Augenentzündung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Augenentzündung hat verschiedene Ursachen, zu denen häufig Bakterieninfektionen oder Allergien gehören. Daneben spielt mangelnde Hygiene bei Kontaktlinsenträgern oder eine Haupterkrankung mit einer Augenentzündung als Nebensymptom eine Rolle. Rötung, vermehrter und klebriger Tränenfluss sowie Schmerzen mit Fremdkörpergefühl bis zur Lichtempfindlichkeit sind Anzeichen einer Augenentzündung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Augenentzündung?

Gerötete und juckende Augen als typisches Symptom einer Augenentzündung.

Bei der Augenentzündung entsteht im Bereich des Auges ein entzündlicher Prozess, der den Augapfel und die Augenlider betreffen kann. Die Bindehaut wird vermehrt durchblutet. Dies führt zu geröteten Augen und starkem Tränenfluss. Sind Bakterien die Ursache, ist das Auge häufig verklebt.

Die Augenentzündung äußert sich durch ein unangenehmes bis schmerzhaftes Fremdkörpergefühl, das Betroffene mit einem Sandkorn im Auge vergleichen. Die Augenlider können anschwellen und die Haut um die Augen herum kann gerötet sein.

Eine fortschreitende Augenentzündung führt zu Lichtempfindlichkeit und kann irreparable Schäden am Auge verursachen. Je nach Auslöser ist eines oder sind beide Augen gleichzeitig von der Augenentzündung betroffen.

Ursachen

Die häufigste Ursache für eine Augenentzündung ist eine Bindehautentzündung, die durch das Eindringen von Bakterien ausgelöst wird. Mangelnde Hygiene beim Tragen von Kontaktlinsen steigert die Anfälligkeit, da sich Bakterien in den Kontaktlinsen sammeln und übertragen werden.

Verletzungen durch Fremdkörper begünstigen die Vermehrung von Bakterien ebenfalls. Auch ohne bakterielle Infektion entsteht eine Augenentzündung, wenn das Auge übermäßig Umweltreizen ausgesetzt wird.

Fremdkörper in der Luft wie Staub und Pollen oder eine übermäßige Austrocknung reizen die Bindehaut und führen zur Augenentzündung. Am Lidrand entsteht eine Augenentzündung durch eingewachsene Wimpern, die sich nach innen drehen und die empfindliche Augenoberfläche reizen.

Einige Erkrankungen führen zu Augenentzündungen als Begleitsymptom. Dazu gehören Formen von Rheuma oder auch das als Grüner Star bekannte Glaukom. Bei dieser Erkrankung besteht ein krankhaft hoher Augeninnendruck, der zu einer Gesamtschädigung des Auges beiträgt. Stark verbreitet als Ursache für eine Augenentzündung ist Heuschnupfen. Die Allergie auf Pollen verursacht regelmäßig eine nicht ansteckende Augenentzündung.

Wann zum Arzt?

Da Augenbeschwerden oftmals aufgrund harmloser Ursachen entstehen, können diese etwa zwei bis drei Tage lang selbst und ohne ärztlichen Rat behandelt werden. Sollten die Beschwerden danach nicht abgeklungen sein, wird der Besuch beim Augenarzt unumgänglich.

Können die Beschwerden und Symptome allerdings nicht zweifelsfrei einer Ursache zugeordnet werden, ist das zeitnahe Aufsuchen einer Augenarztpraxis ratsam. Die Symptome vieler schwerwiegender Augenerkrankungen ähneln sich mit denen einer einfachen Bindehautentzündung. Kommen zur Augenentzündung noch Schmerzen hinzu, die die Sehkraft verschlechtern, sollte zeitnah ein Mediziner zu Rate gezogen werden. Schwarze Punkte oder Flusen vor den Augen geben Hinweise auf eine schwerwiegende Augenentzündung sowie weitere mögliche Erkrankungen.

