Hausmittel gegen Hitzepickel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Hitzepickel sind rote, juckende Pickel, die besonders häufig auf Brust, Nacken, in der Leistengegend und in den Achselhöhlen entstehen. Sie entstehen durch Schweiß der aus den Schweißdrüsen nicht abfließen kann, da er durch Kleidung oder Hautfalten dadurch gehindert wird. Am wichtigsten ist die anschließende Kühlung, doch es gibt auch andere Hausmittel, die helfen.
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Was sind Hitzepickel?
Hitzepickel stellen eine meist entzündliche Erkrankung der Schweißdrüsen dar, die durch eine Verstopfung an den Ausführungsgängen der Drüsen entsteht. Je nach Aussehen und Ort der Verstopfung werden zwei verschiedene Arten von Hitzepickeln unterschieden. Zum einen kann es zur Ausbildung einer kristallinen Form von Hitzepickeln, der sogenannten Miliria cristallina, kommen.
Diese Hitzepickel treten meist in dichten Gruppierungen auf und kennzeichnen sich neben einer kristallinen Erscheinung ebenfalls durch einen geringen Umfang, sind jedoch in der Regel über einen größeren Bereich des Körpers verteilt.
Oftmals bilden sie sich am Rumpf, unter den Achseln, zwischen den Schultern oder am Dekolleté des Betroffenen aus. Zudem führt diese Art von Hitzepickeln aufgrund einer ausbleibenden Entzündung zu keinen Rötungen am Körper. Hingegen existiert mit der sogenannten Miliaria rubra ebenfalls eine entzündliche Form der Hitzepickel, welche sich unter anderem durch gerötete und geschwollene Haut auszeichnet. Auch kann sie von einem starken Juckreiz und Schmerzen begleitet werden. Im Gegensatz zu den Miliria cristallina lassen sich die Miliaria rubra nicht durch einfaches Ausdrücken entfernen.
Wer ist betroffen?
Insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen ist aufgrund zu warmer und dichter Kleidung ein verstärktes Auftreten von Hitzepickeln zu verzeichnen. Seltener kommen Hitzepickel auch im Erwachsenenalter vor. Dabei treten sie sowohl bei Männern als auch bei Frauen in etwa gleich häufig auf.
Ursachen
Hitzepickel entstehen in Folge einer Verstopfung der Schweißdrüsen, welche durch einen Hitzestau hervorgerufen wird. Insbesondere tropische und feuchtwarme Luft begünstigt ein Aufquellen der Haut. In Kombination mit Bakterien und dem im Schweiß enthaltenen Salzen kann eine Entzündung der Schweißdrüsen und somit die Entstehung von Hitzepickeln begünstigt werden. Bei einer Überhitzung kommt es zu einer spontanen Ausbildung der kristallinen Form der Hitzepickel, die sich jedoch bereits nach Beendigung des Hitzestaus wieder weitestgehend zurückbildet.
Im Gegensatz hierzu tritt die entzündliche Form von Hitzepickeln erst nach längeren Aufenthalten in tropischen Regionen auf. Dabei ist die Verstopfung der Drüsen schwerwiegender als bei der kristallinen Form, wodurch der produzierte Schweiß nicht mehr an die Körperoberfläche gelangen kann und sich infolgedessen innerhalb der Haut ausbreitet. Die hierbei entstandene Hitzestauung kann eine sofortige Entzündung auslösen oder den Schweißdrüsengang durch einen erhöhten Druck zunächst zerstören, bevor es auch hier zu einer Entzündung kommt.
Was hilft gegen Hitzepickel?
- Das wichtigste Hausmittel gegen Hitzepickel ist Kälte. Durch sie wird die Schwellung reduziert und der Juckreiz gelindert. Wenn sie sich an vielen Stellen des Körpers befinden, ist ein kühles Bad sehr angenehm. Es helfen aber auch Kühlpads, die für 10 Minuten auf die betroffenen Hautstellen gelegt werden.
