Tamarinde

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2025Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei der Tamarinde handelt es sich um eine Hülsenfrucht, die auch als Indische Dattel bezeichnet wird. Die Tamarinde ist die Schote des Tamarindenbaums und wird zum Beispiel in der Küche Indiens, Thailands, Mexikos und Brasiliens verwendet. Ihren Ursprung hat die Tamarinde in Afrika, von wo aus sie sich nach Arabien und Asien verbreitete.
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Das sollten Sie über Tamarinde wissen
Die Tamarinde als Frucht des Tamarindenbaums ist circa 5 bis 20 Zentimeter lang und weist eine zimtähnliche bis braune Farbe auf. Der Querschnitt der Frucht ist rund, zudem ist sie leicht gekrümmt und lässt sich zerbrechen. Die einzelnen Hülsen beinhalten die Samen, die vom Fruchtmark eingehüllt sind. Dieses erscheint in Form einer braunen bis rötlich-schwarzen Pulpa.
Hierzulande ist die Tamarinde als Gewürz eher unbekannt. Lediglich in der Worcestersauce wird die Tamarinde typischerweise verwendet. In Afrika und Asien hingegen wird die Tamarinde hoch geschätzt. Der Baum kann Wuchshöhen von bis zu 30 Metern erreichen, wobei nahezu sämtliche Teile des Gewächses genutzt werden.
Das harte Holz dient als Baumaterial für Möbel, die Blätter und die Blüten des Baums werden als Gemüse oder als Beilage im Salat verspeist und die Fruchthülsen finden als Viehfutter Verwendung. Die Bezeichnung 'Tamarinde' stammt aus dem Arabischen und verweist auf das schmackhafte Fruchtfleisch, das insbesondere im Hinblick auf seine Konsistenz Ähnlichkeiten zu dem der Dattel aufweist.
Bedeutung für die Gesundheit
Die Tamarinde verfügt über diverse Inhaltsstoffe mit Bedeutung für die menschliche Gesundheit. So enthält die Frucht zum Beispiel sogenannte Terpene, etwa das Limonen und das Geraniol. Zudem sind auch bestimmte Phenylpropane enthalten, beispielsweise Zimtsäure, Safrol und der Stoff Ethylcinnamat. Diese Substanzen wirken sich günstig auf den Organismus aus.
Die Tamarinde enthält auch große Mengen an Kohlenhydraten, vor allem in der Form von Fruchtzucker. Von diesem besitzt sie bis zu 50 Prozent sowie circa 20 Prozent Säure. Insbesondere für Veganer ist die Tamarinde interessant. Denn eine Menge von 100 Gramm der Frucht enthält bis zu 11 mg Eisen.
Darüber hinaus liefert die Tamarinde auch Mineralstoffe wie etwa Magnesium, Kalium, Phosphor, Vitamin B1, B2, Nikotinsäure, Vitamin C und Kalzium in geringeren Mengen. Die Tamarinde wurde bereits vor 3000 Jahren als Heilmittel eingesetzt. Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch eine abführende Wirkung aus.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Eine Menge von 100 Gramm Tamarinde enthält in Durchschnitt circa 207 Kilokalorien. Diese stammen zum überwiegenden Teil aus den hohen Anteil an Kohlenhydraten. Auch Ballaststoffe sind in der Tamarinde enthalten. Pflanzliches Protein ist in einer Menge von etwa 2 Gramm enthalten, während der Anteil an Fett im Fruchtfleisch verschwindend gering ist. Zudem ist in der reifen Tamarinde reichlich Wasser enthalten.
Das Fruchtfleisch zeichnet sich durch eine antibakterielle Wirkung aus. Insgesamt kann die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe schwanken und hängt stark vom Trocknungsgrad der Frucht ab. Außerdem enthält die Tamarinde Stoffe wie Natriumiodid sowie in kleineren Mengen auch das Vitamin A, Riboflavin, Thiamin, Niacin sowie Oxalacetat.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 207 kcal/ 868 kj | |
Eiweiß | 2,30 g | |
Kohlenhydrate | 37,60 g | |
Fett | 0,20 g | |
Wasser | 38,70 g | |
Ballaststoffe | 5,10 g | |
B3| 1500 µg | ||
Vitamin E | 300 µg |
Unverträglichkeiten
Generell existieren kaum Berichte über mögliche allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten durch den Verzehr von Tamarinde. Jedoch ist die Frucht hierzulande kaum bekannt, weshalb mögliche Fälle von Allergien eventuell nicht ausreichend dokumentiert sind.
Grundsätzlich sollten Personen, die an einer Fructoseintoleranz leiden, die Tamarinde maßvoll konsumieren und ihre Reaktion im Auge behalten. Darüber hinaus ist es möglich, dass Kreuzallergien auftreten, insbesondere bei Vorliegen einer Allergie gegen Hülsenfrüchte. Dazu zählen zum Beispiel die Erdnuss, Linsen, Sojabohnen, Johannisbrot und Lakritze.
