Zyste im Hoden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Zyste im Hoden ist in der Regel keine ernsthafte Erkrankung. Da sie meistens keine Beschwerden verursacht, wird eine Zyste häufig erst zufällig bei Routineuntersuchungen im Rahmen der Vorsorge entdeckt. In einigen Fällen kann eine Zyste Schmerzen bei Berührung, beim Gehen oder Sitzen verursachen. Hier sollte ein Facharzt zu Rate gezogen werden. Ob eine Therapie eingeleitet werden muss, wird nach dem jeweiligen Befund entschieden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Hodenzysten?

Zysten im Hoden sind meist unbedenklich. Kommt es zu Beschwerden, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Eine Zyste im Hoden ist sehr oft unbemerkt vorhanden, da keinerlei Beschwerden vor ihr ausgegangen sind. Es handelt sich dabei häufig um eine Spermatozele (Nebenhodenzyste), dies sind kleine Zysten, die sich in den meisten Fällen hinter den Hoden befinden. Oft ist eine solche Zyste nur einseitig vorhanden. Eine Zyste im Hoden kann klare Flüssigkeit enthalten, manchmal aber auch Spermien.

Manchmal nimmt die Zyste im Verlauf an Größe zu und es kann zu einer Verhärtung kommen. Diese Verhärtung kann tastbar sein und zu einer schmerzlosen Schwellung neben dem Hoden führen. Zysten im Hoden sind grundsätzlich keine ernsthafte Erkrankung, da es sich meist um gutartige Veränderung handelt. Nur in seltenen Fällen wird diese als bösartig diagnostiziert.

Ursachen

Die Entstehung einer Zyste im Hoden kann verschiedene Ursachen haben. Nicht selten ist eine Zyste im Hoden die Folge einer traumatischen Einwirkung auf den Hoden. Hierbei handelt es sich meist um stumpfe Gewalt u.a. durch Stöße, Schläge oder Tritte oder auch eine Folge von verschiedenen Unfällen, bei denen die Hoden betroffen waren.

Besonders im Sport ist die Gefahr stumpfer Gewalteinwirkung auf die Hodenregion relativ groß. Gerade Ballsportarten (z.B. Fußball, Handball) oder Kampfsport bergen die Gefahr von Ball- oder Gegner im Bereich des Hodens getroffen zu werden.

Eine Zyste im Hoden kann aber auch als Folge einer Infektionskrankheit entstehen. Werden Krankheitserreger vom Körper abgekapselt, entsteht eine Zyste, die dadurch den restlichen Hoden vor weiteren Schäden schützt.

Symptome und Verlauf

Häufig bereitet eine kleine Zyste im Hoden dem Patienten keinerlei Beschwerden. Deshalb werden solche Zysten oft nur zufällig entdeckt. Dies kann bei planmäßigen Vorsorgeuntersuchungen oder durch den Betroffenen selbst geschehen. In der Regel werden Zysten im Hoden durch Abtasten entdeckt. Da es sich um eine Veränderung handelt, die sich im Verlauf deutlich verhärten kann, wird eine Zyste im Hoden als Knoten wahrgenommen. Der Betroffene ist meist sehr erschrocken und nimmt das schlimmste an. In vielen Fällen handelt es sich aber nur um eine gutartige Veränderung im Gewebe des Hodens, die nicht unbedingt einer weiteren Behandlung bedarf.

Manchmal kann ein Symptom für eine Zyste im Hoden auch eine sichtbare Schwellung neben dem Hoden sein. Aber auch diese bereitet in der Regel keinerlei nennenswerter Beschwerden. Weil eine Zyste im Hoden nur selten ernsthaft Probleme bereitet, wird in den meisten Fällen nach der Entdeckung auch keine Behandlung nötig. Die Risiken eines operativen Eingriffs, stehen in den meisten Fällen in keiner Relation, wenn es sich um eine gutartige Veränderung handelt, die keine Beschwerden verursacht.

