Hausmittel gegen Nierensteine

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Nierensteine verursachen einen stechenden Schmerz in Rücken und Flanken (Nierenkolik), der kaum auszuhalten ist. Ursache hierfür sind Kristalle im Urin, die in der Niere zu einem Klumpen geworden sind und durch die Harnleitern nach draußen gepresst werden. Es gibt bewährte Hausmittel, die diesen Prozess beschleunigen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Nierensteine?

Bei Nierensteinen handelt es sich um feste Ablagerungen, welche in der Regel aus im Urin gelösten Substanzen entstehen und alternativ auch als Nephrolithiasis, Urolithiasis oder Uretersteine bezeichnet werden. Sie können nur wenige Zentimeter umfassen, aber auch auf einen größeren Durchmesser von mehreren Zentimetern heranwachsen. Das Vorliegen von Nierensteinen kann extreme Schmerzempfindungen beim Betroffenen auslösen, wenn diese in Folge einer starken Ausprägung im Harnleiter stecken bleiben und die dortige Schleimhaut verletzen.

Die Schmerzen fangen meist in einer der oberen, seitlichen Bauchregionen an und strahlen anschließend in den unteren Bauch aus. Oftmals werden sie von Übelkeit oder Erbrechen begleitet. Durch die verletzte Schleimhaut des Harnleiters kann zudem Blut im Urin sichtbar werden.

Wer ist betroffen?

Am häufigsten betreffen Nierensteine Menschen zwischen dem dreißigsten und fünfzigsten Lebensjahr, wobei insgesamt jedoch mehr Männer als Frauen erkranken. Laut Schätzungen weist jeder 25. Deutsche mindestens einmal im Leben einen Nierenstein auf. Bei circa einem Viertel der Erkrankten ist darüber hinaus von einer Neubildung an Nierensteinen auszugehen, sodass zur Unterstützung der Zugehörigen dieser Risikogruppe die Aufstellung eines individuellen Vorbeugungskonzepts sinnvoll ist.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung von Nierensteinen liegen vor allem in der individuellen Zusammensetzung des Urins eines Menschen. Dabei spielt insbesondere die Menge steinbildender Stoffe, die Anzahl von Steinbildungsinhibitoren sowie der Säuregehalt des Urins eine entscheidende Rolle. So führt beispielsweise eine zu hohe Konzentration steinbildender Stoffe wie Calcium oder Phosphat dazu, dass diese sich als feste Kristalle im Harn ablagern und sich im weiteren Verlauf zu Nierensteinen entwickeln.

In diesem Zusammenhang kann auch eine zu geringe Menge sogenannter Steinbildungsinhibitoren die Anfälligkeit für Nierensteine erhöhen. Steinbildungsinhibitoren stellen Substanzen dar, welche die Steinbildung hemmen. Zuletzt begünstigt auch ein zu hoher oder zu geringer Säuregehalt des Urins eine gehäufte Bildung von Nierensteinen. Ist der pH-Wert des Urins beispielsweise niedriger als 5,5, befindet sich zu viel Säure im Urin. Übersteigt der pH-Wert hingegen beim Vorliegen von Harnweginfektionen den Wert 7, so wird ebenfalls die Ausbildung phosphathaltiger Nierensteine im Körper gefördert.

Die individuelle Zusammensetzung der Stoffe des Urins hängt letztendlich in erster Linie vom jeweiligen Lebensstil einer Person ab. So können Faktoren wie Bewegungsmangel, fehlerhafte Ernährung, geringe Trinkzufuhr oder spezielle Stoffwechselerkrankungen das Risiko von Nierensteinen erhöhen.

Was hilft gegen Nierensteine?