- Um ein kühles Bad noch effektiver gegen Hitzepickel zu gestalten, können 5 Esslöffel Bikarbonat in das Wasser gegeben werden. Dieser Effekt hilft genauso bei einem Sonnenbrand. Der Juckreiz wird gelindert und es entsteht einfach ein angenehmes Hautgefühlt. Wenn kein Bikarbonat im Haus ist, kann alternativ Hafermehl benutzt werden.
- Menschen mit Übergewicht bekommen sehr viel schneller Hitzepickel als Normalgewichtige. Denn meistens schwitzen übergewichtige Menschen stärker und schneller und außerdem kommen Hitzepickel sehr gerne in Hautfalten vor. Sollte das der Fall sein, sollte darüber nachgedacht werden, abzunehmen.
Schnelle Hilfe bei Hitzepickel
- Wenn bekannt ist, dass Hitzepickel vermehrt an bestimmten Körperregionen auftreten, sollten diese Stellen an heißen Tagen zwischendurch mit frischen Tüchern oder Taschentüchern trocken gehalten werden. Sobald sich die Bläschen entwickelt haben, sollte möglichst der Kontakt mit Kleidung vermieden werden, da die Hitzepickel an der frischen Luft sehr viel schneller abheilen.
- An übermäßig heißen Tagen sollten allzu große Anstrengungen vermieden werden. Denn durch den dadurch stark vermehrten Schweißfluss entstehen viel häufiger Hitzepickel.
- Bei einem Aufenthalt in der Sonne sollte auf Sonnencremes mit Öl oder Kakaobutter als Basis verzichtet werden. Besser ist der Sonnenschutz auf Wasserbasis, da durch den Fettfilm, den man sich auf die Haut schmiert, vermehrt Hitzepickel entstehen.
- Kleidung aus synthetischen Stoffen sollte vermieden werden. Besser sind Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Leinen. Außerdem ist es wichtig, um Hitzepickel zu vermeiden, dass die Kleidung locker und nicht zu eng sitzt.
Alternative Heilmittel
- Omas Hausmittel gegen Hitzepickel ist Maismehl. Das Mehl wird direkt auf die Hitzepickel aufgetragen und saugt Schweiß und andere Flüssigkeiten auf. Nach einer Viertelstunde wird das Maismehl wieder abgewaschen und diese Behandlung kann beliebig oft wiederholt werden.
- Ein weiteres alternatives Heilmittel gegen Hitzepickel ist die Pflanze Aloe Vera. Schon seit Jahrhunderten wird der Saft dieser Pflanze gegen die verschiedensten Hautkrankheiten eingesetzt. Durch den Saft wird der Juckreiz gelindert und die Heilung gefördert. Es gibt verschiedene Gels in Drogerien, Reformhäusern und Online-Apotheken, es kann jedoch auch einfach der Saft einer frischen Pflanze benutzt werden. Um an diesen zu gelangen, wird ein Blatt geknickt und der Saft herausgepresst. Bevor das Gel oder der Saft auf die Haut aufgetragen wird, muss diese unbedingt gereinigt werden.
- Essenzielle Omega-3-Fettsäuren helfen dem Körper Entzündungen zu bekämpfen und zu verhindern. Aus diesem Grund wird der Körper auch weniger anfällig für Hitzepickel. Besonders viele dieser Fette sind in Makrele, Lachs, frischem Thunfisch und Leinöl.
Weitere Informationen sind unter Hitzepickel und Schwitzen (Schweißausbruch) zu finden. Hitzepickel sind in der Regel nicht gefährlich und gehen nach ein 1 bis 3 Tagen von alleine wieder weg. Auch der Juckreiz sollte in diesem Zeitraum verschwinden. Wenn die Entzündung und der Juckreiz jedoch nach 4 Tagen noch nicht abgeheilt sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sobald Übelkeit, Kopfschmerzen und starker Durst hinzukommen, sollte die Notaufnahme besucht werden.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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