Stirnfalten
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mimikfalten und vor allem Stirnfalten gelten in unserer Gesellschaft als unerwünschtes, kosmetisches Problem. Ein faltenfreies Gesicht gilt als jugendlich, vital und gesund. Daher wünschen sich viele Menschen eine faltenfreie Stirn bis ins hohe Alter. Zahlreiche Maßnahmen versprechen Wirkung, können diese Versprechungen allerdings meist nicht halten. Einige wenige Methoden können Stirnfalten dennoch effektiv lindern oder gar beseitigen.
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Was sind Stirnfalten?
Unter dem Begriff Stirnfalten versteht man die natürliche, meist mit zunehmendem Lebensalter entstehende Faltenbildung zwischen Haaransatz und Augenbrauen. In der Regel sind hiermit die Querfalten der Stirn beschrieben, selten und fälschlicherweise kann hiermit auch die Zornesfalte, die sich oberhalb der Nase (Nasenwurzel) zwischen den Augenbrauen bilden kann, gemeint sein. Stirnfalten können einzeln oder mehrfach auftreten, wenige Zentimeter kurz sein oder sich über die gesamte Stirn von Schläfe zu Schläfe erstrecken.
Ursachen
So sind beispielsweise die Namen der Lachfalten und der Zornesfalten ganz eindeutig aus der entsprechenden Mimik entstanden. Wer häufig lächelt oder lacht, bildet tendenziell typische Falten um die äußeren Augenwinkel, wer häufig zornig schaut und die Stelle der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen in Falten legt, wird dort früher oder später feine oder tiefe, bleibende Linien feststellen. Daher werden Stirnfalten auch oftmals als Sorgenfalten bezeichnet, die durch das sorgenvoll wirkende Hochziehen beider Augenbrauen in Richtung Haaransatz sichtbar werden.
Wann zum Arzt?
Bei Stirnfalten muss in der Regel kein Arzt aufgesucht werden. Bei diesem Symptom handelt es sich nicht um ein gesundheitsgefährdendes Symptom, welches direkt behandelt werden muss. In vielen Fällen sind die Patienten durch die Stirnfalten gestört und fühlen sich nicht attraktiv, allerdings stellen die Stirnfalten keine gesundheitliche Gefahr für den Körper dar.
Bei manchen Personen führen die Stirnfalten auch zu psychischen Problemen. Dies tritt vor allem dann auf, wenn die Stirnfalten schon im jungen Alter auftreten. Den Stirnfalten kann leicht mit Cremes entgegengewirkt werden. Auch eine Behandlung beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin ist möglich, allerdings nicht zwingend erforderlich. Um die Stirnfalten im Alter vorzubeugen, sollten schon im jungen Alter Cremes und andere Mittel gegen Falten verwendet werden. Damit ist es im höheren Alter einfacher, die Stirnfalten zu behandeln.
Sollten durch die Stirnfalten psychische Probleme auftreten, so ist ein Besuch beim Psychologen sinnvoll. Oft kommt es hier zu Depressionen. Diese Symptome können allerdings relativ gut behandelt werden. Ein Arzt muss bei Stirnfalten nicht aufgesucht werden. Möglich sind auch plastische Operationen, bei welchen die Stirnfalten dauerhaft entfernt werden können.
Diagnose und Verlauf
Die Diagnose erfolgt immer klinisch, also durch den Blick mit bloßem Auge auf die Stirn, deren Muskulatur nicht aktiv angespannt sein darf. Eine angespannte Stirnmuskulatur verursacht bei jedem Menschen Stirnfalten, die jedoch grundsätzlich reversibel sind, also verschwinden, wenn die Stirn sich wieder entspannt. Der Verlauf von Stirnfalten ist fortschreitend. Zunächst zeigen sich feine Linien, die im Laufe der Zeit immer tiefer werden und sich über Jahre zu regelrechten Furchen ausbilden können.
Schädlich oder gesundheitlich bedenklich sind Stirnfalten allerdings nicht, es handelt sich um ein rein kosmetisch störendes Problem. Eine Altersangabe zur Entwicklung von Stirnfalten kann nicht festgelegt werden. Manche Menschen neigen schon sehr jung zur Bildung von Mimikfalten, was auch mit ihrer genetischen Veranlagung zusammenhängt, bei anderen bilden sich Stirnfalten bis ins hohe Alter nicht aus. Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und übermäßige Sonnenbräune begünstigen allerdings deren Entstehung.
