Weiße Flecken auf den Zähnen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Weiße Flecken auf den Zähnen sind ein häufiges Phänomen. Bis zu einem Viertel aller jungen Erwachsenen leiden darunter. Häufig ist eine Demineralisation (Entkalkung) des Zahnschmelzes die Ursache für die Verfärbungen. Hierbei greifen Säuren (z.B. Fruchtsäuren) den Zahnschmelz an und lösen Mineralien aus dem Zahn.

Inhaltsverzeichnis

Was sind weiße Flecken auf den Zähnen?

oben: Flecken und Zahnverfärbungen mit weißen Stellen unten: professionelle Zahnaufhellung mit Keramik-Haftschalen

Weiße Flecken auf den Zähnen fallen besonders im Frontzahnbereich sofort auf. Die aufgehellten Flächen heben sich deutlich von der umgebenden Zahnsubstanz ab. Die weißen Stellen wirken kompakt und undurchsichtig. Die Aufhellungen können an allen Bereichen des Zahns auftreten, je nach Ursache sind nur einzelne oder auch alle Zähne betroffen. In manchen Fällen ist die gesamte Zahnoberfläche mattweiß, an Kreide erinnernd verfärbt.

Es können zusätzlich braune Streifen und Flecken auftreten. Da der Zahnschmelz in diesen Bereichen nicht optimal entwickelt ist, stellen weiße Flecken auf den Zähnen nicht nur ein kosmetisches Problem dar.

Ursachen

Die häufigste Ursache für weiße Flecken auf den Zähnen ist eine Demineralisation des Zahnschmelzes. Diese Form der Aufhellung ist das Anfangsstadium der Karies.

Besonders die Träger von festen Zahnspangen entwickeln unter den aufgeklebten Brackets weiße Flecken, da der Zahnschmelz unter dem Kleber Mineralien verliert. Aber auch ohne Zahnspange kann der Zahnschmelz angegriffen werden und sich punktuell aufhellen.

Auch eine Überversorgung mit Fluorid im Kleinkindalter kann zu weißen Flecken auf den Zähnen führen. Nehmen Kinder in der Entwicklungsphase der festen Zähne zu viel Fluorid auf, kann sich der Zahnschmelz nicht richtig entwickeln. Die gestörte Ausbildung der natürlichen Schutzschicht des Zahnes zeigt sich dann in aufgehellten Arealen.

Dank der guten zahnmedizinischen Versorgung sind dagegen weiße Flecken auf den Zähnen wegen schadhafter Milchzähne selten. Ist ein Milchzahn sehr stark von Karies befallen, kann der darunterliegende Keimling des bleibenden Zahnes geschädigt werden. Weiße Flecken auf dem Zahn sind eine mögliche Folge.

Wann zum Arzt?

Bei weißen Flecken auf den Zähnen sollte auf jeden Fall ein Zahnarzt ausgesucht werden. Es ist nicht möglich, das Symptom zu Hause zu behandeln. In den meisten Fällen handelt es sich bei den weißen Flecken um eine Demineralisierung, nach welcher oft Karies auftritt. Um diesen zu vermeiden, muss umgehend ein Zahnarzt aufgesucht werden, der diese Stelle behandelt und den Fleck entfernt. Die Behandlung erfolgt in der Regel ohne Schmerzen, der Patient muss auch nicht betäubt werden.

Um die weißen Flecken auf den Zähnen zu vermeiden, sollte der Patient auf süße Speisen mit viel Zucker verzichten. Ebenso können Zahncremes mit Fluorid die Bildung dieser Flecken vorbeugen. Ein Zahnarzt sollte allgemein immer dann aufgesucht werden, falls die Zähne oder andere Stellen im Mundraum schmerzen oder ihre Form und Farbe verändern. Zahnverformungen sind in der Regel nicht reversibel und sollten daher immer umgehend behandelt werden, um Folgeschäden und weitere Schmerzen zu verhindern.

Vor allem Kinder sollten regelmäßig den Zahnarzt aufsuchen, um Schmerzen und Probleme mit den Zähnen im höheren Alter zu vermeiden. Die weißen Flecken können allerdings gut behandelt werden und führen nicht zu weiteren Problemen oder Komplikationen.

Diagnose und Verlauf

Treten die weißen Flecken an den Zähnen an bisher normal gefärbten Zähnen auf, handelt es sich um sogenannte Initialkaries. Diese Vorstufe der Karies führt zu einer Entmineralisierung des Zahnes. "White Spots" sind die Folge. Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort. In der Folge verfärben sich die weißen Flecken auf den Zähnen dunkel. Durch die angeraute Oberfläche finden Pigmente aus der Nahrung Halt im Zahn. Im weiteren Verlauf entstehen die kariestypischen Löcher im Zahn. Am Ende steht der Verlust des Zahnes.