Verwendet der Patient bereits aus anderen Gründen Medikamente für die Augen oder Augentropfen, darf eine zusätzliche Augenentzündung in keinem Fall selbst behandelt werden. Gleichermaßen muss eine Augenentzündung, die durch Viren und Bakterien ausgelöst wurde, von einem Arzt untersucht werden. Diese Form der Entzündung macht sich durch ein eitrig-dickflüssiges und gelbliches Sekret bemerkbar. Die Untersuchung und Behandlung von Augenentzündungen bei Säuglingen und Kleinkindern muss immer von einem Mediziner durchgeführt werden.

Diagnose und Verlauf

Die Diagnose der Augenentzündung ist für den Augenarzt bereits durch eine Sichtuntersuchung möglich. In der Anamnese bestimmt er die Ursachen. Besteht eine Vorerkrankung wie Heuschnupfen nicht, wird durch eine Feinuntersuchung des Auges geklärt, ob eine Verletzung vorliegt oder ein Fremdkörper eingedrungen ist.

Schließlich lässt sich die Augenentzündung durch eine Blutuntersuchung und einen Abstrich der Tränenflüssigkeit diagnostizieren. Die Augenentzündung ist durch einen Augenarzt abzuklären. Die Infektion breitet sich sonst aus und schädigt das Auge bis zur Erblindung.

Die anfänglich leichte Rötung des Auges verstärkt sich, Bakterien vermehren sich und das Auge schwillt zu. Dazu treten starke Augenschmerzen auf und das Sehvermögen wird immer schlechter.

Ist zunächst nur ein Auge betroffen, erfolgt bei der ansteckenden Augenentzündung ein Übertritt der Bakterien auf das gesunde Auge. Auf der Hornhaut entstehen Geschwüre, wenn der Auslöser der Augenentzündung ein nicht entfernter Fremdkörper im Auge ist.

Komplikationen

Eine Augenentzündung ist die entzündliche Reaktion im Bereich des menschlichen Auges. Ursachen sind dabei meistens eine bakterielle Infektion. Am häufigsten ist eine Entzündung der Bindehaut. Es gibt zahlreiche Arten einer entzündlichen Augenerkrankung, zum Beispiel die Bindehautentzündung, Hornhautentzündung oder das Gersten- bzw. Hagelkorn. Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Komplikationen. Eine Beeinträchtigung der Sehkraft ist eher selten der Fall. Eine Erblindung ist ebenfalls eine seltene Komplikation und trifft bei adäquater Behandlung der Augenentzündung in der Regel nicht ein.

Häufigere Komplikationen ist die sogenannte Superinfektion des Auges. Sie tritt dann ein, wenn das bereits infizierte Auge durch andere Keime zusätzlich infiziert wird. Eine zusätzliche Infektion wird durch die ursprünglichen Keime erleichtert, da diese das Immunsystem schwächen und somit eine erleichterte Kolonisation durch andere Keimen erleichtern. Eine Behandlung ist hierbei beschwert. Zudem kann es zum Übergreifen der Infektion auf die Hornhaut kommen. Dies ist deswegen gefährlich, da es zu einer Hornhauttrübung und damit zur Sehminderung bis zur Erblindung kommen kann. Bei chronischer Augenentzündung kann es auch zur Ausbildung eines sogenannten Pannus kommen, einer Vernarbung. Auch hier kann eine Trübung der Hornhaut die Folge sein, wodurch das Sehvermögen eingeschränkt wird. Wenn die Vernarbung im Bereich der Tränendrüsen erfolgt, kann das Auge aufgrund der verminderten Befeuchtung austrocknen.

Behandlung und Therapie

Die Augenentzündung in der Form der bakteriellen Bindehautentzündung wird durch Antibiotika behandelt. Je nach Diagnose reichen dabei Augentropfen oder die Medikamente werden dem Patienten als Tabletten verordnet.

Reizungen durch Fremdkörper behandelt der Arzt durch die Entfernung des eingedrungenen Objekts. Danach fördern Heilsalben und Tropfen die Wundheilung und lindern die Schmerzen der Wunde. Ist die Augenentzündung ansteckend und bislang nur ein Auge betroffen, ist die Vermeidung einer Übertragung auf das gesunde Auge ein weiteres Behandlungsziel.

