Echter Galgant
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Echte Galgant (Alpinia officinarum) ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse. Die Wurzel des Galgants wird als Gewürz und in der Medizin verwendet. Die Heimat des Echten Galgants befindet sich auf der Insel Hainan in Thailand. Mittlerweile wird er aber auch in ganz Thailand und auch in Südostasien angepflanzt.
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Definition und Vorkommen
Der Galgant ist eine sehr krautige Pflanze, die bis zu anderthalb Metern groß werden kann. Die Pflanze bildet traubige Blütenstände mit Hochblättern aus. Die Blüten sind weiß gefärbt und haben auffällige rote Linien. Die Blütezeit ist von April bis September.
Von Mai bis November bildet der Echte Galgant Früchte aus. Die roten Kapselfrüchte haben einen Durchmesser von einem Zentimeter. Als Heil- und Gewürzmittel wird ausschließlich die Wurzel des Galgants genutzt. Dieses Rhizom wächst horizontal und ist von schlanker und zylindrischer Form. Es kann bis zu einem Meter lang werden und riecht sehr würzig. Der Geschmack ist aromatisch, scharf und leicht bitter. Die Galgantwurzel ähnelt von Aussehen und Geschmack der Ingwerwurzel.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Die ätherischen Öle sind verantwortlich für die entkrampfende und verdauungsfördernde Wirkung des Galgants. Die aromatische Gewürzpflanze regt den Appetit an. Die Inhaltsstoffe führen reflektorisch zu einer gesteigerten Produktion von Verdauungsenzymen und Verdauungssäften. Die Scharfstoffe des Galgants animieren zudem den Darm. Die Darmmotilität steigt und die aufgenommene Nahrung kann besser verdaut werden. Die Pflanze wirkt zudem entblähend.
Der Echte Galgant wirkt auch antiphlogistisch. Entzündungen im Körper werden in der Regel durch spezielle Entzündungsmediatoren, durch die Prostaglandine, vermittelt. Die Galgantwurzel wirkt der übermäßigen Bildung von Prostaglandinen entgegen und kann so Entzündungen verhindern oder entzündliche Beschwerden lindern. Doch der Galgant wirkt nicht nur antientzündlich und antibakteriell. Auch gegen Pilze erweist sich die Pflanze dank ihrer fungiziden Inhaltsstoffe als wirksam.
Studien zeigten zudem, dass Galgant tumorhemmend wirkt. Des Weiteren schützt er die Zellen vor dem schädlichen Einfluss der Chemotherapie in der Krebsbehandlung. Bei der üblichen Tagesdosis von zwei bis vier Gramm Galgantwurzel pro Tag sind keine Nebenwirkungen oder Risiken bekannt. Dennoch sollt sich bei der Dosierung immer an der Packungsbeilage oder an der Anordnung des behandelnden Arztes orientiert werden.
Wogegen hilft der Echte Galgant?
- Übersäuerung des Magens
- Verdauungsbeschwerden
Bedeutung für die Gesundheit
Aufgrund seiner entkrampfenden und entblähenden Wirkung kommt der Echte Galgant vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts zum Einsatz. Mögliche Indikationen sind Appetitmangel, Sodbrennen, Übersäuerung des Magens, Oberbauchschmerzen, Verdauungsstörungen oder Völlegefühl. Zur Behandlung dieser Beschwerden eignet sich ein Tee aus Galgantwurzel. Dafür wird ein Teelöffel Wurzel mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Die Wurzel sollte getrocknet und grob zermahlen sein. Der Tee sollte abgedeckt zehn Minuten ziehen. So geht ein Großteil der Inhaltsstoffe in das Teewasser über und die Inhaltsstoffe können sich nicht verflüchtigen. Je nach Beschwerdebild empfehlen sich zwei bis drei Tassen Galganttee pro Tag.
Alternativ kann der Echte Galgant auch in einer Tinktur eingenommen werden. Bei Verdauungsbeschwerden sollte die Einnahme eine halbe Stunde vor dem Essen erfolgen. Auch beim Roemheld-Syndrom hat sich die Tinktur bewährt. Beim Roemheld-Syndrom kommt es durch Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt zu Herzbeschwerden. Der blähungstreibende Galgant kann hier Abhilfe schaffen. Die Tinktur lässt sich recht einfach selbst herstellen. Es werden 10 Gramm Galgantwurzel und 50 Gramm hochprozentiger Alkohol benötigt. Die zerkleinerte Wurzel wird in eine Flasche oder ein Glas gefüllt und mit dem Alkohol übergossen. Die Tinktur muss anschließend für drei Wochen ziehen. Dann kann sie durch ein Sieb abgefiltert werden. Die empfohlene Dosis liegt bei dreimal täglich 15 Tropfen.
Viele der alten Hildegard von Bingen Rezepturen mit Galgant werden auch heute noch hergestellt. Besonders bewährt hat sich bei Verdauungsbeschwerden die Kombination von Fenchel und Galgant. Die Verabreichung als Tee ist möglich, einfacher ist jedoch der Einsatz von Lutschtabletten oder Kautabletten.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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