Ekzem auf der Kopfhaut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Rötungen und Irritationen auf der Kopfhaut kommen bei vielen Menschen mindestens einmal im Leben vor. Es handelt sich um ein Ekzem auf der Kopfhaut. Die Ursachen dafür sind vielfältig, können oft sogar relativ banal und ohne Folgeschäden sein. Bei manchen Patienten verschlimmern sich die Symptome oder werden sogar chronisch.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Ekzem auf der Kopfhaut?

Im ersten Stadium wird das Ekzem, welches sich nur durch eine Hautrötung bemerkbar macht, nicht erkannt. Erst wenn das Ekzem extrem juckt und es zu einer trockenen Haut kommt, wird es bemerkt.

Unter einem Ekzem verstehen Ärzte verschiedene Symptome von Entzündungserscheinungen auf der Oberhaut des Menschen. Ekzeme können an verschiedenen Körperteilen auftreten. Es handelt sich um eine Krankheit, die sehr häufig vorkommt und weit verbreitet ist. Auf der Kopfhaut ist sie sehr häufig anzutreffen. Sie wird auch als Seborrhoisches Ekzem bezeichnet. Diese Bezeichnung ist allerdings nicht für das Erscheinungsbild auf der Kopfhaut beschränkt, sondern umfasst den gesamten Körper.

Es ist wichtig, fachgerecht mit einem Ekzem auf der Kopfhaut umzugehen, da sie sich im Kopfbereich ausbildet und neben entsprechenden körperlichen Symptomen auch zu psychischen Beeinträchtigungen und Depression führen kann. In extremen Fällen leiden Patienten auch unter sozialer Isolation. Ein schnelles Handeln kann dies verhindern.

Es gibt verschiedene Ursachen für diese Krankheit, deren Erscheinungsbild bei den verschiedenen Ekzemtypen relativ einheitlich ist. Sie verläuft in verschiedenen Stadien und kann sowohl akut als auch chronisch bedingt sein. Fast alle Menschen erkranken einmal im Leben an einem Ekzem. Ekzeme sind nicht ansteckend, sondern Immunreaktionen des Körpers auf die Umwelt. Sie besitzen oft auch keine Folgeschäden, auch wenn sie öfter auftreten. Erst in einem chronischen Stadium können sie die Lebensqualität beeinträchtigen. Ekzeme auf der Kopfhaut werden oft gar nicht wahrgenommen – auch von den Mitmenschen nicht, so dass sich selten Auswirkungen auf die Psyche oder das Sozialleben der Patienten ergeben.

Ursachen

  Die Ursache für Ekzeme sind Reaktionen des Immunsystems in der Epidermis mit Stoffen oder Flüssigkeiten auf der Haut. Die Epidermis ist die oberste Hautschicht des Menschen und schützt vor dem Eindringen von Fremdstoffen, Bakterien und Viren. Wenn die Haut geschwächt oder verletzt ist, können diese Fremdstoffe jedoch in die Epidermis eindringen und eine Immunreaktion auslösen. Der Körper entsendet verschiedene Stoffe wie Weiße Blutkörperchen und Fresszellen, um die Fremdkörper zu bekämpfen. Dabei entstehen neben Eiter auch weitere Abfallprodukte, die schließlich zu einer Hautreizung führen können.

Bei Säuglingen, aber auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, können diese Abfallprodukte nicht schnell abgebaut werden. Bei normal gesunden Menschen kann es auch zu einer Überreaktion des Immunsystems kommen, so dass die Abfallprodukte ebenfalls nicht abgebaut werden. Es entsteht dann ein Ekzem. Auf der Kopfhaut können verschiedene Auslöser benannt werden. Sonneneinstrahlung kann als Ursache für ein Ekzem gelten, aber auch allergische Reaktionen auf falsche Duschgels und Shampoos.

