Schulter-Arm-Syndrom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. Januar 2023
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Begriff Schulter-Arm-Syndrom wird im Zusammenhang genutzt mit körperlichen Beschwerden, die sich vor allem auf die Region der Schulter und der Arme beziehen. Beeinträchtigungen der Nervenbahnen in dieser Region haben die typischen Symptome, wie Schmerzen, Taubheitsgefühle und Kribbeln zur Folge. Häufig sind Fehlbelastungen oder einseitige Bewegungsabläufe der Grund für die Beschwerden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schulter-Arm-Syndrom?

Sind die Nervenbahnen im Arm und in der Schulter beeinträchtigt, kommt es zu Schmerzen. Diese ziehen sich häufig auch in den Nacken.

Bei einem Schulter-Arm-Syndrom handelt es sich um regionale Beschwerden des Schulter-Arm sowie des Hals-Nacken-Bereiches (Nackenschmerzen). Oft zeigt sich das Schulter-Arm-Syndrom durch entsprechende Schmerzen, die beispielsweise auch zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in den Händen führen können.

Häufig zeigen sich beim Schulter-Arm-Syndrom auch Verspannungen der Nackenmuskulatur, die zu eingeschränkten Bewegungsabläufen des Kopfes führen können - beispielsweise ein eingeschränkt mögliches oder schmerzhaftes Wenden des Kopfes.

Die Ursachen von Schulter-Arm-Sydrom sind sehr vielschichtig. Meist stehen die Beschwerden eng mit Problemen der Halswirbelsäule (HWS) in Verbindung. Die Behandlung des Schulter-Arm-Syndroms hängt immer vom genauen Befund ab. Krankengymnastik, Ruhigstellung der betroffenen Schulter und Schmerztherapie werden als Therapieverfahren in Betracht gezogen.

Ursachen

Häufig sind Fehlbelastungen und einseitige Überlastungen der Grund für die Schulter-Arm-Beschwerden. Durch Verspannungen der Nackenmuskulatur kommt es beispielsweise zu Schonhaltungen oder unharmonischen Bewegungen von Schulter und Armen. Die resultierenden Schmerzen manifestieren sich dann in Form des Schulter-Arm-Syndrom.

Auch Einflüsse wie chronischer Stress (nicht selten äußert sich das Schulter-Arm-Syndrom in bereits lang anhaltenden, chronischen Schmerzen, für die keine rein organische Grundlage diagnostiziert wurden) oder Zugluft können zu einer Verhärtung der Nackenmuskulatur führen.

Weitere Ursachen für das Schulter-Arm-Syndrom sind Verletzungen oder Blockierung von Hals- oder Brustwirbeln - beispielsweise durch plötzliche Bewegungen.

Zudem können bereits vorliegende Grunderkrankungen ein Schulter-Arm-Syndrom begünstigen: Beispielsweise durch Nervenentzündungen aufgrund von chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Morbus Crohn.

Weiterhin können chronische und akute Nervenschmerzen eine Ursache sein - unter anderem bedingt durch unbehandelte Bandscheibenvorfälle. Und schließlich können auch akute Verletzungen wie Sehnenrisse in Schulter- oder Nackenmuskulatur ein Schulter-Arm-Syndrom nach sich ziehen.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome bei Schulter-Arm-Syndrom:

Das Schulter-Arm-Syndrom bezeichnete vielfältige Beschwerden in diesem Bereich. Gelegentlich können sie auch die Halswirbelsäule mit einbeziehen.

Die Symptome bei einem Schulter-Arm-Syndrom können entweder akut oder auch chronisch sein. Auch können sie sich lediglich in diesem Bereich abspielen oder in den gesamten Arm oder sogar die Hand ausstrahlen. Es kommt zu starken Schmerzen in diesem Bereich, Muskelverspannungen und Missempfindungen in den Händen. Bisweilen ist auch die Beweglichkeit des Kopfes bei dem Schulter-Arm-Syndrom eingeschränkt.