Zeigen sich die weißen Flecken auf den Zähnen dagegen direkt, wenn die bleibenden Zähne aus dem Kiefer wachsen, handelt es sich nicht um Karies. In diesen Fällen ist der Zahn entweder durch Karies an den Milchzähnen geschädigt worden. Oder die Ursache liegt in einer Überversorgung mit Fluorid im Kleinkindalter. In jedem Fall ist der Zahnschmelz an in den aufgehellten Bereichen nicht so widerstandsfähig und belastbar, wie bei einem Zahn ohne weiße Flecken.

Komplikationen

Weiße Flecken auf den Zähnen sollten immer durch einen Arzt behandelt werden. In der Regel verschwindet das Symptom nicht von alleine, wenn es nicht behandelt wird und kann damit auch zu einem Karies fortschreiten. Bei der Bildung von Karies klagt der Patient oft über Schmerzen und eine allgemein erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Zähne. Diese kann sich unangenehm auf die Nahrungsaufnahme und die Flüssigkeitsaufnahme auswirken und dazu führen, dass der Patient zu wenig isst oder trinkt. An den weißen Flecken selbst können die Zähne nicht mehr stark belastet werden und es besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Zahn an dieser Stelle abbricht.

In der Regel können die weißen Flecken gut behandelt werden. Die Behandlung selbst erfolgt ohne Schmerzen und gegebenenfalls mit einer lokalen Betäubung. Oft muss der Zahnarzt den Zahn auch nicht aufbohren. Nach der Behandlung treten keine Komplikationen auf. Allerdings können die weißen Flecken auf den Zähnen im Laufe des Lebens wieder entstehen, wenn die Zähne nicht entsprechend gepflegt werden.

Behandlung und Therapie

Ist eine beginnende Karieserkrankung die Ursache für die weißen Flecken auf den Zähnen, können diese gut behandelt werden. Ist der Zahnschmelz zwar geschädigt, aber generell noch intakt, dann kann der Schaden ohne Bohrer behoben werden.

Verschiedene Fluoridierungsmaßnahmen sorgen für eine Remineralisierung des Zahnschmelzes, die weißen Flecken auf den Zähnen verschwinden wieder. Dazu sollte eine Ernährungsberatung eine zahngesunde Lebensweise vermitteln.

Ist der Zahnschmelz dagegen bereits in der Entwicklung der Zähne geschädigt worden, können die Aufhellungen nicht mehr beseitigt werden. Gute Zahnpflege und eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und Säuren verhindern eine weitere Schädigung geschwächten Zahnschmelzes. Empfindet der Patient die unregelmäßige Färbung des Zahnschmelzes als sehr störend, können die Zähne mit Veneers versorgt werden.

Veneers sind dünne Haftschalen aus Keramik, die auf die Vorderseite des Zahnes aufgebracht werden. Diese Versorgung ist besonders zahnschonend, da der Zahn nicht beschliffen werden muss. Um optimalen Halt zu gewährleisten, muss nur eine minimale Schicht des Zahnschmelzes entfernt werden. Veneers bieten bei weißen Flecken auf den Zähnen besonders im Frontzahnbereich optimale kosmetische Ergebnisse.


Vorbeugung

Weiße Flecken auf den Zähnen lassen sich vermeiden. Regelmäßige Zahnpflege mit fluoridhaltiger Zahncreme und eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung geben der Karies keine Chance. Besonders die Träger fester Zahnspangen sollten auf eine gute Zahnhygiene mit fluoridhaltiger Zahncreme und ergänzenden Mundspülungen Wert legen.

Um eine Schädigung der bleibenden Zähne durch Karies an den Milchzähnen zu vermeiden, sollten Eltern bereits Kleinkinder regelmäßig dem Zahnarzt vorstellen. Auch darf die Mundhygiene bei den Milchzähnen nicht vernachlässigt werden. Dabei sollten Eltern von Kindern im Alter zwischen 2 1/2 und 8 1/2 Jahren darauf achten, dass keine Überversorgung mit Fluorid besteht.

Bekommen die Kinder täglich eine Fluorid-Tablette, sollte spezielle Kinderzahnpasta mit deutlich reduziertem Fluoridgehalt verwendet werden. Da kleine Kinder die Zahncreme oft herunterschlucken, besteht sonst das Risiko von weißen Flecken auch den Zähnen.

Quellen

  • Reitemeier B.: Einführung in die Zahnmedizin. Thieme Verlag. 1. Auflage 2006
  • Hellwege, K.D.: Die Praxis der zahnmedizinischen Prophylaxe, Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2003
  • Kramer E. Prophylaxefibel, Grundlagen der Zahngesundheit; Deutscher Zahnärzte Verlag (2009)

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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