Blaue Flecken

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Blaue Flecken sind die verbreiteteste Form von Hämatomen. Durch Verletzungen werden die unter der Haut liegenden Blutgefäße verletzt. Das ins Gewebe austretende Blut gerinnt dort und führt zur Ausbildung von meist bläulichen Verfärbungen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein blauer Fleck?

In den meisten Fällen ist ein blauer Fleck (Hämatom) völlig unbedenklich. Bei großflächigen Hämatomen, starken Schmerzen oder weiteren Begleitsymtomen (z.B. Fieber) sollte ein Arzt konsultiert werden.

Blaue Flecken, Blutergüsse oder Hämatome, entstehen, wenn durch eine Verletzung Blutgefäße verletzt werden und Blut sich im Gewebe sammelt, wo es nicht hingehört. Als typisches Symptom zeigen sich dann die charakteristischen bläulichen Verfärbungen unter der Haut. Die Blutgefäße befinden sich in einem ständigen Zustand der Erneuerung und Reparatur.

Kleinere Beschädigungen werden in der Regel sofort behoben. Je heftiger jedoch die Beschädigung durch einen Stoß oder eine Quetschung ist, desto mehr Blut tritt ins Gewebe und desto größer und dunkler wird auch der blaue Fleck. Der Grad an Verfärbung, Schwellung oder Schmerzen ist ebenso abhängig von der Körperstelle, an der die Beschädigung stattgefunden hat.

Ursachen

Blaue Flecken werden in den meisten Fällen durch ein Trauma ausgelöst. Hierzu zählen jegliche Arten von Verletzungen oder unüblichen Bewegungen, die anschließend auch Beschädigungen an den Blutgefäßen auslösen. Die Menge an Blut, die daraufhin ins Gewebe fließt und dort gerinnt, ist verantwortlich für Größe und Intensität des blauen Flecks.

Manche Blutgefäße sind anfälliger für Verletzungen als andere, daher entstehen dort auch schneller blaue Flecken. Auch kann die Anfälligkeit für blaue Flecken individuell variieren. Die regelmäßige Einnahme von blutverdünnenden Mitteln wie Aspirin kann die Fähigkeit des Blutes einschränken, Beschädigungen an den Gefäßen auszubessern. Hier kommt es dann auch schneller zu blauen Flecken.

Hämatome können überall am und im Körper entstehen. So kann eine Beschädigung von Blutgefäßen im Gehirn oder anderen Organen von außen vollkommen unentdeckt bleiben, jedoch zu lebensgefährlichen Blutungen führen. Lediglich die oberflächlichen Verletzungen unter der Haut und die daraus entstehenden Hämatome, werden als blaue Flecken bezeichnet.

Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen muss wegen blauer Flecken kein Arzt konsultiert werden. Bei einer Schonung der Region heilen die Flecken innerhalb weniger Tage aus oder reduzieren sich bereits deutlich. Obwohl bei einer Druckausübung auf die blauen Flecken ein Schmerzempfinden eintritt, ist dies im Normalfall nicht besorgniserregend einzustufen. Sollten die blauen Flecken trotz Schonung über mehrere Tage stetig zunehmen, so ist der Arzt zu konsultieren.

Erstreckt sich der Schmerz über die blauen Flecken hinaus oder bleibt konstant, auch wenn kein Druck auf die beschädigte Stelle ausgeübt wird, so sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn das Schmerzerleben als besonders intensiv durch einen stechenden Schmerz wahrgenommen wird. Es besteht in diesen Fällen das Risiko einer weiteren und schlimmeren Beschädigung. Erscheinen die blauen Flecken ohne eine äußere Einwirkung wiederholt und regelmäßig über einen längeren Zeitraum, ist der Rat des Arztes ebenfalls als sinnvoll einzustufen.

Es können seelische Belastungen, ein Trauma oder psychische Erkrankungen vorliegen. Unter Umständen kann sich der Betroffene die blauen Flecken selbst zufügen, ohne es bewusst zu steuern. Treten neben den blauen Flecken Symptome wie Schwindel, eine Bewusstseinsbeeinträchtigung, Bluthochdruck oder Herz-Rhythmus-Störungen auf, sind diese einem Arzt vorzustellen. In diesen Fällen können schwerwiegende Probleme vorliegen, die abgeklärt werden sollten.

Diagnose und Verlauf

Die meisten Menschen sind mit dem Phänomen der blauen Flecken seit ihrer Kindheit vertraut, daher benötigt es auch keine besondere Diagnose. Sie treten auf nach Verletzungen, Unfällen, Überdehnungen, etc. Anschließend folgt ein lokaler Schmerz als Resultat der Gewebeverletzung und des Heilungsprozesses.

Besonders bei Stößen und Schlägen auf die Oberfläche des Körpers entstehen zwangsläufig Verletzungen der Blutgefäße. Das Blut tritt aus, verklumpt im umliegenden Gewebe und ein blauer Fleck entsteht. Diese sind meistens verbunden mit Schmerzen und einer Reizung. Auch Schwellungen können eintreten, besonders an empfindlichen Regionen im Gesicht. Nach dem Auftreten des blauen Flecks können während der Heilungsphase verschiedene Verfärbungen entstehen. Neben bläulichen Verfärbungen kann die Verletzung ebenso ins Gelbliche, Rötliche oder Grünliche übergehen. Vermehrte unerklärliche Flecken auf der Haut stehen eventuell in Verbindung mit anderen Krankheiten. Hier sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Komplikationen

