Zwetschgen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Zwetschgen gehören zu den Rosengewächsen. Es handelt sich dabei um eine saftige und kräftig violett gefärbte Pflaumensorte. Sie verfügt über kleine, längliche Früchte mit einem gelbgrünen bis orangefarbenen Fruchtfleisch. Die Pflaumen hingegen sind eher rundlich. Bei den Zwetschgen kann außerdem der Stein leichter herausgelöst werden.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Zwetschgen

Die Zwetschgen sind bereits seit Jahrhunderten im gesamten Europa, in Nordamerika, Westasien sowie in Nord- und Südafrika beheimatet. In Deutschland stammen die Zwetschgen meist aus Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz.

Zwetschgen gehören in botanischer Hinsicht zu den Pflaumen. Der Zwetschgenbaum kann bis zu sechs Meter hoch wachsen, in seltenen Fällen kann er auch eine Wuchshöhe von zehn Metern erreichen. Während die einjährigen Zweige eher kahl sind, verfügen die älteren Äste meist über bis zu fünf Zentimeter lange, starke Dornen.

Die Laubblätter des Zwetschgen-Baums sind gekerbt bis gesägt und selten zerstreut behaart. Zur Blütezeit sind sie erst wenig entwickelt. Die reife vier bis acht Zentimeter lange Steinfrucht ist blau bis blauschwarz und länglich-eiförmig. Zu den zwei Enden hin verjüngt sie sich deutlich. Der ei- bis halbmondförmige Steinkern ist abgeflacht. An beiden Enden ist er zugespitzt und nahezu stechend.

Das mäßig saftige, angenehm süß-säuerliche sowie weißlich bis grünlich-gelbe Fruchtfleisch der Zwetschgen ist fest und kann leicht vom Kern gelöst werden. Auch bei einer Ofenhitze behält es die Form. Zwetschgen sind auch besser zu transportieren als Pflaumen, sodass sie heutzutage im Anbau und Handel bevorzugt werden.

Das Gleiche gilt auch für die Konditoren, da die Zwetschgen beim Backen nicht nur ihre Form, sondern auch den Biss behalten. Die Zwetschgen sind nahezu ganzjährig erhältlich. Aus dem heimischen Anbau stammen sie von Juli bis Oktober.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Zwetschgen enthalten verschiedene B-Vitamine, die den Stoffwechsel, das Nervensystem und die Leistungsfähigkeit günstig beeinflussen. Das Steinobst stärkt das Immunsystem, die Nerven, hilft Stress abzubauen und wirkt Verstimmungen und Depressionen entgegen.

Hinzu kommen das Provitamin A, das reichlich enthalten ist und vor allem für die Sehkraft und eine gesunde Haut wichtig ist. Bekannt ist ebenso, dass Zwetschgen dank des hohen Sorbitgehalts, der B-Vitamine und der unverdaulichen Ballaststoffe die Verdauung fördern. Getrocknet ist dies noch mehr der Fall, als bei frischen Früchten.

Die Anthocyane, die blauen Pflanzenfarbstoffe der Zwetschgen, binden die zellschädigenden freien Radikale und können somit vor Krebs und einer Hautalterung schützen. Auch Figurbewusste können die Zwetschgen mit einem guten Gewissen verzehren, da der Fettgehalt beinahe bei null liegt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Zwetschgen schmecken nicht nur gut, sondern sind auch äußerst gesund, da sie zahlreiche wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalium, Kupfer und Zink sowie wichtige Vitamine enthalten, beispielsweise A, C, E und diverse B-Vitamine.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 43 kcal/ 181 kj
Eiweiß 0,60 g
Kohlenhydrate 8,80 g
Fett 0,10 g
Wasser 86,30 g
Ballaststoffe 2,30 g
Beta-Carotin 295 µg
Vitamin E 610 µg

Unverträglichkeiten

Die Zwetschgen sind im Allgemeinen gut verträglich, allerdings sollten Diabetiker sie in Maßen essen, denn im Steinobst stecken relativ viele Kohlenhydrate. Die enthaltenen Fruchtsäuren haben zudem eine leicht abführende Wirkung. Bei einer Verstopfung kann dies natürlich günstig sein.

Menschen mit Nierenerkrankungen berichten teilweise, dass der Verzehr der Zwetschgen zu Schmerzen im Nierenbereich führen kann, sobald zu viel davon gegessen wurden.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Einkauf der Zwetschgen sollte darauf geachtet werden, dass sie eine frische Farbe haben. Zudem sollte das Steinobst fest sein und fein duften. Werden die Zwetschgen direkt vom Baum geerntet, sind sie von einem weißlichen Reif (Duftfilm) überzogen. Diesen wachsartigen Überzug bilden die Zwetschgen selber, um sich somit vor dem Austrocknen zu schützen und die Haltbarkeit zu verlängern.

Im Handel ist dies ein Indiz für eine gute Qualität. Die natürliche Wachsschicht wird erst kurz vor der Verwendung oder dem Verzehr abgewaschen. Da Zwetschgen nicht nachreifen, ist es ratsam, beim Einkauf gut ausgereifte Früchte zu wählen. Zwetschgen sollten innerhalb von zwei bis vier Tagen verbraucht werden.

Für eine optimale Aufbewahrung werden sie im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert. Im Idealfall geschieht dies in einem feuchten Tuch, damit die Zwetschgen keine Feuchtigkeit verlieren. Nachdem die Früchte gewaschen, abgetrocknet, halbiert und entsteint wurden, können sie in einem Tiefkühlbeutel auch eingefroren werden. In diesem Fall sind sie Zwetschgen etwa zwölf Monate haltbar.

Zubereitungstipps

Zwetschgen können sehr vielfältig eingesetzt werden. Natürlich sind sie pur ein Genuss, doch sehr gern werden sie auch zum Backen von Kuchen verwendet, da sie im Vergleich zu Pflaumen nicht so saftig sind und der Teig somit trockener bleibt. Vor allem mit Streuseln und Schlagsahne sind sie unwiderstehlich.

Reife Zwetschgen schmecken auch gut als Kompott, Marmelade, Mus oder in einem Obstsalat. Als Füllung für Mehlspeisen eignen sich Zwetschgen ebenso und können wie Quark- oder Kartoffelknödel verwendet werden.

Zwetschgen, die noch nicht so reif sind, passen dank des säuerlich-fruchtigen Geschmacks auch wunderbar zu pikanten Gerichten, beispielsweise Chutneys, gebratenen und gegrillten Fleischgerichten oder Wild. Für die Herstellung von verschiedenen Spirituosen werden Zwetschgen ebenfalls gern verwendet.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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