Komplikationen
Stirnfalten stellen keine Komplikation dar und sind auch nicht gefährlich für den Körper. Bei ihnen handelt es sich um ein harmloses Symptom, das im Laufe des Lebens bei den meisten Menschen auftaucht und als Begleiterscheinung beim Alterungsprozess zu diagnostizieren ist. Die Stirnfalten führen zu keinen medizinischen und physischen Beschwerden. Allerdings stellen die Stirnfalten für viele Menschen ein ästhetisches und äußeres Problem dar, weswegen Patienten mit dem Symptom oft unzufrieden sind. Dies führt zu einem verminderten Selbstwertgefühl und kann damit auch in Depressionen und anderen psychischen Problemen meiden. Eine Behandlung der Stirnfalten ist nicht notwendig und wird aus medizinischer Sicht auch nicht durchgeführt. Allerdings gibt es viele kosmetische Möglichkeiten, um die Stirnfalten vorzubeugen und zu touchieren. Mit Hilfe von operativen Eingriffen kann die Haut geglättet werden. Hier kommt es zu keinen weiteren Beschwerden oder Komplikationen nach der Operation. Ebenso ist die Nutzung von Cremes und anderen Pflegemitteln notwendig. Auch hier kommt es zu keinen weiteren Beschwerden. In seltenen Fällen kann die Haut allergisch auf ein Pflegemittel reagieren. Allerdings verschwindet die allergische Reaktion meist schnell.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung von Stirnfalten ist nur durch wenige Maßnahmen möglich. Bei einer deutlichen, ungewollten Gewichtsreduktion, ist eine gezielte Gewichtszunahme denkbar, durch die das sich erneut aufbauende Unterhautfettgewebe die Stirn wieder aufpolstert. Dieser Effekt kann auch in sehr schwacher Form durch eine über einen längeren Zeitraum gesteigerte Flüssigkeitszufuhr erzielt werden. Das wirkungsvollste Mittel zur Behandlung von Stirnfalten ist der Einsatz von Botulinumtoxin (Botox(R)) in Form von Injektionen.
Botulinumtoxin ist ein Nervengift, das in der Medizin zunächst bei der Behandlung von Spasmen eingesetzt wurde. Es hat eine dauerhaft muskelentspannende (relaxierende) Wirkung, die einige Monate anhält, im Laufe der Zeit aber sukzessive ihre Wirkung verliert, da sich der Wirkstoff im Gewebe allmählich abbaut. Bei der ersten Anwendung von Botulinumtoxin hält die Wirkung zunächst über einen relativ kurzen Zeitraum vor, genau genommen einige Wochen bis wenige Monate. Je häufiger Botulinumtoxin-Injektionen an derselben Stelle angewendet werden, desto länger werden die Zeiträume, bis die nächste Anwendung notwendig wird.
Im Durchschnitt kann langfristig ein Zeitraum von etwa sechs Monaten bis zur nächsten erforderlichen Injektion erreicht werden. Dieser Wirkungsweise bedient sich die Ästhetische Dermatologie, um kosmetisch störende Stirnfalten zu behandeln. Einen medizinischen Nutzen kann Botulinumtoxin zur Behandlung von Stirn- oder vor allem Zornesfalten dennoch haben. Die dauerhafte, krampfhafte Bildung dieser Mimikfalten kann Spannungskopfschmerz verursachen, der durch den Einsatz von Botulinumtoxininjektionen effektiv therapiert werden kann.
Behandlungen mit Botulinumtoxininjektionen sind allerdings ein kostspieliges Unterfangen, da die Kosten in aller Regel selbst zu tragen sind. Eine einzelne Anwendung von Botulinumtoxin kostet einige hundert Euro, die Preise variieren zwischen den behandelnden Ärzten stark, sodass hier keine verbindlichen Angaben gemacht werden können. Dies liegt auch an der Tatsache, dass das Muskelgewebe eines jeden Menschen unterschiedlich reagiert. Männer benötigen aufgrund der Beschaffenheit ihres Muskelgewebes eine deutlich größere Menge Botulinumtoxin als Frauen, weshalb sie meist mit höheren Kosten rechnen müssen.
Findet eine Überdosierung statt, kann ein sogenannter "Mephisto-Blick|Mephistoblick" entstehen. Damit ist eine typische Augenbrauenform gemeint, die einen bösartig wirkenden Blick verursacht. Zudem gibt es sogenannte Therapieversager, womit Personen gemeint sind, bei denen der Wirkstoff Botulinumtoxin keinerlei Wirkung erzeugt. Die faltenglättende Wirkung tritt allerdings ohnehin nicht sofort ein, sondern entwickelt sich erst einige Tage nach der Injektion von Botulinumtoxin.
Vorbeugung
Das bewusste Unterlassen von Stirnrunzeln ist zwar hilfreich grundsätzlich hilfreich in der Vermeidung der Entstehung von Stirn- und Zornesfalten, allerdings bedarf diese Maßnahme eines regelrechten Trainings, seine natürliche Mimik dauerhaft zu ändern, was nicht zuletzt von Gesprächspartnern als verstörend empfunden werden kann. Salben und Cremes, egal welcher Preisklasse, gelten trotz großer Versprechungen generell als wirkungslos.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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