Geschwollene Brust

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine geschwollene Brust ist nahezu jeder Frau ein Begriff. Der Busen ist leicht oder stärker vergrößert, meist spannt er stark und ist dadurch sehr berührungsempfindlich. Oft sind geschwollene Brüste zyklusbedingt, dann spricht man von einer Mastodynie, gelegentlich auch werden diese Beschwerden auch als Mastalgie bezeichnet. Es können aber auch andere Ursachen für die Beschwerden vorliegen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Brustschwellung?

Geschwollene Brüste können sehr unangenehm sein und gehen häufig mit Schmerzen der Brust einher. Bei vielen Frauen kommt es während der Menstruation zu einem Anschwellen der Brust.

Geschwollene Brüste zeichnen sich vor allem durch eine spürbare Vergrößerung des Busens aus. Die Brust kann dabei deutlich härter sein und die Haut steht unter einem unangenehmen Spannungsgefühl. Der Busen ist dabei oft sehr berührungsempfindlich sein und sanfte Berührungen können schon Schmerzen verursachen. Dieser Schmerz kann unter Umständen sehr heftig ausfallen. Häufig haben betroffene Frauen auch das Gefühl der Busen wäre deutlich wärmer als der Rest des Körpers.

Auch Bewegungen, an denen der Busen beteiligt ist, sind dabei sehr unangenehm, Sport muss oft für einige ausgesetzt werden. Die Beschwerden sind in den meisten Fällen nicht krankheitsbedingt und damit relativ harmlos.

Ursachen

In der Regel werden geschwollene Brüste durch den normalen weiblichen Zyklus hervorgerufen. Nahezu jede Frau leidet im Laufe ihres Lebens unter diesen Beschwerden, manche Frauen sehr ausgeprägt, für andere Frauen ist es kaum spürbar. Es handelt sich dabei um ein Symptom des prämenstruellen Syndroms (PMS). Dieses Syndrom tritt vor der Regelblutung auf und kann unter anderem auch für Stimmungsschwankungen sorgen.

Die zyklusbedingten geschwollenen Brüste haben ihre Ursache in der schwankenden Hormonkonzentration im Körper. Nach der Periode steigt der Östrogenspiegel im Blut immer mehr an. Deshalb kommt es zu Wassereinlagerungen im Gewebe des Busens, was kurz vor der Periode für die beschriebenen Beschwerden verantwortlich sein kann. Aber auch Frauen, deren Hormonhaushalt gestört ist, können geschwollene Brüste Probleme bereiten.

Wird grundsätzlich zu viel Östrogen oder zu wenig Progesteron produziert, können die Symptome entstehen. Grundsätzlich sind für geschwollene Brüste immer Hormone verantwortlich, die entweder ganz natürlich schwanken oder durch eine Störung in der falschen Konzentration vorhanden sind.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Eine geschwollene Brust ist vor allem Frauen als Anzeichen der bald eintretenden Regelblutung bekannt. In diesem Fall ist kein Arztbesuch erforderlich, sofern nachvollziehbar bleibt, dass die geschwollene Brust wirklich mit der bald einsetzenden Menstruation zusammenhängt. Folgt darauf allerdings keine oder eine ungewöhnliche, schwache oder kurze Blutung, sollte der Gynäkologe aufgesucht werden.

Geschwollene, spannende, größer und praller wirkende Brüste sind oft das erste Anzeichen einer frühen Schwangerschaft. Bei jungen Mädchen können sie darauf hindeuten, dass bald die erste Regelblutung ihres Lebens einsetzt. Die Brüste müssen in diesem Fall noch nicht einmal kurz vorher verändert wirken, manche Mädchen bemerken solche Symptome Wochen oder gar Monate vorher. Ein Arztbesuch ist zwar nicht zwingend notwendig, kann aber dem Mädchen und seinen Eltern Beruhigung verschaffen.

Treten geschwollene Brüste während der Wechseljahre oder danach auf, sollte das hingegen ernster genommen werden. Es kann zwar sein, dass die Schwellung der Brüste an normalen und unbedenklichen hormonellen Vorgängen im weiblichen Körper liegt. Genauso gut kann es sich in diesem Lebensabschnitt auch um Hinweise auf andere Erkrankungen handeln.

Da geschwollene Brüste normalerweise am Einfluss weiblicher Hormone liegen, rechtfertigen sie nicht nur bei Frauen in den Wechseljahren einen Arztbesuch, sondern auch bei Männern. Da die Brüste bei ihnen keine Funktion haben wie bei der Frau, durchlaufen sie in gesundem Zustand auch wenige Veränderungen.

