Ebola
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ebola, oder genauer Ebolafieber, ist eine Infektionskrankheit, die meldepflichtig ist. Das Fieber wird durch einen Virus hervorgerufen. Die Letalität der Krankheit ist sehr hoch, etwa 50 bis 90 Prozent aller Erkrankungen verlaufen tödlich. Bisher sind erfolgreiche Maßnahmen zur Behandlung der Krankheit Ebola nicht bekannt.
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Was ist Ebola?
Das Ebolafieber, kurz Ebola genannt, ist eine Krankheit, die durch das gleichnamige Virus verursacht wird. Der Name der Krankheit basiert auf dem Fluss Ebola in Afrika, in dessen Gebiet das Fieber zuerst vorgekommen ist. Ebola ist als eine sehr gefährliche Erkrankung eingestuft; etwa 50 bis 90 Prozent aller Erkrankungen verlaufen tödlich.
Eine Übertragung des Virus kann durch Tröpfchen-, Schmier- oder Kontaktinfektion erfolgen. Die Krankheit ist meldepflichtig, das bedeutet, das Auftreten von Ebola muss an eine öffentliche Behörde, meist ein Gesundheitsamt, gemeldet werden.
Ursachen
Ein ähnliches Virus trat 1967 in Marburg auf; mehrere Menschen starben. Insgesamt werden fünf Arten des Virus unterschieden: Bebov (Bundibugyo), Ciebov (Elfenbeinküste), Sedov (Sudan), Zedov (Zaire) und Rebov (Reston). Die ersten vier Spezies des Ebolavirus lösen beim Menschen ein Fieber aus, das mit starken Blutungen einhergeht.
Eine Erkrankung von Menschen durch das Rebov-Virus wurde bisher noch nicht beobachtet. Beim Ebolavirus handelt es sich um ein RNA-Virus. Es gehört zur Familie der Filoviridae. Es zeigt eine fadenförmige Gestalt in einer Länge bis zu 14.000 nm. Manchmal tritt das Virus auch bazillenförmig oder wie ein U gebogen auf. Der Durchmesser des Ebolavirus beträgt konstant 80 nm.
Wann zum Arzt?
Bei dem Verdacht einer Ebola-Erkrankung ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren. Bestand oder besteht ein körperlicher Kontakt zu einer an Ebola erkrankten Person, muss ein Arzt aufgesucht werden, um Kontrolluntersuchungen durchzuführen und eine Ansteckung auszuschließen. Treten plötzliche Symptome wie starkes Fieber, Unwohlsein und eine allgemeine Schwäche auf, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Halsschmerzen, Magenbeschwerden oder einem Schmerzempfinden im gesamten Organismus ist ein Arztbesuch notwendig. Kommt es zu Muskelbeschwerden, dem Verlust der Muskelkraft oder Einschränkungen der gewohnten körperlichen Möglichkeiten, muss ein Arzt aufgesucht werden. Ein anhaltender Zustand der Erschöpfung trotz ausreichendem Nachtschlaf und normaler Belastung gibt Anlass zur Besorgnis. Ein Arzt muss aufgesucht werden, sobald der Erschöpfungszustand über mehrere Tage oder Wochen anhält.
Kommt es zu einer Zunahme der Beschwerden oder sinkt der Gesundheitszustand drastisch, ist ein Arztbesuch notwendig. Anhaltende Kopfschmerzen sind von einem Arzt untersuchen zu lassen. Bevor es zu einer Einnahme eines schmerzstillenden Medikamentes kommt, sollte die Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.
Durchfall, Erbrechen und Übelkeit, die ohne einen erkennbaren Grund auftreten, sollten von einem Arzt untersucht und behandelt werden. Bei der Ebola-Erkrankung sind Ansteckungsgefahr und Todesrate sehr hoch. Es besteht daher sofortiger Handlungsbedarf, sobald die Symptome auftreten und der Verdacht auf Ebola vorhanden ist.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Ebola:
Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 21 Tagen. Nach dieser Frist treten bei den Infizierten Symptome auf, die stark einer Grippe ähneln: Anstieg der Körpertemperatur, ein Erschöpfungsgefühl, das allgemeiner Natur ist, Schmerzen in Hals, Kopf und Muskeln. Begleitend stellen sich Durchfall, Erbrechen, Hautausschlag und Übelkeit ein.
Später tritt häufig ein hämorrhagisches Fieber auf sowie Funktionsstörungen von Nieren und Leber. Die Blutungen sind sowohl innerlich als auch im Genitalbereich und den Mundschleimhäuten. Es sind auch Blutungen in das Gewebe, im Stuhl oder Urin bekannt. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu Schockzuständen, Zusammenbrüchen des Kreislaufs, Krämpfen und Lähmungen kommen.
Der gesamte Organismus der Infizierten ist von der Krankheit betroffen. Sämtliche kapillaren Blutgefäße werden angegriffen und zum Großteil zerstört. Die inneren Blutungen führen meist zum Tode der Erkrankten. Von zehn Infizierten sterben fünf bis neun. Häufig tritt der Tod am neunten Tag nach Ausbruch der Symptome ein.
Diagnose
Eine Diagnose von Ebola ist aufgrund der allgemeinen Symptome nicht immer eindeutig. Ein zweifelsfeier Nachweis von Ebola kann nur durch ein spezialisiertes Labor erbracht werden. Dazu sind Blut-, Speichel- und Urinproben des Erkrankten erforderlich. Bei der Untersuchung wird die Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion als Standardverfahren angewandt.