Blaue Flecken heilen meist in einigen Tagen oder Wochen von selbst aus. Wichtig ist, dass die Einblutungen schnellst möglich gestoppt werden. Dies gelingt durch sofortige Kühlung der betroffenen Region sehr gut. Weitere Bewegungen sollten insbesondere in der Entstehungsphase der blauen Flecken vermieden werden. Das verhindert eine weitere Ausbreitung der beschädigten Blutgefäße. Je nach Umfang der beschädigten Region ist zu prüfen, ob ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Sobald die Einblutungen gestoppt werden konnten, ist nicht mehr von einer Verschlimmerung der Flecken auszugehen. Die damit verbundenen Druckschmerzen können jedoch im Heilungsverlauf insbesondere in den ersten Tagen zunehmen. Sollten die Schmerzen sowie die Flecken jedoch noch nach zwei bis drei Tagen weiter an Umfang zunehmen, ist davon auszugehen, dass die Einblutungen fortdauern. Spätestens dann sollte ein Arzt aufgesucht werden oder ein weiterer Arztbesuch in Erwägung gezogen werden.

Die Schonung der betroffenen Hautregion steht im Mittelpunkt der Heilung. Es sollte darauf geachtet werden, dass auf die betroffene Region kein weiterer Druck ausgeübt wird. Das Tragen von enger Kleidung ist an der beschädigten Hautpartie zu vermeiden. Die Blutgefäße des Körpers regenerieren sich meist von allein. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht notwendig. Es können unterstützend zur Selbstheilung des Körpers Salben genutzt werden, die eine Regeneration fördern.

Behandlung und Therapie

Blaue Flecken benötigen keine besondere Behandlung, doch sie können in der Regel durch Ruhe, Kälte, Kompresse und einer erhöhten Position behandelt werden. Abhängig davon wie stark die Verletzung und wie groß und dunkel der Fleck ist, verläuft die Heilungsphase. In den meisten Fällen verheilt ein Fleck innerhalb weniger Tage. Hierbei muss beachtet werden, dass die betroffene Region nicht unnötig belastet oder bewegt wird und die Heilung damit vermindert. Ansonsten kann sich die Regeneration deutlich verlangsamen.

Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung sind ebenso anfälliger für blaue Flecken, da verletzte Blutgefäße bei ihnen langsamer verheilen. Sollten blaue Flecken in diesem Fall außergewöhnlich groß und dunkel werden, ist es eventuell ratsam ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Da das Blut ein Träger für viele Nährstoffe ist, existiert die Gefahr einer Infektion des umliegenden Gewebes. Menschen mit blauen Flecken sollten ihre Verletzungen beobachten und auf Anzeichen wie Wärmeentwicklung, Verschlimmerung der Schmerzen oder Rötungen achten. Es kann schwierig sein, die Anzeichen einer Entzündung oder Infektion vom eigentlichen blauen Fleck zu unterscheiden.

Wenn die Betroffenen zusätzlich Fieber und rote Verfärbungen um den Fleck entwickeln, muss eventuell eine zusätzliche Behandlung vorgenommen werden. Hierzu zählt ggf. die ärztliche Verschreibung von Antibiotika oder entzündungshemmender Medikamente wie Ibuprofen.


Aussicht und Prognose

Blaue Flecken entstehen meist durch das Ausüben von vorübergehendem Druck oder Quetschungen. Bei diesem Vorgang werden Blutgefäße beschädigt, Blut tritt aus und es kommt zu Einblutungen. Da es sich bei der Ursache in der Regel um keinen Dauerzustand handelt, ist davon auszugehen, dass sich die blauen Flecken bereits nach wenigen Tagen reduzieren werden. Sobald die Einblutungen gestoppt wurden, bilden sich keine neue blauen Flecken mehr. Das ausgetretene Blut wird über die kommenden Stunden und Tage langsam abtransportiert. Je fortgeschrittener der Prozess ist, desto weniger blaue Flecken sind vorhanden.

In einigen Fällen kann es kurzzeitig zu einer Zunahme der blauen Flecken kommen. Meist entwickelt sich dann innerhalb eines Tages eine vergrößerte Fläche der blauen Flecken. Dies liegt daran, dass die Einblutungen so minimal stattfinden, dass sie sich nur langsam ausbreiten und die Einblutungen noch fortgedauert haben.

Darüber hinaus kann es geschehen, dass die Einblutungen aus den tieferen Gewebsschichten langsam in die oberflächlichen Regionen transportiert werden. Im Normalfall sind die blauen Flecken bei einer Schonung der Region spätestens nach einer Woche verschwunden. Die beschädigten Blutgefäße regenerieren sich selbständig und verschließen die Austrittsstelle des Blutes innerhalb kurzer Zeit. Je nach Größe der Beschädigung des Blutgefäßes kann der Prozess der Regeneration etwas länger andauern.

Vorbeugung

Da die meisten blauen Flecken durch Verletzungen hervorgerufen werden, kann in diesen Fällen nur zur Vorsicht geraten werden. Unfälle geschehen und gleichgültig wie vorsichtig man ist oder wie gut man sich schützt, ein paar blaue Flecken wird man sich immer wieder zuziehen.

Um mögliche Komplikationen und Entzündungen zu vermeiden, ist es ratsam seine blauen Flecken unter Beobachtung zu halten. Für bestimmte Risikogruppen ist es sicherlich ratsam, einige Sportarten und Aktivitäten zu meiden. Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung sollten demnach keine Kontaktsportarten ausführen, Kampfsportarten oder ähnliche Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko. Dasselbe gilt für Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen müssen.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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