Auch auf der Arbeit können Menschen mit toxischen oder allergenen Stoffen in Berührung kommen, die ein Ekzem auslösen können. Hier besteht die Gefahr eines chronisch auftretenden Ekzems. Die Krankheit wird in Deutschland deswegen als Berufskrankheit anerkannt, wenn nachgewiesen werden kann, dass beruflich genutzte Substanzen als Ursache anzusehen sind. Neben diesen äußeren Faktoren wird auch eine erhöhte Talgproduktion in den Haarwurzeln als Ursache angesehen. Der überschüssige Talg wird durch Bakterien abgebaut, wodurch es ebenfalls zu Hautreizungen und Ekzemen kommen kann.

Ekzeme auf der Kopfhaut werden oft gar nicht bemerkt. Erst wenn Juckreiz und eine schuppige Haut auftritt.

Wann zum Arzt?

Ein Ekzem auf der Kopfhaut ist eine Hautirritation, die aus verschiedensten Gründen entstehen kann. In der Regel wird ein solches Ekzem von einem starken Juckreiz begleitet, sodass die Haut weiterhin sehr stark gereizt und gerötet wird. Unter Umständen kann sich betroffen Stelle entzünden, falls sich daraus eine offene Wund entwickelt. Sehr schnell nisten sich darin Bakterien und Viren ein, sodass es zu einer starken Entzündung kommen kann. Spätestens bei ersten Anzeichen einer solchen Entzündung sollte ein entsprechender Arzt aufgesucht werden.

Wer an dieser Stelle auf einen Besuch beim Arzt verzichtet, der geht ein großes Risiko aus. Ohne ärztliche Behandlung wird sich die betroffene Stelle weiterhin entzünden, sodass es unter Umständen sogar zur Bildung von Eiter kommen kann. Aller spätestens dann muss ein Arzt aufgesucht werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer Blutvergiftung, die nicht selten eine akute Lebensgefahr darstellt.

Wenn ein Ekzem auf der Kopfhaut von Beginn an ärztlich bzw. medikamentös versorgt wird, dann sehen die Chancen auf eine schnelle und vollständige Genesung sehr gut. Durch die Einnahme entsprechender Medikamente kann eine bestehende Entzündung sehr schnell und effektiv eingedämmt werden. Schon nach wenigen Tagen ist somit eine deutliche Besserung vernehmbar. Aus diesem Grund sollte frühzeitig ein entsprechender Arzt aufgesucht werden, denn nur so kann eine schnelle Heilung erzielt werden.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome eines Ekzems auf der Kopfhaut:

  • Schorf

Ekzeme durchlaufen verschiedene Stadien. Das erste Stadium, kurz nach der Immunreaktion, besteht in einer Hautrötung. Aufgrund des Kopfhaares wird diese Rötung von den Patienten selten direkt beobachtet. Lediglich an den haarlosen Stellen kann sie erkannt werden. Die Rötung kann flächig auftreten, aber auch in Form von Pünktchen. Bei Menschen mit einem starken Immunsystem heilen Ekzeme an dieser Stelle bereits ab. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sich Ekzeme weiter entwickeln. Es kommt zu einer Bläschenbildung, die mit einem starken Juckreiz verbunden ist. Dieses Stadium wird von den meisten Patienten erkannt, aber selten mit einem Ekzem verbunden. Die Bläschen platzen auf und die Stellen beginnen zu nässen. Nach ein paar Tagen trocknet die Haut aus und bilden einen dichten Schorf, der sich über weite Areale des Kopfes ausbreiten kann.

Tritt er im Gesicht auf, kann dies ästhetisch beeinträchtigen. Nach diesem Stadium heilt das Ekzem ab. Tritt die Wechselwirkung mit den auslösenden Faktoren weiterhin auf, kann es zur erneuten Ausprägung des Ekzems kommen. Im chronischen Zustand treten die Stadien ebenfalls auf, lassen der Haut aber keine Möglichkeit zum Abheilen. Zusätzlich können durch Kratzen Hautverletzungen entstehen, die sich entzünden. Bakterien und Viren können dabei leicht in diese geschwächte Haut eindringen und zu Superinfektionen führen. Normalerweise heilt ein Ekzem innerhalb von drei Wochen aus. Bei chronischem Auftreten kann die Lebensqualität des Patienten jedoch stark beeinträchtigt werden.

