Hausmittel gegen Krampfadern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Krampfadern (Varizen) sind erweiterte und knotige Venen. Alle Venen haben Klappen, die ein Zurückströmen des Blutes verhindern und im Laufe der Zeit schwach werden können. Dadurch leiern die Venen aus und schwellen an. Frauen leiden sehr viel häufiger darunter. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Krampfadern zur Selbsthilfe.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (Varizen, Varikose) sind zylindrische Veränderungen der oberflächlichen Venen. Die Blutgefäße bilden dabei Erweiterungen oder Erhebungen, die bläulich durch die Haut schimmern. Leichte, stark verästelte Krampfadern, die blau-violett verfärbt sind, werden auch als Besenreiser bezeichnet. Krampfadern zeigen sich vor allem an den Beinen, sie können sich aber auch an anderen Körperstellen, zum Beispiel der Speiseröhre, bilden.

Wer ist betroffen?

Krampfadern sind weit verbreitet, in Deutschland leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung an dieser Störung, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Oftmals sind Krampfadern, insbesondere Besenreiser, nur ein kosmetisches Problem. Krampfadern können aber auch zu medizinisch relevanten Beschwerden führen. Häufig kommt es zu schweren, geschwollenen und schmerzenden Beinen. Darüber hinaus gehen starke Krampfadern auch mit einem erhöhten Thromboserisiko einher oder sind sogar die Folge einer Pfropfenbildung in den tiefen Beinvenen. In seltenen Fällen können Krampfadern auch die Folge einer schweren Grunderkrankung wie Herzschwäche oder Leberzirrhose sein.

Ursachen

Die Funktion der Venen besteht darin, das sauerstoffarme Blut aufzunehmen und zum Herzen zurückzutransportieren. Dabei müssen die Venen entgegen der Schwerkraft arbeiten. Das Venensystem kann durch eine Reihe von Faktoren geschwächt werden, die dann zur Ausbildung von Krampfadern führen. Die Aussackungen an den Beinen können zum einen genetisch bedingt und auf eine angeborene Bindegewebs- und Venenschwäche zurückzuführen sein.

Des Weiteren gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Ausbildung von Krampfadern unabhängig von einer erblich bedingten Disposition fördern. Bei Frauen bilden sich Krampfadern sehr häufig infolge einer Schwangerschaften, da das dann vermehrt produzierte Hormon Progesteron das Muskel- und Bindegewebe auch in den Venen lockert. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, einschnürende Kleidung oder Schuhe sowie regelmäßiges langes Stehen. Darüber hinaus geht auch der natürliche Alterungsprozess mit einen Nachlassen der Venenstabilität einher.

Ist eine Lebererkrankung ursächlich für Krampfadern, dann treten diese oftmals nicht nur an den Beinen auf, sondern bilden sich auch im Bereich der Speiseröhre. Die sogenannten Ösophagusvarizen sind deutlich seltener und auch wesentlich gefährlicher. Da die Krampfadern der Speiseröhre nur durch eine dünne Schleimschicht geschützt werden, können sie wesentlich leichter verletzt werden und zu bluten beginnen, was zu lebensgefährlichen Komplikationen führen kann. Ösophagusvarizen müssen unbedingt ärztlich überwacht werden. Auch bei Krampfadern an den Beinen sollte spätestens dann ein Venenspezialist aufgesucht werden, wenn sie regelmäßig zu körperlichen Beschwerden, insbesondere Schmerzen, führen.

Was hilft gegen Krampfadern?

  • Es gibt eine Yoga Übung, die gegen Krampfadern hilft. Hierzu legt man sich auf den Rücken direkt vor eine Wand und drückt die Beine im 45° Winkel an die Wand an. Dabei tief und gleichmäßig ein- und ausatmen. Diese Position wird für 3 Minuten gehalten.
  • Wer häufig unter Krampfadern leidet, sollte langes Sitzen und Stehen vermeiden. Wenn man seine Position nicht häufig wechselt, versackt das Blut in den Unterschenkeln und es treten vermehrt Krampfadern auf.
  • Die Blutzirkulation kann durch eine sanfte Massage verbessert werden und hilft somit gegen Krampfadern. Am besten mit beiden Daumen in die Muskulatur und nicht direkt auf die Venen drücken. Und dann langsam Richtung Herz streichen.
  • Bei kleinen Krampfadern, können Stützstrumpfhosen getragen werden. Dadurch wird von außen Druck auf die Beine ausgeübt und die Venen können nicht so leicht anschwellen. Stützstrumpfhosen sind in Kaufhäusern, Krankenhäusern und Online-Apotheken erhältlich.

Schnelle Hilfe bei Krampfadern

  • Das Übereinanderschlagen der Beine ist gegen Krampfadern alles andere als förderlich. Dadurch wird Druck auf die Venen ausgeübt und der Blutrückstrom blockiert.
  • Gegen Krampfadern ist es hilfreich seine Beine so oft wie möglich hochzulegen. Dadurch kann das Blut zurück zum Herzen fließen und der Druck auf die Venenklappen wird verringert. Es muss darauf geachtet werden, dass die Füße höher liegen als der Kopf. Einfach in der Arbeitspause für 10 Minuten auf ein Sofa legen, kann helfen Krampfadern zu reduzieren.
  • Es ist hilfreich, egal ob man sitzt oder steht, sich alle Stunde eine kleine Pause zu gönnen und die Füße zu bewegen. Am besten hebt und senkt man die Füße auf den Fußballen, damit die Wadenmuskeln trainiert werden. Denn diese Muskeln umgeben die Venen und pressen bei jeder Anspannung das Blut gegen die Schwerkraft hinauf zum Herzen.


Alternative Heilmittel

  • Das in der Zitronenschale enthaltene Rutin ist ein alternatives Heilmittel gegen Krampfadern. Es macht die kleinen Blutgefäße undurchlässiger und verhindert somit den Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe. Für die Einnahme kann man einfach etwas Zitronenschale in einen Tee oder auch in kühle Getränke mischen.
  • Die Beine, die Krampfadern aufweisen, können mit einem Sud aus Eichenrinde behandelt werden. Dieses alternative Heilmittel wirkt am besten, wenn man eine Kompresse darin einweicht und sie dann um die betroffenen Stellen wickelt. Kompressen, die in Zaubernuss (Hamamelis) eingeweicht wurden, helfen genauso gut.
  • Omas Hausmittel gegen Krampfadern ist abwechselnd heißes und kaltes Wasser über die Beine zu gießen. Bei den wechselnden Temperaturen wird der Blutkreislauf, durch das Ausdehnen und Zusammenziehen der Blutgefäße, verbessert.
  • Ein alternatives Heilmittel gegen Krampfadern ist Rosskastanienextrakt. Dieses wird über 3 Monate zweimal täglich (250 mg) eingenommen. Dieses traditionelle Hausmittel enthält den Wirkstoff Aescin, der die Elastizität der Blutgefäße und die Venenklappen verbessert und stärkt. Nach dem 3. Monat sollte die Dosis auf einmal täglich 250 mg eingeschränkt werden.

Weitere Informationen sind unter Krampfadern zu finden. Krampfadern sind eigentlich nur ein kosmetisches und kein medizinisches Problem. Doch, wenn sich die Haut darüber zu schälen beginnt, Schwellungen und Rötungen auftreten oder Schmerzen beim Gehen auftauchen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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