Guave

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Beerenfrucht Guave ist in Südamerika beheimatet und wird heutzutage in vielen tropischen Ländern angebaut. Guaven enthalten sehr viel Vitamin C. Traditionellerweise werden sie bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Guaven

Die Guave gehört zur Familie der Myrtengewächse und ist auf dem südamerikanischen Kontinent beheimatet. Heutzutage wird sie in tropischen Regionen kultiviert. Anbaugebiete sind unter anderem Westindien, Südafrika, Florida, Kalifornien und einige Mittelmeerländer. Die immergrüne Pflanze kann eine Höhe von bis zu dreizehn Metern erreichen. Ein ausgewachsener Baum trägt pro Jahr in etwa 1000 Früchte aus.

Guaven werden, ähnlich wie Bananen, unreif geerntet und reifen bei Zimmertemperatur nach. Hinsichtlich ihrer Botanik gehören Guaven zu den Beerenfrüchten. Sie schmecken süßlich und erinnern an ein Gemisch aus Quitten, Birnen, Erdbeeren und Feigen.

Guaven sind rundlich bis birnenförmig. Ihr Fruchtfleisch ist in mehrere Kammern unterteilt und hat eine weiße bis rötliche Färbung. Die Frucht hat viele kleine Kerne, die zum Verzehr geeignet sind. Die schützende Schale ist von grüner bis gelber Farbe. Verwandte der Guave sind unter anderem die Erdbeerguaven, Jambolan und die Surinamkirsche. Guaven sind ganzjährig erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit

Guaven gehören zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln. Der regelmäßige Verzehr dieser Frucht kann das Immunsystem stärken und somit die Anfälligkeit für Infekte und andere Krankheiten senken. Weiterhin ist das in der Beerenfrucht enthaltene Quercetin vorteilhaft. Diese Substanz verhindert die Bildung von Sorbit. Sorbit wiederrum kann die degenerative Erkrankung Grauer Star begünstigen.

Guaven sind reich an Folsäure. Besonders schwangere Frauen haben einen höheren Bedarf an diesem Mineralnährstoff. Eine regelmäßige Folsäurezufuhr kann die Fötusgesundheit fördern. In der Frucht enthaltendes Pektin, ein Ballaststoff, fördert die Verdauung. Guaven können bei Magen-Darm-Beschwerden Linderung schaffen.

Weiterhin beugt ein regelmäßiger Konsum an ballaststoffreichen Lebensmitteln Übergewicht und daraus resultierender Folgeerkrankungen vor. In der Guave enthaltendes Kalium ist wertvoll für Muskel- und Nervenzellen und für den Flüssigkeitshaushalt des Organismus nötig. Ferner können die Blätter des Baums mit heißem Wasser aufgegossen und als Tee genossen werden. Sie wirken schmerzlindernd und können bei Problemen im Mundraum Abhilfe schaffen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

100 g der Guave enthalten im Durchschnitt 142 Kilokalorien. Daraus bestehen 5,8 Gramm aus Kohlenhydraten, 0,9 Gramm aus Eiweiß und 0,5 Gramm aus Fett. Der Bestandteil an Wasser liegt bei 83,5 Gramm. Die Beerenfrucht ist sehr reich an Vitamin C. Weiterhin enthält sie Vitamine der B-Gruppe und die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Eisen. Guaven sind ballaststoffreich. Da es sich um ein pflanzliches Produkt handelt, ist die Frucht frei von Cholesterin.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 38 kcal/ 158 kj
Eiweiß 0,90 g
Kohlenhydrate 6,70 g
Fett 0,50 g
Wasser 85,24 g
Ballaststoffe 5,20 g
Vitamin C 273 µg
Vitamin B3 1100 µg

Unverträglichkeiten

Guaven enthalten eine hohe Menge eines bestimmten Zuckers: der Fructose. Menschen die an einer Fructosemalabsorption leiden, sollten diese Frucht daher aus ihrem Speiseplan aussparen. Bei einer Fructosemalabsorption kann die durch die Nahrung aufgenommene Fructose nur unzureichend über die Dünndarmwand aufgenommen. Daraus folgt, dass der Fruchtzucker in den Dickdarm weitergeführt wird. Dieser Zustand ist pathologisch und durch Symptome wie Blähungen, Durchfall und Schmerzen gekennzeichnet.



Einkaufs- und Küchentipps

Guaven werden unreif geerntet und müssen bei Zimmertemperatur nachreifen. Die Frucht ist voll reif, wenn sich die Schale gelblich färbt und sich kleine schwarze Punkte auf der Hülle bilden. Beim Kauf von Guaven sollte darauf geachtet werden, dass die Frucht eine glatte Schale aufweist und keine welken Stellen hat. Guaven sind sehr druckempfindlich. Daher ist bei der Lagerung darauf zu achten, dass Guaven in einem Obstkorb nicht von anderen Früchten zerdrückt werden.

Die Frucht ist leicht verderblich und sollte nach der Reife in den nächsten Tagen verzehrt werden. Im Kühlschrank kann sie mehrere Tage gelagert werden. Vor dem Verzehr sollte die Guave gewaschen werden. Die Pflanze wird zwar hauptsächlich in tropischen Ländern kultiviert, der Anbau in Deutschland kann jedoch trotzdem glücken, wenn die Guave in den Wintermonaten im Haus abgestellt wird. Wird die Guave gekocht, verändert sich die Fruchtfleischfarbe von hell bis rot. Die Frucht ist mit Schale und Kernen verzehrbar.

Zubereitungstipps

Guaven eignen sich gut als Zwischenmahlzeit im rohen Zustand. Ähnlich wie eine Kiwi kann die Frucht aufgeschnitten und ausgelöffelt werden. Schale und Kerne sind essbar. Da die Schale jedoch einen relativ bitteren Geschmack aufweist, kann die Frucht vor dem Verzehr geschält werden. Guaven haben einen sehr süßlichen Geschmack und ein starkes Aroma. Sie eignen sich daher gut für die Herstellung von Sorbets, Gelees oder Marmeladen. Weiterhin können sie Obstsalate oder Obstkuchen einen exotischen Geschmack geben. Auch für deftige Gerichte eignen sich die Früchte als Beilage. Aus der Beerenfrucht kann ein Fruchtsaft gepresst werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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