Einkaufs- und Küchentipps
Inzwischen ist die Tamarinde auch hierzulande in zahlreichen gut sortierten Supermärkten zu erwerben. Bestenfalls sollte die Tamarinde jedoch aus Asia-Läden gekauft werden, da es sich hier meist um frischere Ware handelt. Die Tamarinde ist sowohl in der Form einer Paste als auch eines Marks zu erhalten. Zudem wird sie in asiatischen Läden oftmals auch als getrocknete Masse angeboten.
Die Paste aus Tamarinde hält sich in geöffnetem Zustand bei einer Lagerung im Kühlschrank mehrere Monate. Auch getrocknete Tamarinde kann nahezu unbegrenzt aufbewahrt werden, wenn sie luftgeschützt und dunkel gelagert wird. Zur Vorbereitung wird die Paste oder das Mark der Tamarinde mit Wasser angerührt und dem Gericht zugefügt.
Kann Tamarinde roh verzehrt werden?
Tamarinde kann roh verzehrt werden. Ihr Fruchtfleisch ist essbar und hat einen intensiv süß-säuerlichen Geschmack. Wenn die Schale reif und trocken ist, lässt sie sich leicht aufbrechen, und das weiche, klebrige Fruchtfleisch im Inneren kann direkt verzehrt werden.
Allerdings enthalten die Samen im Fruchtfleisch harte Kerne, die nicht essbar sind. Manche Menschen empfinden den sauren Geschmack als zu intensiv, weshalb Tamarinde oft gesüßt oder verarbeitet wird, zum Beispiel in Getränken, Saucen oder Süßigkeiten.
Sind Tamarindenkerne giftig?
Tamarindenkerne sind nicht giftig und können grundsätzlich verzehrt werden. Sie sind hart und müssen vor dem Verzehr gekocht, geröstet oder gemahlen werden, um sie verdaulich zu machen. In einigen Ländern werden Tamarindenkerne als Nahrungsmittel verwendet, beispielsweise als Mehlersatz oder in gerösteter Form als Snack.
Obwohl sie essbar sind, sollten sie nicht roh verzehrt werden, da ihre harte Struktur schwer zu verdauen ist. Zudem enthalten sie bestimmte Antinährstoffe, die die Aufnahme von Mineralstoffen beeinträchtigen können. In großen Mengen können sie zu Verdauungsbeschwerden führen.
In der traditionellen Medizin werden Tamarindenkerne auch für ihre möglichen gesundheitlichen Vorteile genutzt, darunter antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Dennoch ist ihr Verzehr in der westlichen Ernährung eher unüblich.
Die Zubereitung von Tamarinde
Tamarinde ist eine vielseitige Zutat, die in verschiedenen Küchen der Welt verwendet wird. Ihr süß-säuerliches Fruchtfleisch verleiht Speisen eine besondere Geschmacksnote. Je nach Verwendungszweck gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Tamarinde zuzubereiten.
1. Tamarindenmark herstellen
Um Tamarindenmark zu gewinnen, benötigt man getrocknete oder frische Tamarindenschoten:
- Die harte Schale wird aufgebrochen und entfernt.
- Das klebrige Fruchtfleisch wird von den Kernen gelöst.
- Anschließend kann es direkt verwendet oder in warmem Wasser eingeweicht werden.
- Nach etwa 10–15 Minuten Einweichzeit wird das Fruchtfleisch durch ein Sieb gedrückt, um Fasern und Kerne zu entfernen.
- Das gewonnene Mark kann in Saucen, Suppen oder Getränken verwendet werden.
2. Tamarindenpaste nutzen
Fertige Tamarindenpaste ist im Handel erhältlich und eine praktische Alternative zur frischen Zubereitung. Sie kann direkt in Gerichte eingerührt werden, um ihnen eine fruchtig-saure Note zu verleihen.
3. Tamarindensaft herstellen
Tamarindensaft ist ein beliebtes Erfrischungsgetränk in vielen tropischen Ländern:
- 100 g Tamarindenmark wird in 500 ml Wasser eingeweicht und gut durchgerührt.
- Nach dem Durchsieben wird der Saft mit Zucker oder Honig gesüßt.
- Er kann pur getrunken oder als Basis für Cocktails und Limonaden dienen.
4. Verwendung in der Küche
Tamarinde wird häufig in Currys, Chutneys, Saucen und Desserts verwendet. In der asiatischen und lateinamerikanischen Küche sorgt sie für eine ausgewogene Süße und Säure, die besonders gut zu scharfen oder würzigen Speisen passt.
Mit ihrer intensiven Geschmacksnote ist Tamarinde eine besondere Zutat, die Gerichte auf natürliche Weise verfeinert und für kulinarische Abwechslung sorgt.

Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2025
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