Thymian (Lebensmittel)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Thymian ist ein Alleskönner, denn er wird sowohl als Heilpflanze als auch in Form von Küchenkräutern verwendet. Neben Basilikum, Rosmarin und Oregano ist er der Klassiker unter den mediterranen Kräutern.
Inhaltsverzeichnis |
Das sollten Sie über Thymian wissen
Thymian gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) und wird als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Das Kraut mit mediterranem Flair stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Besonders viele Wildbestände gibt es rund um Italien, Spanien und Frankreich.
Die vielseitige und ausdauernde Gewürz- und Heilpflanze ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der mit dem richtigen Platzangebot bis zu 50 Zentimeter in die Höhe wächst. Bereits nach wenigen Jahren kann er sich über mehrere Quadratmeter ausbreiten. Im Verlaufe eines Jahres verholzen die Stängel, an denen dunkelgrüne, ovale Blätter wachsen.
Die winterharten Sorten sind immergrüne Vertreter und haben kein Problem mit kälteren Klimabedingungen. Die Thymian-Blüten sind hellrosa und klein und wachsen in Form von Ähren oder Kugeln an den Spitzen des Stängels. Die Nachzuchten sind winterhart und gedeihen auch in den heimischen Gärten Nordeuropas. Thymian liebt nährstoffarme und sandige Standorte, mit viel Licht und wenig Nässe.
Blütezeit ist im Sommer, die immergrünen Blätter können bis Dezember geerntet werden. Die Pflanze wächst in Mauerritzen, an Wegesrändern, auf Freiflächen und Wiesen. Als Beigabe zu einer schmackhaften Küche schenkt das bitter-süßliche Aroma des Thymians vielen Speisen eine harmonische, aber würzige Note.
Außerdem ist das mediterrane Kraut für seine heilende und gesunde Wirkung bekannt. Thymianprodukte wie Gewürze, Tees und Arzneimittel sind das ganze Jahr über im Einzelhandel, in Apotheken oder Drogeriemärkten erhältlich.
Bedeutung für die Gesundheit
Thymian wird eingesetzt bei Verdauungsschwäche, Magenbeschwerden, Leberschwäche, Sodbrennen, sowie bei verschiedenen Erkrankungen, Beschwerden und Entzündungen der Atemwegsorgane. Die Heilpflanze wirkt sich positiv auf verschiedene Beschwerden des Nervensystems, Bewegungsapparates und der Haut aus.
Auch in der Frauenheilkunde ist Thymian behilflich, diverse Beschwerden und Erkrankungen zu mildern. Häufig wird Thymian als Tee verwendet, den man entweder selbst herstellen oder als Arzneimitteltee in Apotheken oder Drogeriemärkten kaufen kann.
Thymian ist auch als ätherisches Öl, Salbe, Tropfen, Erkältungsbad, Tabletten und Saft erhältlich. Bekannte Hersteller sind Ratiopharm, Dr. Scheller, Bloomfeld, Apropolis, Sidroga und Schoenenberger. Die Homöopathie verwendet die Heilpflanze in Form von Globuli in verschiedenen Potenzen.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Für die gesundheitsfördernde Wirkung und das würzig-schmackhafte Aroma sind Cumarine, Gerbstoffe, Harze, Salicylate, Zink, Pentosane, Beta-Sitosterol, Stigmasterol, Bitterstoff, Terpinen, Linalool, Limonen, Geraniol, Thymol, Kampfer, Zineol, Carvacrol und ätherische Öle. Verschiedene Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren sind in geringen Mengen enthalten.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 47 kcal/ 195 kj | |
Eiweiß | 1,48 g | |
Kohlenhydrate | 7,35 g | |
Fett | 1,20 g | |
Wasser | 85,00 g | |
Ballaststoffe | 3,02 g | |
Beta-Carotin | 370 µg | |
Vitamin B3 | 795 µg |
Unverträglichkeiten
Da Thymian sowohl als Kräuter- als auch als Gewürzpflanze eine milde Wirkung hat, treten Nebenwirkungen und Beschwerden nur selten auf. Eine Kreuzallergie kann bei Menschen auftreten, die gegen Korbblütler wie Beifuß, Birke, Chrysanthemen, Margeriten, Löwenzahn und Traubenkraut allergisch sind. In Gewürzform gilt Thymian jedoch auch im Fall von Kreuzallergien als unproblematisch. Eine Kontraindikation ist eine Schwangerschaft.
Einkaufs- und Küchentipps
Wer Thymian selbst sammelt, erntet die Blätter vor oder nach der Blütezeit und bindet sie zu kleinen Sträußen, die am besten an einem schattigen und zugigen, aber dennoch warmen Ort trocknen. Zu viel Lichteinfall wirkt sich negativ auf das würzige Aroma und seine Wirkstoffe aus.
Die Blätter werden von den Stängeln abgekerbelt, sobald sie getrocknet sind. Anschließend werden die Kräuter lichtgeschützt und trocken gelagert. Alternativ können auch die ganzen Zweige getrocknet werden, von denen später die getrockneten Blätter abgerieben werden. Wer mag, kann auch die Blüten und das Kraut als Küchenkräuter verwenden. Eine zeitnahe Verwendung ist zu empfehlen, um den vollen Geschmack und die breite Heilwirkung am besten zu nutzen.
Am besten schmeckt Thymian als Gewürzbeigabe zu Gerichten der mediterranen Küche, wobei er gleichzeitig unauffällig einen positiven Beitrag zur Gesundheit leistet. Thymian ist ein idealer Partner für Knoblauch, Oliven, Tomaten, Zucchini, Auberginen und Paprika.
Zitronenthymian passt hervorragend zu Fischgerichten, hellen Soßen und Eiern. Kümmelthymian ist ein idealer Partner für Rindfleischgerichte. Quendel ist mild und eine ideale Beigabe zu rustikalen Gerichten. Weniger bekannt bei uns ist Jamaika-Thymian, ein exotisches Gewürz für außergewöhnliche Fischgerichte.
Zubereitungstipps
Getrocknete Thymian-Kräuter würzen drei Mal so stark wie frische Pflanzen. Die Blätter werden den Speisen während des Garprozesses hinzugefügt, die Zweige und das Kraut werden nur als Geschmacksverstärker eingesetzt und wieder entfernt.
Die Blüten können als Verzierung oder als Kräuterbeigabe eingesetzt werden. Thymian ist in den Gewürzmischungen „Fine Herbes“, „Bouquet garni“ und „Herbes des Provence“ enthalten.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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