Kommt es zu einer Vergrößerung der Zyste, kann dies mit einer Zunahme der Schmerzempfindlichkeit beim Betroffenen einhergehen. Häufig werden die Beschwerden als Druckschmerz oder ziehende Schmerzen beschrieben. Meist treten die Schmerzen bei Berührung oder zu enger Kleidung beim Gehen oder Sitzen auf (Zyste wird gepresst oder eingeklemmt).

Diagnose

Die Diagnose von einer Zyste im Hoden wird in vielen Fällen rein zufällig gestellt. Im Rahmen der üblichen Vorsorgeuntersuchungen für Männer, werden auch die Hoden näher untersucht und dabei abgetastet. Dabei werden Zyste im Hoden häufig in Form einer Verhärtung oder eines Knotens entdeckt. Aber auch der Mann selbst kann die Zyste im Hoden bei verschiedenen Gelegenheiten zufällig entdecken, wie etwa beim Duschen.

Wurde eine Zyste im Hoden entdeckt, kann durch reines Abtasten nicht entschieden werden, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung im Hoden handelt. Aus diesem Grund wird der Arzt mittels einer Ultraschalluntersuchung den Knoten genauer untersuchen. In der Regel ist auf dem Ultraschallbild die Art der Veränderung gut darstellbar. Im Zweifel kann ein kurzer operativer Eingriff (kleiner Schnitt am Hodensack) Klarheit schaffen. Mittels so genanntem Schnellschnitt wird eine Gewebeprobe entnommen und pathologisch untersucht. In Abhängigkeit vom jeweiligen Befund (gut- oder bösartig) richtet sich die weitere Vorgehensweise.

Behandlung und Therapie

Wenn es sich bei einer Zyste im Hoden um eine diagnostizierte gutartige Veränderung handelt, werden in den meisten Fällen keine weiteren Therapiemaßnahmen eingeleitet. So lange die Zyste dem betroffenen Patienten keine Beschwerden bereitet und nicht enorm anwächst, besteht kein Grund für eine Behandlung.

Hat die Diagnose ergeben, dass es sich bei der Zyste um eine Abkapslung von einem Krankheitserreger handelt, kann gezielt eine antibiotische Therapie eingeleitet werden um die jeweiligen Erreger zu bekämpfen.

Ist eine Zyste im Hoden diagnostiziert worden, sollten in jedem Fall regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden um etwaige krankhafte Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Auch wenn in manchen Fällen eine Therapie nicht sofort notwendig ist, kann sich das im weiteren Verlauf ändern. Vorgeschlagene Untersuchungsintervalle vom Arzt sollten deshalb unbedingt eingehalten werden.

Nur wenn die Hodenzyste dem Betroffenen enorme Beschwerden wie Schmerzen (häufig bei Berührung, im Sitzen oder Gehen) bereitet, wird zu einer Operation geraten. Der chirurgische Eingriff erfolgt meist ambulant unter einer kurzen Vollnarkose. Hierbei wird die Zyste zunächst mittels kleinem Schnitt am Hodensack freigelegt und anschließend abgetragen.

Nach dem Eingriff sind Schwellungen und Schmerzen des Hodensacks möglich. Größere Komplikationen sind zwar relatv selten, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Trotz vollständiger Gewebeentfernung kann im weiteren Verlauf eine erneute Zystenbildung auftreten. Eine regelmäßige urologische Untersuchung ist daher sinnvoll.


Vorbeugung

Die Vorbeugung von einer Zyste im Hoden ist eigentlich nicht möglich. Da sie durch viele verschiedene Faktoren entstehen kann, die schlecht beeinflussbar sind, gibt es keinen zuverlässigen Schutz dagegen. Grundsätzlich ist aber immer ein aktives Immunsystem der Grundstein als Vorbeugung gegen jegliche Erkrankungen.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

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