Prellung der Wirbelsäule

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Prellung der Wirbelsäule muss nicht immer schlimme Folgen haben, ist aber in jedem Fall eine ernst zu nehmende Diagnose. Da in der Wirbelsäule das Rückenmark verläuft, können bei Schädigungen an der Wirbelsäule teils irreparable Schäden entstehen. Besteht der Verdacht auf eine Prellung der Wirbelsäule, sollte deshalb immer ein Facharzt aufgesucht werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Wirbelsäulenprellung?

Starke Schmerzen an der Wirbelsäule können auf eine Prellung hindeuten. In der Regel lassen die Schmerzen nach wenigen Tagen nach.

Prellungen an der Wirbelsäule entstehen meistens durch plötzliche, stauchende Bewegungen. Sehr häufig sind Unfälle, ob beim Sport, im Verkehr oder Haushalt, die Ursache für derartige Verletzungen. Allgemein spricht man bei Verletzungen der Wirbelsäulen von einem Wirbelsäulentrauma oder Spinaltrauma. Derartige Verletzungen können unter Umständen bleibende Schäden begünstigen, vor allem wenn das Rückenmark an der Verletzung beteiligt ist.

Bei einer Prellung an der Wirbelsäule ist das jedoch nicht sehr häufig der Fall. Trotzdem sollten die Beschwerden von einem spezialisierten Arzt untersucht und eine genaue Diagnose gestellt werden. Prellungen sind immer eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Oft bereiten sie mehr Schmerzen als ein Knochenbruch und benötigen auch einen längeren Verlauf der Heilung.

Ursachen

Prellungen an der Wirbelsäule entstehen immer durch äußere Einwirkungen. Das können Sportverletzungen oder Verkehrsunfälle sein. Für Prellungen sind immer heftige, plötzliche und stauchende Bewegungen verantwortlich. Bei dieser Art der Stauchung wird das Gewebe der betroffenen Körperstelle gequetscht und es entstehen dadurch Schäden an den Bändern, Sehnen und auch Muskeln.

Je stärker die äußere Einwirkung ausfällt umso stärker fällt auch die Prellung aus. Dabei können Schwellungen und Blutergüsse entstehen. Bei den enorm belastbaren Bändern der Wirbelsäule, ist ein enormer Kraftaufwand nötig um für eine Prellung zu sorgen. Trotzdem sind Prellungen an der Wirbelsäule keine Seltenheit.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome einer Prellung der Wirbelsäule:

  • Wirbelsäulenschmerzen

Eine Prellung der Wirbelsäule zeichnet sich vor allem durch starke Schmerzen aus. Der betroffene Patient wird größte Schwierigkeiten haben sich zu bewegen. In nahezu jeder Stellung werden Schmerzen auftreten, ob im Liegen, im Stehen oder im Sitzen. Diese Schmerzen setzen gleich nach der auftretenden Ursache ein und verschlimmern sich meist sehr rasch. In vielen Fällen kommt es zu Schwellungen im betroffenen Bereich, auch Blutergüsse können auftreten.

Die Schmerzen verschlimmern sich in der Regel bei Bewegungen deutlich, deshalb wird der Patient diese vermeiden und eine schonende Haltung einnehmen. Beim Verdacht auf eine Prellung der Wirbelsäule sollte auf dem schnellsten Weg ein Arzt aufgesucht werden um eine Behandlung schnell einzuleiten. Außerdem sollten ernstere Verletzungen der Wirbelsäule dringend ausgeschlossen werden. Bis zur vollständigen Abheilung einer Prellung an der Wirbelsäule können mehrere Wochen vergehen. Es zeigt sich jedoch häufig schon nach einigen Tagen eine deutliche Besserung.

Diagnose

Entsprechend der Symptome während des Arztgespräches, wird der behandelnde Arzt bei Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung ein CT anordnen.

Um eine Prellung der Wirbelsäule zu diagnostizieren, muss dem Arzt möglichst genau geschildert werden, was genau zu den vorliegenden Beschwerden geführt hat. Nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung, bei der der Arzt die betroffene Stelle abtasten wird und die Bewegungsmöglichkeiten feststellt, werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Dazu gehören vor allem die bildgebenden Untersuchungsmethoden wie Röntgenaufnahmen, eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT). Anhand dieser Aufnahmen kann der Arzt beurteilen ob es weitere Schädigungen an der Wirbelsäule gibt und wie weit das Ausmaß der Wirbelsäulenprellung ist. Entsprechend der Befunde wird dann die erforderliche Behandlung eingeleitet.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung einer Prellung der Wirbelsäule erfolgt vor allem abhängig von den Symptomen und deren Stärke und Ausprägung. In vielen Fällen verschafft Kühlung eine Linderung der Schmerzen und lässt zugleich die vorhandene Schwellung zurückgehen. Dabei sollte das kühlende Material aber nicht direkt mit der Haut in Kontakt kommen, am besten wird ein Tuch dazwischen gelegt. In anderen Fällen kann aber auch Wärme gut tun. Das muss der Patient nach seinem eigenen Empfinden entscheiden.

Der Betroffene sollte sich in jedem Fall ausreichend und konsequent schonen, damit die Wirbelsäule nicht unnötig zusätzlich belastet wird. Eine Schonung fördert zudem die Heilung der Prellung deutlich. Bei Schmerzen können kühlende und schmerzstillende Salben auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Handelt es sich um sehr starke Schmerzen, werden Schmerztabletten verabreicht. In der Regel werden dabei solche mit entzündungshemmender Wirkung eingesetzt. Dies fördert zusätzlich den Heilungsprozess.

Bei einer Prellung der Wirbelsäule sind in der Regel keine operativen Maßnahmen erforderlich. Mit ausreichender Schonung und konsequenter Ruhigstellung heilen die Beschwerden meist ohne weitere Komplikationen ab. Die vollständige Heilung kann allerdings mehrere Wochen dauern. In diesem Zeitraum sollten unbedingt alle Tätigkeiten vermieden werden, die die Prellung wieder verstärken können. Mit sportlichen Aktivitäten muss also ausgesetzt werden, bis die vollständige Heilung eingetreten ist.


Vorbeugung

Verletzungen beim Sport oder Unfällen kann man nur bedingt vorbeugen. Eine verantwortungsbewusste Teilnahme am Straßenverkehr und eine gewissenhafte Ausführung der sportlichen Aktivität sind zwar enorm wichtig, können aber Verletzungen wie eine Prellung der Wirbelsäule nicht immer ausschließen. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann schon dazu führen, dass derartige Verletzungen entstehen.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024

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