Diagnose und Verlauf

Um eine Diagnose zu geschwollenen Brüsten zu erhalten, sollte die betroffene Frau einen Gynäkologen aufsuchen. Ein Facharzt kann in diesen Fällen sehr viel besser und schneller den Zustand beurteilen und die geeignete Therapie einleiten. Ein Allgemeinmediziner wird im Zweifel eh eine Überweisung zu einem Facharzt ausstellen. Zunächst wird der Frauenarzt im Gespräch die genauen Symptome der geschwollenen Brüste mit der Patientin besprechen.

Dabei sollten die Symptome möglichst im Detail dargelegt werden, auch die Dauer und das Auftreten der Beschwerden, sowie die Häufigkeit sind dabei wichtig. Anschließend kann der Arzt durch gründliches Abtasten das Brustgewebe genauer untersuchen und dabei mögliche Veränderungen in der Brust feststellen.

In der Regel ist durch das Abtasten eine allgemeine Verhärtung des Brustgewebes spürbar, auch die Spannung kann erfühlt werden. In manchen Fällen wird ein Ultraschall durchgeführt um das Brustgewebe genauer zu untersuchen. Besteht der Verdacht auf Veränderungen in dem Gewebe des Busens, kann eine Mammographie angeordnet werden.

Komplikationen

In der Regel verursachen geschwollene Brüste, die im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) immer auftreten, keine Komplikationen. Die Beschwerden können jedoch so heftig werden, dass sie unter Umständen die Lebensqualität der Betroffenen einschränken und psychische Probleme hervorrufen. Oft sind die angeschwollenen Brüste sehr schmerzempfindlich und führen zu Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen. Die verstärkten Beschwerden entwickeln sich besonders unter dem Einfluss von Stress, falscher Ernährung, Umweltgiften, dem Konsum von Nikotin und Alkohol sowie im Rahmen von Pilzinfektionen.

Allerdings gibt es auch schwerwiegendere Ursachen für geschwollene Brüste. So können sie auch als Folge einer Brustentzündung auftreten. Dabei ist oft die Milchdrüse entzündet. Die Brustentzündung wird meist zu Beginn der Stillzeit beobachtet.

Aber auch außerhalb des Wochenbettes kann sie sich entwickeln. Bei der Brustentzündung kommt es neben einer geschwollenen Brust auch zu Fieber, sehr ausgeprägter Berührungsempfindlichkeit und starken Schmerzen, die als massives Stechen, Ziehen oder Brennen wahrgenommen werden. Die entzündete Stelle schwillt an und erwärmt sich außerdem sehr stark. Manchmal kommt es auch zur Ausbildung eines Abszesses.

Wird die Entzündung chronisch entstehen oft Fisteln, die kanalartige Verbindungen innerer Organe mit der Körperoberfläche aufbauen können. Brustentzündungen stellen meist Infektionen mit Staphylokokken oder Streptokokken dar. Sehr selten können auch Männer von einer geschwollenen Brust betroffen sein.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung von geschwollenen Brüsten richtet sich vor allem nach der Ursache, aber auch nach der Ausprägung der Beschwerden. In der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle sind die Symptome harmlos und bedürfen keiner speziellen Behandlung. Vor allem wenn der Schmerz im Bereich des erträglichen liegt und krankhafte Ursachen ausgeschlossen wurden, ist eine Therapie nicht nötig.

Werden die geschwollenen Brüste regelmäßig durch das prämenstruelle Syndrom oder durch Hormonstörungen verursacht und bereiten der Frau enorme Beschwerden, kann eine Hormontherapie erfolgen. Nachdem festgestellt wurde, welche Hormone dem Körper fehlen, bzw. im Überschuss vorhanden sind, wird darauf abgestimmt die medikamentöse Therapie eingeleitet. Diese erzielen zwar meistens sehr gute Ergebnisse, bringen aber auch oft Nebenwirkungen mit sich. Deshalb setzen viele Mediziner lieber pflanzliche Arzneimittel ein.

Diese haben zwar dieselbe Wirkung auf den Körper, es dauert allerdings länger bis sich das Mittel im Körper entfaltet und die Beschwerden gebessert werden. Mönchspfeffer ist ein pflanzliches Mittel, das gerne bei geschwollenen Brüsten eingesetzt wird. Es kann dabei allerdings bis zu 3 Monate dauern, bis die Wirkung einsetzt. In vielen Fällen ist aber schon vorher eine deutliche Verbesserung für die betroffene Frau spürbar.


Vorbeugung

Eine Vorbeugung gegen geschwollene Brüste ist kaum möglich, da sie stark von der Hormonproduktion im Körper abhängig ist. Es ist empfehlenswert, bei den ersten Anzeichen eine ärztliche Untersuchung durchführen zu lassen. Dadurch können mögliche Hormonstörungen frühzeitig entdeckt und behandelt werden, bevor sie stärker werden und eventuell noch weitere Beschwerden mit sich bringen.

Quellen

  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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