Trollblume

Die Trollblume wird meist Butterblume genannt, ist aber auch als Goldköpfchen oder Kugelranunkel bekannt. Diese Blumen sehen wunderschön aus, sind von leuchtender, gelber Farbe und wachsen in Feuchtwiesen, Bachläufen, Gewässerufern und vor allem im Gebirge. Die Trollblume ist giftig und wird daher von Weidevieh gemieden. Der putzige Name stammt aus dem Althochdeutschen, „troll“ beschreibt die kugelrunde Form der Blüten.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die Trollblume ist giftig! Lediglich Extrakte oder homöopathische Dosierungen der Pflanze werden gegen Gallenbeschwerden und Verstopfungen eingesetzt.

Der biologische Name der Trollblumen lautet „Trollius europaeus“, sie gehört zu den Hahnenfuß-Gewächsen. Diese Blumen sind sehr selten geworden und daher geschützt. Sie stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gesammelt werden. Sie können aber durchaus im heimischen Garten angepflanzt werden. Früher war die Trollblume weit verbreitet und hatte auch in der Naturheilkunde ihren festen Platz. Sie wird auch in verschiedenen Volks-Sagen erwähnt und spielte auch hier eine entscheidende Rolle.

Die Trollblume kann bis zu 60 cm hoch werden und sie ist leicht giftig. Ihre leuchtenden, kugelförmigen Blüten locken Insekten an, Fliegen, Bienen, Hummeln und kleine Käfer tummeln sich auf den Blüten und dort finden Sie Futter oder sammeln Nektar. Als Futterpflanze ist die Trollblume nicht geeignet, sie hat einen bitteren Geschmack und wird von Weidevieh gemieden. Außerdem enthält sie die Giftstoffe Magnoflorin und Protoanemenin und das mögen die Tiere nicht. Die Trollblume ist in Feuchtwiesen zu finden, sie liebt es eher kühl und schattig. Auch im Gebirge fühlt sie sich wohl, allerdings nur bis zu einer Höhe von 3.000 Metern.

Vorkommen und Anbau

Sie siedelt sich gerne im Gebirge an, in nordischen Ländern ist sie bis Finnland zu finden. Sie ist übrigens die Provinzblume Lapplands. In manchen Gegenden kommt sie noch in ausreichender Zahl vor, sie gedeiht nach wie vor prächtig in norwegischen Birkenwäldern und in einigen Gegenden in Mitteldeutschland. Sehr bekannt ist die Lehninger Trollblumenwiese, die als Naturdenkmal in der Nähe von Pforzheim zu finden ist. Sie tritt nur noch an wenigen Stellen wild auf, mittlerweile gehört sie in Deutschland zu der Gefährdungsstufe 3. 1995 wurde sie „Blume des Jahres“, denn ihr zunehmendes Verschwinden deute auch auf andere Tier- und Pflanzenarten hin, die durchaus geschützt werden müssten.

So gibt es etliche Maßnahmen, die Trollblume in Feucht- und Moor-Gebieten wieder anzusiedeln. Sie kann aber sehr einfach im heimischen Garten gepflanzt werden, die Trollblume braucht viel Feuchtigkeit, einen sauerstoffarmen Boden und bevorzugt Halbschatten. Sehr empfindliche Personen sollten jedoch die Haut bei der Pflanzung mit Handschuhen schützen und Kinder sollten darauf hingewiesen werden, dass die Trollblume zu den Giftpflanzen gehört.

Anwendung und Wirkung

Die Trollblume ist auch eine Heilpflanze, sie enthält Vitamin C, Magnoflorin, Ranunculin, Saponine, Protoanemonin, Xanthophyll, ß-Carotin, sowie Trollixanthin. Moagnoflorin und Protoanemonin sind giftige Stoffe, die reizend auf Haut und Schleimhäute wirken. Sie werden aber nur freigesetzt, wenn die Pflanze „verletzt“ wird. Das kann aber schlimme Auswirkungen haben, bei Hautkontakt kann sie Juckreiz, Blasenbildung und Rötungen hervorrufen. Gegessen sollte die Trollblume auf keinen Fall werden, Durchfall, Erbrechen und Krämpfe könnten die Folge sein.

Sogar Nervenreizungen wurden beobachtet, die manchmal Lähmungen hervorrufen können. Bei hoher Dosierung sind lebensrettende Maßnahmen erforderlich. Bei äußerlichen Reizungen kann die betroffene Stelle abgewaschen werden, bei innerlicher Anwendung sollten viel Flüssigkeit und notfalls Erbrechen helfen. Besser ist es jedoch, wenn der Arzt oder die Giftzentrale benachrichtigt wird.

Allerdings sind die Giftstoffe bei der Trollblume nur schwach ausgeprägt, eine wirklich starke Vergiftung ist nur bei massenhaftem Missbrauch zu befürchten. Wird die Blume allerdings getrocknet, wird aus dem giftigen Protoanemonin das völlig ungiftige Anemonin. Zur medizinischen Verwendung muss also die frische Pflanze hergenommen werden, beim Trocknen oder Erhitzen verliert sie jegliche Wirkung. Früher wurde Skorbut so behandelt und Tiere wurden von Parasiten befreit. Tatsächlich haben die Wirkstoffe einen hohen Einfluss auf die Galle, die Trollblume hat einen choleretischen Effekt. Die inneren Organe erschlaffen durch die Trollblume und somit hat sie eine abführende Wirkung.

Bedeutung für die Gesundheit

In der Homöopathie werden Trollblumen nicht verwendet, obwohl durchaus aus der frischen Pflanze ein homöopathisches Mittel hergestellt werden könnte. Es gibt allerdings auch keinen Beweis, dass ein homöopathisches Medikament aus der Trollblume auch wirklich wirkt, eine Anwendung findet wohl auch deswegen nicht statt. Überhaupt ist die Trollblume sehr vorsichtig zu behandeln. Sie führt zwar ab, aber das ist wohl ihrer Giftigkeit zuzuschreiben.

Von einem Heilmittel kann hier nicht gesprochen werden. Darmträgheit und Verstopfung kann wirklich ungefährlicher behandelt werden. In der Medizin spielt die Trollblume keine Rolle. Die enthaltenen Giftstoffe lösen wohl körperliche Reaktionen aus, aber grundsätzlich ist bei der Trollblume äußerste Vorsicht geboten.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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