Hausmittel gegen Juckreiz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter Juckreiz kann jeder leiden, der Büroarbeiter genauso wie der Sportler. Meistens sind Hautpilze die Ursache dafür. Es tritt ein gerötetes, wundes Areal auf, welches stark juckt. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Juckreiz.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Juckreiz?

Ein Juckreiz ist ein unangenehmes Hautgefühl, bei dem ein Signal an das Gehirn gesendet wird, sodass ein sofortiges Kratzgefühl ausgelöst wird. Spezielle Nerven, die direkt unter der Haut liegen, sind für einen solchen Juckreiz verantwortlich.

Ein Juckreiz ist zudem ein ganz natürlicher Schutzreflex der Haut, der dadurch potenzielle Fremdkörper oder fremde Substanzen auf der Haut kennzeichnet. Durch das nachträgliche Kratzen können diese beseitigt werden.

Ein solcher Juckreiz kann nahezu jede Körperregion betreffen. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um einen lokalen Juckreiz, sodass sich dieser lediglich auf eine bestimmte Körperregion begrenzt. In anderen Fällen kann der Juckreiz jedoch an ganz unterschiedlichen Stellen auftreten. Bei einem Mückenstich entsteht ebenfalls ein starker Juckreiz, der allerdings nach zwei bis drei Tagen selbstständig verschwindet. Bei einem chronischen Juckreiz hingegen liegt eine Grunderkrankung vor, die eine medikamentöse oder auch ärztliche Behandlung erfordert.

Wer ist betroffen?

Es kann jede Person von einem Juckreiz betroffen werden. Früher oder später ist zudem jede Person von einem Juckreiz betroffen, sodass dies kein ungewöhnliches Krankheitsbild bzw. Symptom ist. Wenn der Juckreiz aus unerklärlichen Gründen bestehen bleibt, dann sollte ein Besuch beim Arzt nicht auf die lange Bank geschoben werden. Nur durch eine entsprechende Behandlung kann die Ursache für den Juckreiz diagnostiziert und beseitigt werden. Andernfalls muss mit einer erheblichen Zunahme des Juckreizes gerechnet werden.

Ursachen

Die expliziten Ursachen für einen bestehenden Juckreiz können sehr unterschiedlich und vielseitig sein, sodass es nicht nur eine einzige Ursache für einen Juckreiz gibt. Die häufigste Ursache für einen bestehenden Juckreiz ist eine Hautirritation, sodass es daraufhin zu einem Kratzbedürfnis kommt. Hautirritationen entstehen in der Regel durch eine Unverträglichkeit auf bestimmte Substanzen oder Einflüsse.

Eine Allergie ist ebenfalls eine häufige Ursache, die für einen Juckreiz verantwortlich ist. Wer in einem solchen Fall den Juckreiz beseitigen möchte, der muss sich ebenfalls einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Nur so kann herausgefunden werden, auf welchen Wirkstoff die betroffene Person allergisch reagiert. Ein Juckreiz kann auch eine Art Teufelskreis hervorrufen: Entsteht ein Juckreiz, so löst das Gehirn ein Kratzgefühl aus. Das führt wiederum zu einer Hautverletzung, die einen weiteren Juckreiz auslöst.

Was hilft gegen Juckreiz?

  • Besonders häufig tritt dieser Juckreiz in der Leistengegend und am After auf. Gegen den Juckreiz in der Leistengegend ist es wichtig lockere und atmungsaktive Kleidung zu tragen. Klamotten, die eng anliegen erhöhen die Temperatur in der Leistengegend, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion steigt.
  • Männliche Sportler, die ein Suspensorium (Jockstrap) tragen, sollten darunter Baumwollwäsche anziehen. Dadurch wird der Schweiß aufgesaugt und die empfindliche Haut geschützt.
  • Wenn der Juckreiz am After ist, lindert Bikarbonat die Reizung. Hierfür löst man 4 EL Bikarbonat in warmem Wasser einer Sitzbadewanne und setzt sich für etwa 15 Minuten hinein.
  • Bei Juckreiz am After muss darauf geachtet werden, dass die Analregion sauber gehalten wird. Besonders nach dem Stuhlgang dürfen sich keine Stuhlreste mehr in der Region befinden. Außerdem sollte jede weitere Hautreizung dadurch vermieden werden, dass weiches und unparfümiertes Toilettenpapier den parfümierten Feuchttüchern vorgezogen wird.
  • Personen, die unter Übergewicht leiden, haben häufig Hautfalten. Diese sind besonders beliebte Tummelplätze für Bakterien, da sie warm und feucht sind. Deswegen sollten alle überflüssigen Pfunde purzeln.

Schnelle Hilfe bei Juckreiz

  • Die Stellen, die wegen des Juckreizes gereizt sind, müssen nach jedem Bad oder Dusche trocken und schweißfrei sein. Man kann vorsichtig mit einem Haarföhn auf niedriger Stufe nachhelfen. Die betroffenen Stellen danach mit Babypuder oder Maismehl bestäuben. Dass hilft die Region sauber und trocken zu halten.
  • Gegen den Juckreiz am After ist es sehr hilfreich für eine Weile auf saure Lebensmittel, wie z.B. Zitrusfrüchte, aber auch auf scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili zu verzichten. Durch diese Lebensmittel wird der After zusätzlich gereizt.


Alternative Heilmittel

  • Gegen das Jucken in der Leistengegend sowie in allen anderen Körperregionen, ist Thymian ein wirkungsvolles alternatives Heilmittel gegen Juckreiz. Besonders gegen Pilze, die meistens die Ursache bei Juckreiz darstellen. Am besten überbrüht man 3 TL Thymianblätter mit 150 ml Wasser und lässt dies für 20 Minuten ziehen. Dann einen Wattebausch tränken und die betroffenen Stellen betupfen.
  • Nach dem gleichen Prinzip hilft Ingwer gegen den Juckreiz. 21 pilzbekämpfende Substanzen befinden sich in der Wurzel. Einfach ca. 35 g einer Ingwerwurzel zerkleinern und mit heißem Wasser übergießen. Auch dieses Gebräu zieht für 20 Minuten. Danach wieder einen Wattebausch darin tränken und die betroffenen Stellen betupfen.
  • Das Heilkraut Hamamelis lindert so gut wie jeden Juckreiz. Besonders bei Juckreiz am After ist es hilfreich einen Wattebausch in einer Hamamelistinktur zu tränken und ihn auf den Anus zu legen. Am Anfang kann es noch etwas brennen.
  • Ein Heilmittel gegen Juckreiz, das Oma schon benutzt hat, ist einen warmen Schwarzteebeutel auf die betroffene Stelle zu legen. Die darin enthaltene Gerbsäure fördert die Blutgerinnung und hilft gegen den Schmerz und die Schwellung.
  • Ein wichtiges Mittel zur Selbstheilung ist es nach allen anstrengenden Aktivitäten die feuchte Wäsche sofort durch frische zu ersetzen. Bei Möglichkeit sollte geduscht werden, um den Schweiß von der Haut zu entfernen, da dieser einen guten Nährboden für Pilze darstellt. Auch nach dem Baden sollte immer darauf geachtet werden, dass die nassen Schwimmanzüge ausgewechselt werden.

Weitere Informationen sind unter Juckreiz und Hausmittel gegen Hämorrhoiden zu finden. Wenn sich an den juckenden Stellen Blässchen bilden oder die Infektion nach einer Woche der Selbstbehandlung nicht abheilt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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