Die häufigste Ursache für ein Schulter-Arm-Syndrom ist die Blockierung eines Wirbels im Bereich der Halswirbelsäule, ausgelöst durch schweres Tragen, ruckartige Bewegungen oder Luftzug. Aber auch altersbedingte Veränderungsprozesse im Bereich der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, Osteoporose, Tumore oder Unfälle können zu einem Schulter-Arm-Syndrom führen.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung des Schulter-Arm-Syndroms muss der Schwere der Erkrankung angepasst sein. Leichtere Schmerzzustände können häufig schon durch den Einsatz von Schmerzmittel bekämpft werden. Kommt es zu Muskelverspannungen können Medikamente eingesetzt werden, die eine muskelentspannende Wirkung zeigen.

Wirksame Behandlungen des Schulter-Arm-Syndrom hängen ab von den jeweiligen Ursachen des Schulter-Arm-Syndrom: Beruhen die Schmerzen, die mit dem Schulter-Arm-Syndrom verbunden sind, auf Verspannungen der Muskulatur, so ist eine mögliche Behandlung die Chirotherapie - dem Schulter-Arm-Syndrom wird hier unter anderem begegnet mit Maßnahmen der Massage zur Muskellockerung.

Basiert das Schulter-Arm-Syndrom auf Blockierungen von Wirbeln, kann die Chirotherapie ebenfalls hilfreich sein: Durch gezielte Handgriffe eines Therapeuten können Wirbelblockierungen gelöst werden.

Im Fall eines nicht organisch bedingten Schulter-Arm-Syndrom wird beispielsweise die Sensomotorische Körpertherapie eingesetzt: Diese nimmt unter anderem an, dass chronische Verspannungen dem Betroffenen nicht bewusst sind und möchte mit ihm gemeinsam entsprechende Verspannungspunkte aufdecken.

Fehlbelastungen und resultierenden Schmerzen der Arme aufgrund von Beschwerden in Nacken oder Schulter beim Schulter-Arm-Syndrom kann mit gezielter Physiotherapie begegnet werden: So können korrekte Bewegungsabläufe der Arme trainiert werden.

Basiert das Schulter-Arm-Syndrom auf entzündlichen Prozessen, die beispielsweise durch oben genannte chronische Erkrankungen ausgelöst werden können, so können Therapien entsprechende Schmerzlinderung des Schulter-Arm-Syndrom erzielen, die positiv auf die jeweilige Grunderkrankung einwirken: Beispielsweise Therapieansätze, die dem Schulter-Arm-Syndrom zugrunde liegende entzündliche Prozesse lindern.

Handelt es sich bereits um ein chronisches Schulter-Arm-Syndrom sollten nicht dauerhaft Schmerzmittel eingesetzt werden. In diesem Fall können Wärme- oder Strombehandlungen, Akupunktur oder Chirotherapie angewandt werden. Auch der Einsatz von lokalen Betäubungsmitteln zur Verhinderung der Weiterleitung der Schmerzsignale kann erwogen werden. Um das Schulter-Arm-Syndrom langfristig zu bekämpfen können physiotherapeutische Behandlungen helfen, die Stützmuskulatur zu stärken.


Vorbeugung

Vor allem Ausprägungen des Schulter-Arm-Syndrom, die aufgrund von Fehlbelastungen auftreten, kann der Einzelne effektiv vorbeugen: So empfiehlt sich zunächst, einseitige Belastungen zu vermeiden - wie etwa das wechselseitige Tragen schwerer Taschen auf rechter und linker Schulter.

Auch einseitigen Bewegungsabläufen oder Haltungen - beispielsweise bedingt durch berufliche Tätigkeiten - gilt es, als Vorbeugung gegen das Schulter-Arm-Syndrom entgegen zu wirken:

Ist eine Tätigkeit beispielsweise verbunden mit langem Sitzen am Schreibtisch und vor dem Computer, wirkt es entlastend auf die Muskulatur, in regelmäßigen Abständen für kurze Zeiten diese Haltung zu unterbrechen.

Grundlegend vorbeugend wirkt vor allem die Stärkung der Stützmuskulatur des Rückens - unter anderem durch regelmäßige, gezielte Gymnastik und durch gesunde körperliche Bewegung.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 10. Januar 2023

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