Augenentzündungen werden häufig mit Augensalben, -gels oder -tropfen behandelt

Für den Patienten bedeutet dies, dass er eine Berührung des infizierten Auges mit den Händen und dann des gesunden Auges unbedingt zu vermeiden hat. Allergiebedingte Augenentzündungen gehen zurück, sobald die allergische Reaktion medikamentös behandelt wird.

Reizungen des Auges sind während einer Augenentzündung zu vermeiden. Die Betroffenen sollten sich nicht in Räumen aufhalten, in denen die Luft durch Staubpartikel belastet ist. Auch trockene Luft verlangsamt den Heilungsprozess der Augenentzündung.

Künstliche Tränen sorgen für einen ausreichenden Feuchtigkeitsfilm auf dem Auge. Die verordneten Medikamente sind in der vom Augenarzt oder auf dem Beipackzettel verordneten Form und Dauer anzuwenden. Zum Schutz bei Lichtempfindlichkeit und zur Entspannung des Auges empfiehlt sich eine abgedunkelte Umgebung oder eine Sonnenbrille. Kontaktlinsen während einer Augenentzündung sind nicht angeraten.


Aussicht und Prognose

Die meisten Augenentzündungen fallen nur leicht aus und verschwinden nach einigen Tagen wieder. Bei diesen Formen handelt es sich um die Konjunktivitis, bei der sich die Bindehaut des Auges entzündet. Die eingedrungenen Erreger werden ohne medizinische Hilfe vom Körper bekämpft - nach einigen Tagen mit spürbar tränenden Augen bessert sich der Zustand und das Auge tränt sichtlich weniger. Auch Rötungen, Schwellungen und sonstige Beschwerden durch die Augenentzündung werden von alleine besser.

Bei kleinen Kindern, immungeschwächten oder älteren Patienten kann die Augenentzündung dagegen auch langsamer und mit mehr Komplikationen und Nebenerscheinungen abheilen. In den ersten Tagen kann das entzündete Auge beispielsweise verkleben, da sich in der Tränenflüssigkeit Eiter befindet. Dieser wird mit der Tränenflüssigkeit abgesondert, um Krankheitserreger auszuspülen, muss jedoch am folgenden Morgen nach dem Schlaf vorsichtig entfernt werden. Hierzu empfehlen sich in Kräutertee getränke Wattepads, die warm aufs Auge gelegt werden. Geeignet sind etwa Kamillen- oder Fencheltee, da sie antibakteriell wirken.

Andere Formen der Augenentzündung, etwa die Hornhaut betreffende Formen, brauchen zur vollständigen Heilung natürlich wesentlich länger als eine einfache Konjunktivitis. Auch können sie Schäden am Auge hinterlassen, je nachdem, wie schwer die Augenentzündung war und ob sie rechtzeitig und richtig behandelt werden konnte. Je eher eine schwierigere Form der Augenentzündung behandelt wird, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Sehkraft lange oder überhaupt beeinträchtigt wird.

Vorbeugung

Die Augenentzündung lässt sich nicht immer vermeiden und eine entsprechende Vorbeugung ist schwierig, da Fremdkörper auch in der Umgebungsluft enthalten sind und in das Auge eindringen können.

Bakterielle Infektionen bei Kontaktlinsenträgern lassen sich weitgehend ausschließen, wenn die Pflege der Kontaktlinsen sorgfältig und regelmäßig mit geeigneten Pflegeprodukten durchgeführt wird.

Wer wenig Tränenflüssigkeit produziert, verhindert eine Austrocknung des Auges durch künstliche Tränen. Ein ausreichend feuchtes Auge ist deutlich weniger anfällig für eine Augenentzündung.

Händewaschen vor jeder Berührung mit dem Auge ist besonders wichtig, um Augenentzündungen zu verhindern bzw. um ein übergreifen auf das gesunde Auge zu verhindern.

Quellen

  • Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
  • Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
  • Zervos-Koop, J.: Anatomie, Biologie und Physiologie: Ergotherapie Prüfungswissen. Thieme Verlag, Stuttgart 2013
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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