Barbarakraut
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schon im Mittelalter war das Barbarakraut (Echtes Barbarakraut bzw. lat. Carpentariorum berba) als Heilpflanze bekannt. Auch in der Küche fand das auch als Winterkresse bekannte Kraut Verwendung.
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Definition und Vorkommen
Das Barbarakraut, auch Echtes Barbarakraut oder Winterkresse genannt, ist eine zweijährige Pflanze aus der Gattung der Korbblütler. Es gilt als Pflanze der heiligen Barbara, der Schutzheiligen von Bergleuten, Steinbrucharbeitern und Kanonieren.
Die immergrüne Pflanze blüht noch über den Barbaratag am 4. Dezember hinaus bis ca. Mitte Dezember, wenn andere Pflanzen schon längst verwelkt sind. In den Sommermonaten kann man die kleinen goldgelb in der Sonne leuchtenden kleinen Blüten häufig auf Sand- und Kiesbänken in kleinen Bächen und Flüssen entdecken.
Die Pflanze wächst aber auch auf nährstoffreichen Böden an Wegrändern, an Bahndämmen, in Kiesgruben und auf Äckern. Das Barbarakraut wird ca. 30 bis 90 cm hoch und bildet im ersten Jahr leierförmig angeordnete Blätter mit paarigen Seitenlappen und einem abgerundeten, häufig herzförmigem Endlappen. Im Jahr darauf entwickeln sich traubenartige, leuchtend gelbe Blüten, die etwas an Rapsblüten erinnern. Die Blüten haben einen Durchmesser von 7 bis 9 mm, aus ihnen wachsen ca. 2,5 cm lange Schoten.
Über die Herkunft des Namens streiten sich die Geister. Für die einen leitet sich der Name von der heiligen Barbara her (Ehrentag am 4. Dezember), die anderen sehen den Namensursprung im lateinischen "Carpentariorum berba", das Zimmermannskraut bedeutet. In der Tat wurde das Barbarakraut schon im Mittelalter bei Schreinern und Zimmerleuten für die Heilung kleinerer Verletzungen verwendet.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Barbarakraut kann roh und gekocht verwendet werden. Besonders gut schmecken die Blätter, bevor das Barbarakraut anfängt zu blühen, weil sie zu dieser Zeit sehr zart sind. Altere Blätter sind oft härter und schmecken bitterer, eignen sich aber noch als Gemüse. Der bittere Geschmack kann gemildert werden, wenn das Kochwasser mehrmals getauscht wird, allerdings reduzieren sich dadurch auch die Nährstoffe.
Weil sie so doppelt so viel Vitamin C enthält wie die gleiche Menge an Orangen, ist sie ein ausgezeichneter Vitaminspender in den Wintermonaten. Sie galt auch als Heilpflanze gegen die Vitaminmangelerkrankung Skorbut. Neben der hohen Menge an Vitamin C enthält das Barbarakraut auch Inhaltsstoffe, die dem Körper bei der Blutreinigung, der Verbesserung des Stoffwechsels, der Verdauungsanregung und der Appetitförderung helfen.
Auch auf die Wundheilung wirkt sie positiv, am besten in Form von Waschungen und Auflagen mit Tee oder Tinkturen. Barbarakraut kann einer Erkältung vorbeugen, wenn es vorbeugend regelmäßig 3 x täglich als Tee getrunken wird. Eine Tinktur aus den zerkleinerten Samen mit Wein oder Wodka wirkt harntreibend und hilft bei Blasen- und Niereninfektionen.
Wogegen hilft Barbarakraut?
- Blaseninfektion
- Niereninfektion
- Steinerkrankungen
- Schürfwunden
Bedeutung für die Gesundheit
Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes ist das Barbarakraut ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Weitere Inhaltsstoffe unterstützen die Blutreinigung. Für die Verdauung spielen die Bitterstoffe eine Rolle. Sie fördern den Appetit, regen im Magen und Darm den Stoffwechsel und die Verdauung an, die wiederum die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber anregen. Ein Absud aus Barbarakraut soll bei Steinerkrankungen helfen.
Als Aufguss, Auszug und Tinktur hat das Barbarakraut einen positiven Einfluss auf die Wundheilung. Zur Vorbeugung von Blasen- und Niereninfekten wird eine Tinktur aus zerstoßenen Samen und Wein empfohlen. Diese Tinktur hat eine harntreibende Wirkung und schwemmt Erreger aus. Die Wirkung ist auch bei Gicht förderlich. Häufig wird ein Tee aus Barbarakraut zur Vorbeugung von Erkältungen getrunken.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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