Wassereinlagerungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wassereinlagerungen sind Schwellungen bzw. Ödeme, die in allen Bereichen des Körpers auftreten können. Flüssigkeit tritt aus den Venen aus und sammelt sich im Gewebe. Ödeme sind oft Anzeichen für ernstere Krankheiten.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Wassereinlagerungen (Ödeme)?

Wassereinlagerungen in den Beinen deuten meistens auf eine erstzunehmende Krankheit hin. Eine Kompresse hilft das Austreten von Flüssigkeiten aus den Venen zu vermindern.

Wassereinlagerungen, auch Ödeme genannt, sind sichtbare Schwellungen, hervorgerufen durch Wasser, das sich im Körpergewebe festsetzt. Auch wenn Wassereinlagerungen jeden Teil des Körpers befallen können, kommen sie besonders häufig in Händen, Armen, Füßen, Gelenken und Beinen vor. Wassereinlagerungen können die Folge einer Medikationen sein, einer Schwangerschaft, oder einer verursachenden Krankheit - wie Herzbeschwerden, Nierenerkrankungen oder Leberzirrhose.

Die Behandlung mit bestimmtem Medikamenten, um die Flüssigkeit zu reduzieren und die Aufnahme von Salz über die Nahrung zu reduzieren, hilft in der Regel um eine Wassereinlagerungen zu lösen. Wenn das Ödem das Symptom einer darunter verborgenen Erkrankung ist, wird die Behandlung der Krankheit vermutlich auch die Wassereinlagerungen lösen.

Ursachen

Wassereinlagerungen treten auf, wenn kleine Blutgewässer Flüssigkeit abgeben und sich diese im Gewebe festsetzt und zur Schwellung führt. Milde Varianten von Wassereinlagerungen werden möglicherweise verursacht von:

  • Zu langem Sitzen oder Stehen in einer festen Position
  • Der Einnahme von zu vielem salzigen Essen
  • Prämenstruellen Symptomen
  • Schwangerschaft


Die Wassereinlagerungen kann auch eine Nebenerscheinung bestimmter Medikation sein. Dazu zählen:

  • Medikamente, die die Blutgefäße erweitern
  • Kalziumkanalblocker
  • Einzelne Diabetesmedikamente

Krankheiten

In manchen Fällen ist die Ursache von Wassereinlagerungen aber auch eine schwerwiegende Krankheit. Folgende Krankheiten können Wassereinlagerungen hervorrufen. Dazu zählen:

  • Herzinsuffizienz: Wenn eine oder beide Herzkammern nicht mehr dazu in der Lage sind, das Blut effizient zu pumpen.
  • Leberzirrhose: Hier bilden sich oft Wassereinlagerungen in Bauchgegend und Beinen.

Wann zum Arzt?

Schwellungen des Körpers, die für den Betroffenen ohne einen ersichtlichen Grund auftreten, sollten ärztlich untersucht werden. Nehmen die Schwellungen an Größe und Anzahl zu, ist ein Arzt aufzusuchen. In den Schwellungen befinden sich häufig Wassereinlagerungen, die auf Erkrankungen hinweisen.

Treten die Ödeme nach einer längeren Zeit im Sitzen auf, kommt es zu Stauungen der Gefäße im Organismus. Ist der Betroffene bettlägerig oder war er für einige Zeit krank, können sich die Flüssigkeiten bilden, da ein Abtransport bei der Körperhaltung für den Organismus erschwert ist. Die Beschwerden sind von einem Arzt abzuklären. Kommt es in regelmäßigen wiederholten Abständen zu Wassereinlagerungen oder treten sie rhythmisch auf, sollten die Symptome mit einem Arzt besprochen werden. Dahinter können sich chronische Krankheiten oder Fehlfunktionen einzelner Organe verbergen, die medizinisch versorgt werden müssen. Es droht ein lebensgefährlicher Zustand, wenn keine Behandlungsmaßnahmen ergriffen werden.

Bei Schwangeren treten die Wassereinlagerungen häufig auf. Hier gehören sie zu einem natürlichen Verlauf. Ein Arzt ist aufzusuchen, sobald die Einlagerungen als besonders belastend erlebt werden. Übergewichtige Menschen leiden häufig unter Wassereinlagerungen. Ein Arzt sollte konsultiert werden, um die Essgewohnheiten zu besprechen und mögliche Änderungen vorzunehmen, die zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes führen.

