Schwellung nach Insektenstich
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Schwellung nach einem Insektenstich ist die normale Abwehrreaktion des Körpers. Starke Schwellungen dagegen deuten auf allergische und überempfindliche Reaktionen hin.
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Was ist eine Schwellung nach Insektenstich?
Bei einem Insektenstich geben manche Insekten über einen hohlrohrförmigen Stachel eine gerinnungshemmende Substanz in die Haut ab. Dadurch können sie ungehindert Blut trinken. Bei anderen werden durch den Stich entzündungsauslösende Stoffe abgegeben, die keine spezielle Funktion für das Insekt haben, aber am Stachel hängen. Die Schwellung an der Einstichstelle ist deswegen normal und zu erwarten, denn der Körper wehrt sich damit gegen eingedrungene Stoffe. Eine Schwellung nach einem Insektenstich kann allerdings auch sehr groß und schmerzhaft ausfallen, was meistens dann passiert, wenn der Körper unerwartet empfindlich auf den Stich reagiert.
Es muss sich noch nicht um eine Allergie handeln, auch wenn eine Schwellung nach einem Insektenstich auf diese hindeuten kann. Manche Insektenarten wie etwa Hornissen hinterlassen durch ihren Stich so große Verletzungen oder geben aggressive Substanzen in den Stich ab, dass der Körper schon allein deswegen mit einer Schwellung reagiert. Wird die Schwellung nach einem Insektenstich jedoch nicht schnell besser, verschlimmert sich oder führt gar zu weiteren Symptomen wie Atemnot oder Ausschlag, muss ein Arzt so schnell wie möglich konsultiert werden.
Ursachen
Ein gesunder Mensch reagiert aber meist nur mit einer kleinen Schwellung nach einem Insektenstich. Fällt die Reaktion anders aus, könnte es sich um eine überempfindliche Reaktion des Körpers oder sogar um eine echte Allergie gegen das Insekt handeln. Die Schwellung nach einem Insektenstich ist in diesem Fall größer als gewohnt, sie kann die Bewegung einschränken und einen pochender pochenden Schmerz mit sich bringen. Zudem kann sie in Ausschlag übergehen, eitern oder jucken. Rötungen der Einstichstelle über den Stich hinaus sind ebenfalls ungewöhnlich und deuten auf eine ungewöhnlich empfindliche Reaktion des Immunsystems hin.
Krankheiten
- Insektenstichallergie
- Hornissenstich
Wann zum Arzt?
Eine Schwellung nach einem Insektenstich ist ein natürliches Phänomen und bedarf nicht immer einer fachärztlichen Abklärung. Ein Arztbesuch empfiehlt sich, wenn die Schwellung rasch zunimmt oder mit einem Ausschlag einhergeht; es begleitend zu Fieber und Kopfschmerzen kommt; Atembeschwerden und Schwindelgefühle auftreten oder Brust und Atemwege sich zusammenschnüren. Auch Übelkeit und Erbrechen sind Indikatoren für eine lebensbedrohliche Allergie und ein Grund für einen sofortigen Arztbesuch.
Bei einem Kreislaufkollaps muss der Rettungsdienst alarmiert werden, da möglicherweise ein allergischer Schock vorliegt, der unbehandelt zum Tod führen kann. Davon abgesehen, sollte bei Verdacht auf eine Infektion ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Folgende Anzeichen sprechen für eine Infektion: Juckreiz und Rötungen, die oftmals mit starker Wärme im Bereich der Schwellung einhergehen; Fieber mit Kreislaufproblemen, Übelkeit und Erbrechen; Schock und Bewusstlosigkeit.
Bei entsprechenden Symptomen sollte stets sofort ein Notarzt eingeschaltet werden. Ebenso bei Stichen im Mund- und Rachenraum, da hier die Gefahr von schweren Atembeschwerden und Erstickung besteht. Wird eine allergische Reaktion oder eine Infektion vermutet, sollten der Insektenstich und die Schwellung in jedem Fall fachärztlich abgeklärt werden. Selbiges gilt bei Stichen durch giftige oder unbekannte Insekten.
