Portwein

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Portwein handelt es sich um einen roten, in seltenen Fällen auch weißen Süßwein. Portwein zählt zu den Klassikern unter den Weinen und stammt traditionell aus Portugal. Die Namensgeberin für den berühmten Wein ist die portugiesische Stadt Porto. Die Herstellung von Portwein ist aufwendig und kostenintensiv.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Portwein

Echter Portwein hat seinen Ursprung stets in Portugal. Auch der Name des Weins ist laut dem internationalen Handelsabkommen geschützt. Lediglich solche Weine, die die Kriterien des sogenannten Portwein-Instituts erfüllen, erhalten dessen offizielles Siegel und dürfen den Namen Portwein tragen.

Entsprechend dem Reglement müssen die für die Weinherstellung verwendeten Trauben von Reben aus einem exakt umgrenzten Gebiet im nordportugiesischen Douro-Tal stammen. Diese Reben können aus drei verschiedenen Gebieten kommen, dem Baixo Corgo, dem Cima-Corgo sowie dem Douro Superior.

Die Trauben werden handverlesen und gepresst. Anschließend wird der Most zur Gärung angesetzt. Der spezielle Prozess, der den Portwein ausmacht, ist die sogenannte Fortifizierung. Dabei wird der gärende Most mit einem hochprozentigen Weindestillat angereichert. Dadurch wird der Gärungsvorgang des Portweins durch die Zugabe von Weinbrand mit circa 80 Prozent Alkohol gestoppt.

Der Zeitpunkt des Gärungsabbruchs wirkt sich auf den verbleibenden Restzucker aus, der die spätere Süße des Portweins bestimmt. Umso weiter der Wein bereits vergoren ist, desto weniger Weindestillat wird hinzugefügt. Als Endprodukt darf der Alkoholgehalt von Portwein zwischen 19 und 22 Volumenprozent aufweisen, wodurch er lange lagerfähig ist.

Bedeutung für die Gesundheit

Die medizinische Wirksamkeit des Portweins ist in der heutigen Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Dabei wurde der Portwein zu früheren Zeiten sogar als Arzneimittel eingesetzt. Überlieferungen zufolge sollte die Einnahme von Portwein geschwächten Menschen wieder zu mehr Kraft verhelfen.

Es existieren sogar Berichte, in denen Portwein zur begleitenden Therapie von Typhus zur Anwendung kam. Zwar ist die Wirksamkeit des Portweins in dieser Richtung nicht durch wissenschaftliche Studien gesichert, doch Portwein verfügt, ebenso wie Rotwein generell, über zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Dabei sollte auf einen maßvollen Genuss des Weins geachtet werden, damit sich die positiven Wirkungen nicht ins Gegenteil verkehren. So hat Portwein bei regelmäßigem Konsum in geringen Mengen diverse positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System.

Insbesondere wirken sich die Inhaltsstoffe des Portweins förderlich auf die Arterien aus, sodass Ablagerungen in den Blutgefäßen verhindert werden. Dadurch kann der Konsum von Portwein verschiedenen Erkrankungen vorbeugen, etwa Herzinfarkt oder Arterienverkalkung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Portwein zeichnet sich durch diverse gesundheitsfördernde, aber auch riskante Inhaltsstoffe aus, weshalb auf einen maßvollen Konsum geachtet werden sollte. 100 Milliliter Portwein besitzen circa 153 Kalorien. Darüber hinaus verfügt Portwein über wertvolle pflanzliche Proteine und Kohlenhydrate, während der Anteil an Fett lediglich gering ist.

Aufgrund eines Alkoholanteils von circa 19 bis 22 Prozent birgt der Portwein bei übermäßigem Genuss das Risiko von Leberschäden und weiteren Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Alkoholkonsum stehen können.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 153 kcal/ 642 kj
Eiweiß 0,16 g
Kohlenhydrate 12,00 g
Fett 0,00 g
Wasser 72,26 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B3 50 µg
Vitamin B5 32 µg

Unverträglichkeiten

In Zusammenhang mit dem Konsum von Portwein existieren keine Berichte über allergische Reaktionen oder sonstige Unverträglichkeiten, die sich unmittelbar aus dem Genuss des Weins ergeben.

Dennoch steigt, ebenso wie bei übermäßigem Alkoholkonsum generell, die Gefahr für diverse Krebsarten an. Aus diesem Grund sollte ein täglicher Verzehr von mehr als einem Glas Portwein kritisch betrachtet werden, während ein sporadischer Konsum tendenziell als unbedenklich eingestuft werden kann.


Einkaufs- und Küchentipps

Portwein ist in der Regel in jedem gut sortieren Weinfachgeschäft sowie zunehmend auch in Supermärkten erhältlich. Bei letzteren sollte jedoch besonders darauf Acht gegeben werden, dass es sich um originalen Portwein handelt. Im Idealfall wird Portwein in einem Weinkeller gelagert. Da ein solcher in der Regel nicht zur Verfügung steht, sollte ein anderer, möglichst dunkler Lagerraum mit konstanter Temperatur gewählt werden.

Vor dem Genuss des Weins wird der Korken bereits eine halbe Stunde vor dem Verzehr geöffnet, damit sich das Aroma des Portweins voll entfalten kann.

Zubereitungstipps

Wie der Portwein am besten genossen wird, ist auch abhängig vom Typ. White Port wird in der Regel vor dem Essen und gekühlt serviert. Hingegen handelt es sich bei Ruby Ports eher um Dessert-Weine, die nach dem Essen und bei Zimmertemperatur getrunken werden. Dazu werden in vielen Fällen süßes Gebäck und Nüsse, aber auch Käse und Früchte gereicht.

Die Speisen sollen mit dem Aroma des Portweins harmonieren und dieses abrunden. Die vielseitigsten Portweine sind die Tawny Ports, die traditionell als Verdauungsweine nach dem Essen genossen werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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