Es reichen bereits wenige Kopien des Virus aus, um eine eindeutige Diagnose vornehmen zu können. Mit diesem Verfahren können auch die Antikörper nachgewiesen werden, die sich etwas später bilden. Deshalb ist das Nichtvorhandensein von Antikörpern kein Hinweis darauf, dass es sich nicht um Ebola handelt. Auf einem Nährboden kann die Vermehrung des Ebolavirus beobachtet werden. Alle Untersuchungen müssen, aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr und der Gefährlichkeit der Krankheit, unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden. Aus diesem Grund kann die Diagnose nur in bestimmten Sicherheitslaboren erfolgen.
Ist Ebola eine Gefahr für Deutschland?
Derzeit grassiert die größte Ebolaseuche seit Entdecken der Krankheit in den 70er Jahren. Bereits über 3.000 Menschen haben sich mit dem tödlichen Virus angesteckt, mehr als 2.000 starben an den Folgen. Vor allem in Westafrika breitet sich das Virus aus und durch weltweite Flugreisen kann es prinzipiell überall hingelangen. Doch wie hoch ist das Risiko eines Ausbruchs in Europa?
In einer Mitteilung vom Oktober 2014 gab die Bundesregierung zunächst Entwarnung. Für Deutschland bestehe aktuell kein Risiko eines Ebolaausbruchs. Alle großen Flughäfen sind gut ausgestattet für mögliche Ebolafälle, Patienten können schnell isoliert werden, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kliniken, die für den Umgang mit Ebolapatienten bestens gerüstet sind.
Ein großes Problem in Westafrika ist mangelnde Hygiene und eine schlechte medizinische Versorgung. Erst dadurch konnte der Ebolavirus sich so weit verbreiten. Für Europa treffen diese Bedingungen jedoch nicht zu. Nicht nur ist die Medizin auf einem sehr hohen Niveau und es gelten zahlreiche strenge hygienische Vorschriften. Darüber hinaus gibt es auch für einen etwaigen Ausbruch bereits mehrere Notfallpläne. Die europäischen Länder sind also weit besser organisiert und gut vorbereitet.
Das wichtigste Kriterium ist dabei, Betroffene zu isolieren, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Denn es gibt noch immer keine zuverlässige Heilungsmethode gegen das Ebolavirus. Derzeit können die Ärzte lediglich Symptome bekämpfen. Zwar gibt es einige experimentelle Wirkstoffe mit guten Versuchsergebnissen, doch auch diese helfen nicht allen Patienten. Erst vor Kurzem erhielt etwa ein Patient in Texas solche Präparate, verstarb letztlich aber trotzdem an Ebola.
Wer in näherer Zukunft eine Reise nach Westafrika plant, sollte sich aber in jedem Fall über aktuelle Warnungen informieren. Außerdem ist es schon bei leichtem Husten oder Fieber ratsam, eine Reise zu verschieben. Ansonsten riskieren Reisende, als Verdachtsfall in Quarantäne zu gelangen. Wann sie diese wieder verlassen können, ist dabei unklar. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz selbst besteht jedoch aufgrund von Ebola zu diesem Zeitpunkt keine akute Gefahr.
Komplikationen
Ebola ist meist mit schweren gesundheitlichen Komplikationen verbunden. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kommt es unter anderem zu starken Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag. Diese Symptome verstärken sich im Verlauf der Erkrankung und ziehen weitere Komplikationen nach sich. Die inneren Blutungen können etwa zu einem starken Blutverlust und in der Folge zu einem Schock und multiplem Organversagen führen. Die Schwere der Infektion führt bei den Betroffenen oft zu Depressionen und Angstgedanken. Dadurch wird das bereits angegriffene Immunsystem weiter geschwächt und die körperlichen Beschwerden nehmen rasch zu.
In den meisten Fällen endet eine Ebola-Infektion schließlich mit dem Tod des Patienten. Gelingt eine Behandlung, können durch die antimikrobielle Therapie verschiedenste Nebenwirkungen auftreten. Bei einem Organversagen kann es in Folge der Organersatztherapie zur Abstoßung von Niere oder Leber kommen.
Ähnliche Komplikationen können bei einer Blutwäsche auftreten. Die eingesetzten Medikamente (z.B. Ribavirin) können schwere Nebenwirkungen wie Atemnot, Blutarmut und Fieber nach sich ziehen. Außerdem können allergische Reaktionen auftreten.
Behandlung und Therapie
In einem frühen Stadium ist die Behandlung mit einem Rekonvaleszentenserum, also einem Blutserum von Überlebenden des Ebolavirus, Erfolg versprechend und stellt momentan die einzige wirkungsvolle Behandlung von Ebola dar. Da invasive Eingriffe weitgehend vermieden werden müssen, ist die Behandlung des Fiebers sehr eingeschränkt.
Absolut erforderlich sind Bluttransfusionen und Maßnahmen gegen die Austrocknungsgefahr. Ein Heilmittel gegen Ebola gibt es derzeit nicht. Im Jahr 2011 gab es erste Erfolge gegen den Subtyp Sedov, der erfolgreich behandelt wurde. Ein Antikörper verhinderte, dass das Innere einer Zelle von dem Ebolavirus angegriffen wurde. Allerdings liegt ein konkretes Heilmittel für Menschen nicht vor.
Vorbeugung
So ineffektiv die Therapie von Ebola sich gestaltet, so rudimentär sind derzeit die Möglichkeiten, gegen die Krankheit vorzubeugen. Bisher konnten Mäuse und Affen erfolgreich geimpft werden.
Eine vorbeugende Immunisierungsmöglichkeit beim Menschen wird sich in nächster Zeit erhofft. Es wird angenommen, dass Patienten, die das Ebolafieber überlebt haben, ein Leben lang immun gegen die Krankheit sind.
Quellen
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Thomas, C. et al.: Atlas der Infektionskrankheiten. Schattauer Verlag, Stuttgart 2010
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, Stuttgart 2009
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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