Kaktusfeigen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kaktusfeige gedeiht am Opuntienkaktus, der zur Familie der Kakteengewächse zählt. Die Frucht kann pur genossen werden und wird sehr häufig zur Senkung des Insulin- bzw. Cholesterinspiegels eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kaktusfeigen wissen

Die Kaktusfeige kommt ursprünglich aus Mexiko, wo sie als "Brot der trockenen Gegenden" auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Die Azteken setzten sie aber nicht nur als Nahrungsmittel sondern auch als Heilpflanze ein. Durch die spanischen Eroberer gelangte die Pflanze schließlich im 16. Jahrhundert auch nach Europa. Heute wächst die Frucht vor allem in Süd- und Mittelamerika, Kalifornien, Mexiko, Algerien, Australien, Südafrika sowie in zahlreichen Mittelmeerländern.

Die Kaktusfeige ist die Frucht des so genannten Opuntienkaktus (Opuntia ficus nolica), der eine Höhe von bis zu vier Meter erreichen kann. Ein Feigenkaktus verfügt über ovale Glieder mit Stacheln, an deren Rändern dann die Blüten erscheinen. Aus den Blüten bilden sich schließlich die Früchte. Die Sprossen der Pflanze dienen als Wasserspeicher, von dem sie dann in trockenen Zeiten lebt.

Die Frucht hat die Größe eines Gänseeis und eine rote, gelbe oder grüne Farbe. An der Feige sitzen zahlreiche Stacheln, die über einen Widerhaken verfügen. Kaktusfeigen haben ein geleeartiges Fruchtfleisch, das süß-säuerlich und sehr erfrischend schmeckt. Der Geschmack der Kaktusfeige ist dem der Essfeige sehr ähnlich, allerdings sind Kaktusfeigen saftiger und gelten als gute Durstlöscher.

Bedeutung für die Gesundheit

Kaktusfeigen wirken gegen einen hohen Blutfett- bzw. Blutzuckerspiegel. Mit Hilfe des Kaktusfeigensaftes können Cholesterin- und Insulinwerte normalisiert werden. Der Saft ist in der Apotheke bzw. im Reformhaus erhältlich und zeigt seine Wirkung innerhalb weniger Wochen.

In Chile und Mexiko wird die Kaktusfeige auch zur Diabetes-Therapie eingesetzt. Bestimmte Inhaltsstoffe erhöhen hier die Insulinwirkung und auch der hohe Vitamin-C-Anteil sowie der hohe Gehalt an Pektinen und Ballaststoffen haben einen blutzuckersenkenden Effekt.

Außerdem wirkt das Fruchtfleisch abführend und hat einen entschlackenden Effekt. Bei akuter Blasenschwäche bzw. Prostataleiden haben sich auch Extrakte aus den Blüten und Früchten der Kaktusfeige bewährt. Da sie ein sehr ausgewogener Energiespender ist, ist sie auch bei Sportlern sehr beliebt.

Des Weiteren können Kaktusfeigen Fett binden und dadurch eine Diät begünstigen. Die Antioxidantien, die in der Kaktusfeige zu finden sind, stärken darüber hinaus das Immunsystem und beugen Entzündungsherden vor.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Kaktusfeigen enthalten kaum Kalorien und Fett, aber ziemlich viele Ballaststoffe.

Die Färbung des Fruchtfleisches entsteht durch die enthaltenen Farbstoffe, die antioxidativ wirksam sind. Diese Farbstoffe werden Betaloine genannt und sind in anderen pflanzlichen Lebensmitteln nur äußerst selten anzutreffen.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 46 kcal/ 194 kj
Eiweiß 1,00 g
Kohlenhydrate 7,10 g
Fett 0,40 g
Wasser 86,09 g
Ballaststoffe 5,00 g
Vitamin C 23,00 mg

Unverträglichkeiten

Da Kaktusfeigen relativ fruktosearm sind, können sie auch bei Fruktoseintoleranz verzehrt werden. Eventuelle allergische Reaktionen sind nicht bekannt.


Einkaufs- und Küchentipps

Kaktusfeigen sind beim Obst- und Gemüsehändler bzw. im Supermarkt erhältlich. Sehr häufig werden Früchte angeboten, bei denen die Stacheln bereits entfernt wurden. Kaktusfeigen können das ganze Jahr über gekauft werden, wobei sie sehr häufig aus Israel oder Mexiko importiert werden. Von August bis November kommen die Früchte aber auch aus Spanien.

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Früchte weich und saftig erscheinen. Harte Feigen sollten nicht gekauft werden, da die Früchte nicht nachreifen. Außerdem sollte auch auf Risse geachtet werden, da die Kaktusfeige bei der Ernte abgedreht wird und es so zu Verletzungen an der Frucht kommen kann, wodurch sie schneller verdirbt.

Die Früchte sind ziemlich druckempfindlich und verderben sehr schnell. Am besten werden sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von drei bis vier Tagen verbraucht. Werden Kaktusfeigen vorbereitet, so sollten Gummihandschuhe getragen werden, da sich die Stacheln in die Haut bohren können. Anschließend wird die Frucht halbiert und kann so ausgelöffelt werden.

Zum Schälen eignet sich die so genannte mexikanische Methode. Dafür wird die Feige mit Hilfe einer Gabel aufgespießt, die Enden der Frucht mit einem Messer gekappt und die Haut aufgeschlitzt, sodass sie abgezogen werden kann. Anschließend kann das Fruchtfleisch in Würfel oder Scheiben geschnitten werden. Die Samen, die im Fruchtfleisch zu finden sind, können mitgegessen werden und sogar die Blätter eignen sich zum Verzehr.

Zubereitungstipps

Am besten schmecken Kaktusfeigen, wenn sie direkt aus der Schale gelöffelt werden. Sie sind aber auch für exotische Desserts, Obstsalate, Obstkuchen sowie herzhafte Gerichte sehr gut geeignet. So passt der süße Geschmack bestens zu Lachs, Forelle, Scampi oder luftgetrocknetem Schinken. Sehr lecker schmeckt auch eine Konfitüre oder ein Chutney aus den Früchten.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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