Weizenmehl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Weizenmehl ist die am weitesten verbreitete Mehlsorte überhaupt. Das Mehl aus den Weizenkörnern ist geschmacklich nahezu neutral und dadurch sehr vielseitig in der Küche einsetzbar. Insbesondere das herkömmliche Weißmehl ist jedoch aus gesundheitlicher Sicht verschrien, da es dick und krank machen soll.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Weizenmehl wissen

Weizenmehl ist die am weitesten verbreitete Mehlsorte weltweit. Die Bezeichnung "Weizen" stammt etymologisch gesehen von der Farbe des Mehls ab, das nahezu weiß ist.

In Deutschland wird überwiegend der sogenannte Winterweizen angebaut, der im Herbst ausgesät und im folgenden Sommer dann geerntet wird. Ursprünglich stammt der Weizen aus dem Orient und wurde schon um 8000 v.Chr. angebaut. Erst mit seiner Ausbreitung nach Europa gewann er jedoch wesentlich an Bedeutung.

Der Weizen und mit ihm das Weizenmehl ist als dritthäufigstes Getreide weltweit eines der Grundnahrungsmittel überhaupt. Deutschland ist auf der Liste der größten Weizenproduzenten auf Platz sieben, angeführt wird die Liste von China. Aufgrund seines neutralen Geschmacks steckt das Mehl als Hauptzutat sowohl in herzhaften Speisen wie Pizza und Nudeln, als auch in süßen Lebensmitteln wie Kuchen und Keksen.

Weizenmehl ist mit verschiedenen Typenzahlen versehen. Sie gibt an, wie viel Ballaststoffe im Mehl enthalten sind. Type 1050 enthält am meisten unverdauliche, aber gesunde Substanzen des Weizenkorns. Gängiger, aber viel weniger ballaststoffhaltig sind die Typen 405 und 550. Neben den Weißmehlen ist auch Weizenmehl aus dem vollen Korn erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit

Weizenmehl und Produkte aus Weißmehl allgemein werden von vielen Gesundheitsbewussten verteufelt. Es soll dick und krank machen und auch sonst die Entstehung zahlreicher Zivilisationskrankheiten begünstigen.

Schuld ist vor allem das im Weizen enthaltene Gluten, das den Ruf hat, die Verdauung auch bei gesunden Menschen zu schädigen. Zudem enthält Weizenmehl nur sehr wenig Ballaststoffe. Dadurch kann der Darm nach dem Verzehr von Weißmehlprodukten nicht richtig arbeiten, was sich wiederum negativ auf das Immunsystem auswirkt.

Weizenmehl hat zudem einen hohen glykämischen Index. Dieser beeinflusst den Blutzuckerspiegel und die Hormonausschüttung im Körper negativ, sodass dieser vermehrt Fett einlagert.

Vollkorn-Weizenmehl ist auf jeden Fall die gesündere Wahl, da es deutlich mehr Ballaststoffe enthält als herkömmliches Weißmehl, passt aber geschmacklich nicht zu allen Verwendungszwecken.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 346 kcal/ 1447 kj
Eiweiß 5,10 g
Kohlenhydrate 78,25 g
Fett 0,80 g
Wasser 12,30 g
Ballaststoffe 2,80 g
Vitamin B5 1000 µg
Vitamin E 320 µg

Unverträglichkeiten

Weizen enthält viel Gluten. Aus diesem Grund müssen Menschen mit diagnostizierter Zöliakie Weizenmehl streng meiden und gegebenenfalls Ersatzprodukte aus anderem, glutenfreiem Getreide verwenden.

Die Symptome der Zöliakie äußern sich nach dem Verzehr von Weizenmehl üblicherweise mit Blähungen und Durchfall sowie Appetitlosigkeit, Übelkeit und in der Folge häufig mit ungewolltem Gewichtsverlust. Bei Erwachsenen äußert sich eine Glutenunverträglichkeit häufig jedoch nicht mit den typischen Symptomen und bleibt lange unerkannt. Ein Nährstoffmangel ist häufig die Folge.

Auch einige Menschen ohne diagnostizierte Zöliakie können empfindlich auf das im Weizenmehl enthaltene Gluten reagieren und meiden Weizenmehl aus diesem Grund.


Einkaufs- und Küchentipps

Weizenmehl ist das am weitesten verbreitete Mehl in Deutschland. Jeder Discounter und jeder Supermarkt führt Weizenmehl in den typischen 1-Kilogramm-Packungen aus Papier bereits zu sehr günstigen Preisen. Am beliebtesten ist dabei das Weizenmehl vom Type 450.

Weizenmehl ist das ganze Jahr über in allen denkbaren Lebensmittelmärkten, auch in Biomärkten, verfügbar. Neben Weißmehl ist auch Vollkorn-Weizenmehl ist heutzutage gängig. Je nach Verwendungszweck sollte gegebenenfalls auf die Typenzahl des Mehls geachtet werden. Mit dem gängigen Type 405 Mehl lässt sich allerdings nicht viel falsch machen.

Zu Hause sollte das Weizenmehl dunkel, trocken und bei Zimmertemperatur gelagert werden, damit keine Klumpen entstehen und das Mehl nicht fault. Dazu wird es am besten in einen luftdicht verschließbaren Behälter umgefüllt und in den Küchenschrank gestellt.

Zubereitungstipps

Da Weißmehlprodukte für herzhafte Gerichte, beispielsweise Nudeln, meist schon fertig gekauft werden, wird Weizenmehl in der heimischen Küche meist vor allem zur Herstellung von süßem Gebäck eingesetzt. Am besten eignet sich zum Backen ein Mehl mit niedriger Typenzahl wie 405 oder 550, da es besonders fein gemahlen ist. Damit das Mehl im Teig keine Klumpen wirft, sollte es in die übrigen Zutaten hineingesiebt werden.

Wer hingegen Brot oder Pizza aus Weizenmehl backen möchte, kann das feine Mehl ruhig mit groberen Typesorten wie 1050 oder sogar Vollkornmehl mischen. So enthält das fertige Gericht mehr Ballaststoffe und bekommt dem Körper besser. Bei der Verwendung von Vollkornmehl sollte allerdings beachtet werden, dass der Teig mehr Wasser benötigt als bei Weißmehl.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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