Diagnose

Die Diagnose des Ekzems auf der Kopfhaut lässt sich aufgrund der ausgeprägten Symptome relativ schnell durch den Arzt bestätigen. Er untersucht die Kopfhaut und kann so mittels Blickdiagnose das Stadium des Ekzems bestimmen. Schwieriger gestaltet sich allerdings die Suche nach der Ursache. Hierzu führt der Arzt ein intensives Patientengespräch, um eventuelle Berufs- oder Alltagsgewohnheiten als Ursache zu identifizieren. Oftmals kann der Auslöser jedoch nicht gefunden werden. Bei dem Gespräch fragt der Arzt zum Beispiel, ob der Patient beruflich mit toxischen Substanzen in Kontakt kommt, oder ob er über irgendwelche Allergien verfügt. Um letztere auszuschließen, wird vom Hautarzt auch ein Allergietest durchgeführt.

Komplikationen

Ein Ekzem auf der Kopfhaut ist eine Irritation der Haut, die natürlich auch unterschiedliche Komplikationen hervorrufen kann. In vielen Fällen ist ein solches Ekzem auf der Kopfhaut auch mit einem starken Juckreiz verbunden. Durch dauerhaftes und ständiges Kratzen kann die betroffene Person eine offene Wunde entstehen lassen, die große Gefahr einer Entzündung birgt. Wenn sich Bakterien und Viren in dieser offenen Wunde einnisten, besteht die akute Gefahr einer Entzündung. Unter Umständen kann sich in diesem Zusammenhang auch Eiter bilden, sodass in einem solchen Fall dringend ein Arzt aufgesucht werden sollte. In besonders schlimmen Fällen können Bakterien und Viren für einen Infekt sorgen, der sich im gesamten Körper ausbreitet.

Eine erhöhte Temperatur, Übelkeit, Erbrechen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Gliederschmerzen sind besagte Begleiterscheinungen, die nicht selten in Verbindung mit einem Ekzem auf der Kopfhaut auftreten. Wer bei diesen Begleiterscheinungen auf eine Behandlung durch einen Arzt verzichtet, der setzt sich natürlich einer großen Gefahr aus. Die einzelnen Begleiterscheinungen werden sich bei einer Nichtbehandlung erheblich verschlimmern, sodass der Besuch beim Arzt unausweichlich wird. Wer daher frühzeitig Komplikationen vermeiden möchte, der sollte rechtzeitig und bei ersten Beschwerden einen Arzt aufsuchen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung eines Ekzems auf der Kopfhaut kann äußerlich mit Salben erfolgen. Diese Salben lindern den Juckreiz und wirken sich positiv auf die Epidermis aus. Ein Abrasieren der Haare ist nicht notwendig. Je nach Stadium des Ekzems sowie der Begleiterscheinungen wird die Salbe unterschiedlich gemischt. Während des nässenden und juckenden Frühstadiums enthält die Salbe viel Flüssigkeit, um den Flüssigkeitshaushalt in der Epidermis zu regulieren.

Später, wenn die Haut ausgetrocknet ist, enthält die Salbe sehr viele Fette, um das Austrocknen zu lindern. Dies verhindert die Bildung von Rissen in der Kopfhaut. Hat der Arzt zudem eine Superinfektion erkannt, also die Anwesenheit von Bakterien oder Viren, werden auch antibakterielle Wirkstoffe zugemischt. Bei chronischen Patienten kann auch eine innere Anwendung mittels Tabletten in Frage kommen. Dies ist jedoch nur selten der Fall. Fachgerecht behandelt wird das Ekzem schnell, nach etwa zwei Wochen, abheilen. Bei chronischen Patienten ist es überaus wichtig, den Auslöser zu identifizieren und den Alltagsablauf zu verändern. In schlimmen Fällen müssen Patienten auch ihren Beruf aufgeben.


Vorbeugung

Zur Vorbeugung können Patienten ihren Alltag überprüfen, ob sie toxische oder allergene Substanzen verwenden. Es reicht manchmal, die Seife oder das Duschgel zu wechseln. Auch bei der Kleidung können allergene Stoffe die Haut reizen. Wer unter Ekzemen leidet muss genau Tagebuch über seine Kontakte mit fremden Substanzen führen und diese meiden.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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