Bergamotte (Zitrusfrucht)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Bergamottepflanze (Citrus bergamia) ist eine Kreuzung aus Bitterorange und Zitrone. Sie wird nicht zum Verzehr angebaut, sondern wegen der enthaltenen ätherischen Öle.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Bergamotte wissen

Die Heimat der Bergamotte ist nicht genau bekannt. Vermutlich liegt sie in Indien. Heute wird der empfindliche Baum ausschließlich an einem hundert Kilometer langen Küstenstreifen in Italien in der Region Kalabrien angebaut. Die Bergamotte wird häufig mit der Stadt Bergamo in Verbindung gebracht. Der Name der Bergamotte stammt aber aus dem Türkischen und bedeutet " Fürst der Birnen".

Der Bergamotte-Baum kann bis zu vier Meter hoch werden. Die Äste wachsen sehr unregelmäßig und sind in seltenen Fällen von Dornen besetzt. Weder Zweige noch Blätter sind bei ihrem Austrieb rötlich gefärbt. Dies grenzt die Bergamotte von der Zitrone ab.

Die Bergamotte verliert ihre Blätter im Herbst nicht. Sie ist ein immergrüner Baum. Der Blattstiel ist geflügelt, die eigentlichen Blätter sind von langer Form, glatt und dunkelgrün. Während der Blütezeit im Frühjahr trägt die Bergamotte reinweiße Blüten. Die Früchte sind rund oder birnenförmig und lange Zeit grün. Erst zur Ernte, die zwischen November und März stattfindet, färben sich die Früchte gelb.

Sie wiegen dann zwischen 100 und 200 Gramm und sind durchschnittlich sechs Zentimeter groß. Die Schale ist glatt oder leicht rau. Das Fruchtfleisch schmeckt säuerlich und etwas bitter. Das ätherische Bergamotteöl wird aus den Schalen der unreifen grünen Fruchtschalen gewonnen. Aus 200 Kilogramm unreifen Schalen kann 1 Kilogramm ätherisches Öl gewonnen werden.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Bergamotte ist ein wichtiger Teil der Aromatherapie. Es verleiht den therapeutischen Duftmischungen eine frische und aufhellende Note und gilt als Wirkbeschleuniger für andere ätherische Öle. Auf der körperlichen Ebene wirkt das ätherische Öl der Bergamotte stark antibakteriell, antiviral und antiseptisch. Es kann deshalb gut zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.

Seine immunstimulierenden Eigenschaften unterstützen die Abwehr des Körpers. Zudem wirkt das Öl fiebersenkend und entkrampfend. Aufgrund der enthaltenen Linaloole ist das Öl auch sehr hautfreundlich. Indikationen für die Bergamotte sind Halsschmerzen, Fieber, nervöse Verdauungsbeschwerden, Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden und Lymphstau.

Ihre Stärke zeigt die Bergamotte aber insbesondere auf der seelischen und psychischen Ebene. Studien der Universität Mailand ergaben, dass das ätherische Bergamotteöl nervenentspannend und angstlösend wirkt. Es kann deshalb gut unterstützend bei Angststörungen und Depressionen eingesetzt werden. Auch Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen können durch die Bergamotte gelindert werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Hauptbestandteil des Bergamotte-Öls sind Ester und Monoterpene. Hervorzuheben sind hier insbesondere Linalylacetat und Limonen. Auch Monoterpenole (vor allem Linalool), Monoterpenaldehyde und Cumarine sind enthalten. Weitere Bestandteile sind Sesquiterpene, Sesquiterpenole, Sesquiterpenaldehyde und Sesquiterpenketone und aromatische Ester. enthalten. Andere Stoffgruppen wie Jasmon oder Indol kommen in geringen Spuren vor.

Unverträglichkeiten

Menschen, die eine Unverträglichkeit gegenüber Zitronen oder Limetten aufweisen, reagieren aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf die Bergamotte.

Vorsicht ist aber auch bei der äußerlichen Anwendung des Öls geboten. Bergamotteöl enthält Furocumarine. Diese erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Bei einigen Menschen führt das ätherische Öl auf der Haut im Zusammenspiel mit Sonneneinstrahlung zu einer Verfärbung oder gar zu einer Entzündung der Haut. Wenn das Öl äußerlich angewendet wird, sollten Sonnenbäder vermieden werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Wer das Öl therapeutisch oder gar zum Verzehr nutzen möchte, sollte zwingend auf eine hohe Qualität achten. Wichtig ist die Bezeichnung "100 % reines ätherisches Öl". Andernfalls könnte es sich um ein billiges Parfümöl handeln. Auf dem Etikett sollten zudem die genaue lateinische botanische Bezeichnung der Pflanze, der deutsche Pflanzenname, das Ursprungsland und die Anbauweise vermerkt sein.

Je natürlicher die Anbaubedingungen, desto höher ist in der Regel der Wirkstoffgehalt. Zudem sind die Öle, die aus kontrolliert angebauten Pflanzen hergestellt werden, in der Regel rückstandsfrei. Damit das Bergamotteöl möglichst lange wirksam und duftend bleibt, sollte es in einer dunklen Flasche aufbewahrt werden. Zudem sollte die Raumtemperatur möglichst gleich bleiben. Ätherische Öle vertragen keine Temperaturschwankungen.

Zubereitungstipps

Bergamottefrüchte sind nicht zum Verzehr geeignet. Das ätherische Öl kann allerdings in geringen Mengen Speisen und Getränke verfeinern. Earl Grey Tee ist beispielsweise mit Bergamotte aromatisiert. Hier sollte allerdings maximal ein Tropfen pro Tasse Tee zugegeben werden. Eine hohe Qualität des Öls ist dabei obligat. Auch Backwaren kann das ätherische Bergamotteöl einen frischen Geschmack verleihen.

Grundsätzlich wird das Öl aber eher therapeutisch genutzt. Es kann gut mit anderen ätherischen Ölen wie Lavendel, Rose oder Orange kombiniert werden. Als Trägeröle eigenen sich fette Öle wie Mandelöl, Jojobaöl oder einfach Olivenöl. Für einen Badezusatz kann das ätherische Öl der Bergamotte mit Meersalz oder Honig emulgiert werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Suerbaum, S., Burchard, G.-D., Kaufmann, S.H.E., Schulz, Th.F. (Hrsg.) : Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Springer, Berlin 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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