine Zecke festgebissen hat, muss sie vorsichtig mit einer Pinzette direkt an der Haut herausgezogen werden. Der Kopf darf auf keinen Fall steckenbleiben.
  • Wenn keine Pinzette zu Hand ist, kann ein einfacher Faden gegen Zecken helfen. Einfach den Faden zu einer Schlinge formen und ihn dann über die Zecke legen. Abschließend die Zecke mit dem Faden herausziehen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Stechrüssel des Insektes mit herausgezogen wird.
  • Nach dem Entfernen der Zecke ist es hilfreich die betroffene Stelle mit einem Antiseptikum zu reinigen.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Zeckenbisse ist frischer Spitzwegerich. Die Blätter dieser Pflanze werden zerstoßen und auf die juckenden Stellen gelegt. Es gibt auch frischen Spitzwegerichsaft in Reformhäusern zu kaufen. Durch diesen Saft wird der Juckreiz gelindert.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Zecken sind Zwiebeln. Einfach eine Zwiebel zerschneiden und auf die betroffene Hautstelle legen. Genauso helfen Umschläge mit Essig oder saure Tonerde gegen Zeckenbisse.
  • Vorbeugende Hausmittel gegen Zecken sind Knoblauch und Teebaumöl. Wenn einem vorher bewusst ist, dass man sich an Stellen begibt in denen es sehr viele Zecken gibt, kann es helfen die Haut mit Teebaumöl oder Knoblauch einzureiben. Es hilft sogar auch, wenn ein paar Stunden vorher reichlich Knoblauch gegessen wurde.

Weitere Informationen sind unter Zeckenbiss zu finden. Die gefährlichsten Krankheiten, die nach einem Zeckenbiss entstehen sind Hirnhautentzündungen (FSME – Frühsommer Meningo Enzephalitis) und Borreliose. Aus diesem Grund sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, wenn der Zeckenbiss sehr großflächig und hart wird und wenn etwa 3 Wochen nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome auftreten.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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