  • Da Nierensteine aus Kalziumverbindungen bestehen, sollte die Nahrung salzarm gewählt werden. Hierbei ist es besonders wichtig auf Fastfood und Fertiggerichte zu verzichten, da diese sehr salzhaltig sind. Am besten reduziert man seine tägliche Salzzufuhr auf 6 g (2400 mg Natrium). Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll weniger Kaffee zu trinken, da Koffein den Kalziumgehalt des Urins erhöht.
  • Cranberrysaft ist ein Hausmittel gegen Nierensteine. Es gibt Forschungsergebnisse die zeigen, dass dadurch der Kalziumgehalt des Urins um 50 Prozent reduziert werden kann. Über den Tag verteilt, sollte ein halber Liter des Saftes getrunken werden.
  • Wenn man Cranberrysaft nicht mag, kann man auch Zitronen- oder Orangensaft ersatzweise trinken. Durch die Säure der Säfte wird der Zitratgehalt des Urins erhöht, wodurch verhindert wird, dass Kalzium Kristalle bildet.

Schnelle Hilfe bei Nierensteinen

  • Das wohl hilfreichste Hausmittel gegen Nierensteine ist sehr, sehr viel Wasser zu trinken. Mindestens 3 Liter pro Tag. Auch Nieren- oder Blasentee, der in Online-Apotheken und Drogerien erhältlich ist, hilft die Nierensteine aus der Blase zu spülen.
  • Während einer Nierenkolik ist jede Bewegung sehr schmerzhaft. Doch eines der besten Hausmittel gegen Nierensteine ist Bewegung. Durch die Erschütterung kann der Stein gelockert werden und der Abgang beschleunigt sich. Wer es aushält, sollte Treppensteigen versuchen, das hat schon so manchen Nierenstein gelockert.
  • Wer unter Nierensteinen leidet, sollte mehr Magnesium als sonst zu sich nehmen, da durch dieses chemische Element, Nierensteine vermieden werden können. Nahrungsmittel, die viel Magnesium enthalten sind Weizenkeime, dunkelgrüne Blattgemüse und Meeresfrüchte. Doch es gibt auch Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel in Drogerien und Online-Apotheken zu kaufen.
  • Viele Ärzte empfehlen während der Schmerzattacken und danach durch ein Sieb zu urinieren, um die Nierensteine aufzufangen. Das klingt etwas seltsam, doch ist es sehr hilfreich, wenn man seinem Arzt diese Steine zeigen kann und sie auf ihre Zusammensetzung untersucht werden. Dadurch können den Betroffenen gezielte Ernährungstipps gegeben werden.


Alternative Heilmittel

  • Einen krampflösenden Effekt, der bei Nierensteinen und durch sie verursachten Nierenkoliken sehr angenehm ist, hat das alternative Heilmittel Bruchkraut. Für einen Tee mit Bruchkraut wird für eine Tasse 1 Teelöffel des Krauts mit kaltem! Wasser übergossen. Diesen Sud lässt man für eine halbe Stunde stehen, um ihn dann vor dem Trinken für 3 Minuten aufzukochen.
  • Während der Schmerzattacken durch die Nierensteine gibt es ein sehr gutes alternatives Heilmittel: Löwenzahntee. Löwenzahn ist ein starkes Diuretikum (Medikament, das den Urinfluss verstärkt) und fördert außerdem die Nierendurchblutung. Um eine Tasse Tee herzustellen, werden 2 Teelöffel getrockneten Löwenzahns mit kochendem Wasser übergossen und für 5 Minuten ziehen gelassen.
  • Alternative zu Löwenzahntee hilft Buccoblättertee sehr gut gegen Nierensteine. Auch dieser Tee hat eine harntreibende Wirkung, wodurch die Nierensteine schneller aus dem Körper gelangen. Außerdem besitzen Buccoblätter entzündungshemmende Stoffe. Für 1 Tasse des Tees werden 1 Teelöffel der Blätter mit kochendem Wasser übergossen und für 5 Minuten ziehen gelassen. Zu allen drei Mahlzeiten wird eine Tasse getrunken.

Weitere Informationen sind unter Nierensteine zu finden. Normalerweise verlassen Nierensteine den menschlichen Körper ohne jede Hilfe, doch wenn Symptome, wie: trüber oder blutiger Urin, Erbrechen und Übelkeit, Brennen beim Wasserlassen, Frösteln oder Fieber aufkommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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