Diagnose und Verlauf
Eine Schwellung nach einem Insektenstich tritt in der Regel sofort nach dem Stich auf. Die Einstichstelle schmerzt und schwillt binnen weniger Minuten an. Die Haut rötet sich rund um die Einstichstelle und es kann zu Jucken kommen - das ist von Insekt zu Insekt unterschiedlich. Bei einer gesunden und normalen Schwellung nach einem Insektenstich sind diese Vorgänge aber in kleinem Rahmen zu beobachten. Handelt es sich um eine überempfindliche und möglicherweise gefährliche Schwellung, so schwillt die Einstichstelle direkt nach dem Stich schon größer als normal an.
Bei bestehenden Allergien oder Überreaktionen des Immunsystems dauert die übergroße Schwellung nach einem Insektenstich nicht länger als das Anschwellen bei einem gesunden Menschen. Tritt dagegen eine Überempfindlichkeit zum ersten Mal auf, schwillt der Insektenstich oft auch Stunden später extrem an, während er sich bis dahin ganz normal entwickelt hat. Das geschieht deswegen, da das Immunsystem erst nach dem Stich auf eine eingedrungene fremde Substanz reagiert hat. Normalerweise nimmt eine Schwellung nach einem Insektenstich wenige Tage danach ab und sollte schon einen Tag danach wesentlich besser sein.
Komplikationen
In den meisten Fällen kommt es bei einer Schwellung nach einem Insektenstich zu keinen weiteren Komplikationen. Oft färbt sich die Haut an der betroffenen Stelle rot und fängt an zu jucken. Dabei handelt es sich um ein gewöhnliches Symptom, welches in der Regel nach einigen Tagen wieder verschwindet. Der Patient sollte die Stelle allerdings nicht kratzen, damit Wunden und Narben verhindert werden. In seltenen Fällen kann sich nach dem Insektenstich Eiter in einer Blase bilden. Diese kann vorsichtig aufgemacht und gesäubert werden. Hier kommt es ebenso zu keinen weiteren Beschwerden. Bei einer schlechten Hygiene kann sich die Schwellung entzünden. Dabei kommt es zu Schmerzen und einem Ausschlag an der betroffenen Stelle. Im Falle eines exotischen Insekts kann der Stich selbst schmerzhaft sein und zu anderen Beschwerden führen. Dazu gehören vor allem Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Bei diesen Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden, da es sich hierbei um eine lebensbedrohliche Situation handeln kann. Bei gewöhnlichen und ungefährlichen Insekten verschwindet die Schwellung allerdings von alleine und führt zu keinen weiteren Beschwerden.
Behandlung und Therapie
Eine normale und gesunde Schwellung nach einem Insektenstich braucht keine Behandlung, da sie von alleine abheilen wird. Ausnahmen sind Insekten, die besonders schwerwiegende Stiche hinterlassen, etwa Hornissen. Hier sollte zumindest untersucht werden, ob der Stachel noch in der Wunde steckt. Das gilt auch für alle anderen Insekten, deren Stachel hängen bleiben könnte. An derartigen Stacheln hängt ein Beutel, der kontinuierlich neues Gift abgibt, ähnlich wie eine Infusion. Der Stachel muss entfernt werden, denn dann wird auch die fortgeführte Giftzufuhr unterbunden.
Ist die Schwellung nach einem Insektenstich dagegen sichtlich größer, als sie sein sollte, sucht der Betroffene am besten vorsichtshalber den Arzt auf. Sogar im Erwachsenenalter kann es noch zum erstmaligen Auftreten einer Allergie kommen, weshalb es nie verkehrt ist, eine sich schnell entwickelnde Schwellung nach einem Insektenstich untersuchen zu lassen. Meist handelt es sich nur um eine Überempfindlichkeit oder ein besonders aggressives Insekt. Der Arzt kann abschwellende Mittel sowie bei Allergien auch Antihistaminika verschreiben, die die Schwellung schnell zurückgehen lassen. Diese Medikamente wirken auch dann gut, wenn die Schwellung nach einem Insektenstich Stunden oder Tage nach dem Stich erst schlimmer geworden ist.
Vorbeugung
Vor besonders gefährlichen Insekten wie Hornissen sollten sich auch gesunde Menschen auf diese Weise schützen und die Hornissen nicht provozieren. Als gesunder Mensch sollte grundsätzlich jeder Insektenstich genau untersucht werden, um zu verhindern, dass ein Stachel stecken geblieben ist, denn auch das kann zu ungewohnt großen Schwellungen führen. Bei Unsicherheit ist der Arzt aufzusuchen.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
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