Diagnose und Verlauf

Je nach Anzeichen und Symptomen, heißt der spezifischen Gestalt der Wassereinlagerungen, wird der Arzt eine Reihe von weiteren Diagnostikverfahren durchführen, um sich für eine Behandlung entscheiden zu können. Die Untersuchung kann folgende Bestandteile beinhalten:

  • Ultrasoundaufnahme der Bauchgegend
  • Ultrasoundaufnahme der Beine
  • Bluttest, um die Leberfunktion zu testen

Hier ist es wichtig zu verstehen, dass auch wenn die Wassereinlagerungen selbst physisch eingegrenzt werden kann, unbedingt die darunterliegende Ursache gefunden werden muss. Nur durch eine spezifische Behandlung kann das Ödem und eine eventuell schwerwiegende Erkrankung geheilt werden. Wenn Betroffene also ein plötzliches Anschwellen eines Beines oder anderer Körperteile feststellen, sollte schnellstens ein Arzt aufgesucht werden.

Komplikationen

Wassereinlagerungen sind auf den ersten Blick kein besorgniserregendes Krankheitsbild. Dennoch können in diesem Zusammenhang verschiedene Komplikationen auftreten, die eventuell sogar von einem Arzt behandelt werden sollten. In der Regel sollte eine Wassereinlagerung innerhalb weniger Stunden von selbst verschwinden. Allerdings kann es bei einer Grunderkrankung zu einzelnen Komplikationen kommen. Liegt einer dauerhafte Wassereinlagerung vor, so kann es sich dabei um eine Venenerkrankung handeln. Unter Umständen kann es sogar zu schweren Kreislaufstörungen kommen, da das Blut nicht mehr richtig im Körper zirkulieren kann.

Zudem können auch Kopfschmerzen auftreten, die sich in einigen Fällen sogar zu einer richtigen Migräne entwickeln können. Wenn die betroffene Person in so einem Fall gänzlich auf eine ärztliche und medikamentöse Behandlung verzichtet, werden sich die einzelnen Symptome auch auf langer Sicht nicht verbessern. Wer jedoch früh genug einen Arzt aufsucht, der wird mit entsprechenden Medikamenten sehr schnell eine Besserung erzielen können. Somit gilt: Wer unter dauerhaften Wassereinlagerungen leidet, der darf einen Besuch beim Arzt nicht auf die lange Bank schieben. Ansonsten drohen ernsthafte Komplikationen, die sich deutlich verschlimmern können. Mit einer entsprechenden Behandlung können in der Regel Wassereinlagerungen sehr gut und effektiv behandelt werden, sodass erst gar keine Komplikationen auftreten.

Behandlung und Therapie

Bestehende Wassereinlagerungen können zu Hause mit einer Kompresse behandelt werden. Diese Methode kann hilfreich sein, um das Austreten von Flüssigkeit aus den Venen zu verhindern. Auch die Körperposition kann die Symptome lindern. Hierzu gehört bspw. das geringe Anwinkeln der Beine im Liegen, falls diese von der Einlagerung betroffen sind.

Bei der medizinischen Behandlung werden vorrangig die Ursachen der Wassereinlagerungen behandelt. Bei einer erfolgreichen Therapie folgt das Lösen der Ödeme von allein. Eine Erhöhung des Eiweißlevels im Blut bspw., bei einem Patienten mit Mangelerscheinungen, kann anschließend auch die Wassereinlagerungen lösen.

Das ultimative Ziel bei der direkten Behandlung von Wassereinlagerungen ist die Lösung des eingelagerten Wassers. Die übliche Behandlung hierfür ist ein Diuretikum.

Das Diuretikum bewirkt eine erhöhte Bildung bestimmter Nierenstoffe, die den Flüssigkeitsgehalt im menschlichen Körper reduzieren. Die Behandlung sollte jedoch mit größter Vorsicht ausgeführt werden, da sie eine Dehydration auslösen kann. Es gibt eine Vielzahl von Diuretika, die unterschiedliche Auswirkungen auf den Organismus haben können.


Vorbeugung

Die folgenden Techniken können die Wassereinlagerungen reduzieren, beziehungsweise das Risiko für eine Neubildung gering halten. Bevor aber eine dieser Selbstbehandlungen und präventiven Maßnahmen ausgeführt wird, sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, welche die individuell Beste ist.

Bewegung: Betätigung der Muskulatur im befallenen Körperbereich kann dabei helfen, die Flüssigkeit zurück in die Venen zu leiten. Auch hier kann der Arzt womöglich eine effektive Betätigung empfehlen.

Anheben: Das Anheben der betroffenen Körperstellen über das Herz-Level kann zu einer Reduktion der Anschwellung führen. Die Position sollte mindestens 30 Minuten gehalten werden und drei oder vier Mal am Tag wiederholt werden.

Massage: Das Massieren der betroffenen Bereiche in Herzrichtung kann ebenfalls positive Auswirkungen haben.

Weniger Salz: Auch zu hoher Salzkonsum kann Wassereinlagerungen begünstigen. Die richtige Menge Salz pro Tag sollte mit dem Arzt abgesprochen werden.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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