Mate (Lebensmittel)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Den Blättern des Mate-Strauchs werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen. In Südamerika werden die getrockneten und geschnittenen Blätter traditionell als Aufgussgetränk getrunken.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Mate wissen

Der Mate-Strauch (Ilex paraguariensis) ist ein Gewächs aus der Familie der Stechpalmengewächse. Er gehört somit zur Gattung der Stechpalmen. Der immergrüne Baum hat einen hellgrauen Stamm und kann Wuchshöhen von bis zu 14 Metern erreichen. Die oval zulaufende Baumkrone wird aus 20 Zentimeter langen Laubblättern gebildet. Diese werden etwa 8 Zentimeter breit und haben einen gekerbten Blattrand. In dicken Büscheln stehen rund 40 Blüten zusammen. Die weißen Blüten haben vier Blütenhüllblätter.

Der Mate-Baum bildet rotviolette Steinfrüchte aus. Jede dieser Früchte besitzt vier bis sechs Samenkörner. Die Keimlinge können nicht alleine die harte Schale der Frucht durchbrechen. Die Früchte werden von Vögeln aufgenommen, passieren den Verdauungsapparat und die einzelnen Samen werden dann mit dem Vogelkot ausgeschieden. Dieser Vorgang wird auch als Ornithochorie bezeichnet.

Der Mate-Strauch wächst als Unterholz in verschiedenen Wäldern in Brasilien, Paraguay und Argentinien. Er ist auch auf dem Hochland in Paraguay und Uruguay zu finden. Der Baum bevorzugt Durchschnittstemperaturen um die 22 ° Celsius. Er wächst gerne in Gebieten mit einer mittelhohen Luftfeuchtigkeit und in Höhenlagen von 400 bis 800 Metern.

Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird Mate in Argentinien, Brasilien und Paraguay kultiviert. Doch da die Zucht der Bäume recht aufwendig ist, stammt noch immer fast die Hälfte aller Mateprodukte auf dem Markt von wild wachsenden Bäumen.

Bedeutung für die Gesundheit

Mate-Tee ist koffeinhaltig. Das Koffein wirkt in Zusammenspiel mit dem ebenfalls enthaltenen Theobromin auf das Zentralnervensystem. Das Koffein aus dem Mate-Aufguss wirkt allerdings sanfter als das Koffein des Kaffees. Es wird im Verdauungstrakt langsamer resorbiert, sodass die Wirkung langsam ansteigt und auch langsam wieder abflacht.

Mate-Tee ist ein beliebtes Getränk bei der Gewichtsreduktion. Die Inhaltsstoffe sollen das Hungergefühl dämpfen. Zudem werden dem Körper über den Tee wertvolle Nährstoffe zugeführt. Mate wirkt allgemein anregend auf den Körper. So werden die Nieren aktiviert, der Stoffwechsel angeregt und die Verdauung stimuliert. Mate-Tee wird deshalb auch gerne zu Entgiftung verwendet. Mate-Tee wirkt basisch. Er kann also auch während einer Basen-Kur getrunken werden. Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung kann Mate auch ergänzend zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Die sogenannte Durchspülungstherapie kann Erreger aus den entzündeten Harnwegen ausspülen.

Der Inhaltsstoff Rutin wirkt gefäßschützend und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes. Trotz des Koffeins hat Mate deshalb eine blutdruckregulierende Wirkung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Frische Mateblätter enthalten zwischen 0,4 und 1,7 Prozent Koffein. Theobromin ist nur zu einem geringen Anteil enthalten. Seinen Geschmack verdankt Mate unter anderem dem Theophyllin und den Gerbstoffen. Der gelbgrüne Aufguss der Blätter enthält neben Koffein und Theobromin auch Chlorophyll, ätherisches Öl, Vanillin und Gerbsäure. Der Tee ist zudem recht vitaminreich. So finden sich im Teeaufguss die Vitamine A, B1, C und B2.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 156 kcal/ 655 kj
Eiweiß 26,40 g
Kohlenhydrate 0,80 g
Fett 5,20 g
Wasser 6,50 g
Ballaststoffe 55,40 g
Vitamin B3 7700 µg
Vitamin E 2100 µg

Unverträglichkeiten

Unverträglichkeiten und Allergien gegen Mate sind selten. Allerdings wird der häufige Genuss von Mate in Verbindung mit Blasenkrebs, Speiseröhrenkrebs und Lungenkrebs gebracht. Vermutlich geht dieses Risiko auf den hohen Anteil von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) zurück. Diese entstehen überwiegend bei der Rauchtrocknung der Blätter, sind aber auch in Blättern enthalten, die nicht über dem Feuer getrocknet werden.

Da Mate durch das enthaltene Koffein stimulierend wirkt, sollten größere Mengen nur nach Rücksprache mit dem Arzt getrunken werden. Insbesondere Menschen, die Medikamente einnehmen, sollten eventuelle Wechselwirkungen mit ihrem behandelnden Arzt abklären.

Da Mate harntreibend wirkt, sollten Patienten mit Osteoporose nicht mehr als eine Tasse Tee pro Tag trinken. Denn mit dem Harn wird auch Kalzium ausgeschieden. Kalziummangel ist eine der Ursachen der Osteoporose. Auch Schwangere sollten nicht mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag trinken.


Einkaufs- und Küchentipps

Das Angebot an Mate-Tee ist groß. Die getrockneten und gerösteten Blätter des Mate-Strauchs sind in vielen Onlineshops und bei Teehändlern erhältlich. Ebenso gibt es viele kohlensäurehaltige Limonaden mit Mate zu kaufen.

Qualitativ hochwertige Mate-Tees stammen meist aus Brasilien oder Argentinien. Oft ist Mate auch in Bioqualität erhältlich. Ein guter Mate-Tee zeichnet sich durch einen erdigen und herben Geschmack aus.

Zubereitungstipps

Traditionell wird Mate aus einer sogenannten Kalebasse getrunken. Eine Kalebasse ist das ausgehöhlte Ende eines Flaschenkürbisses. Die traditionelle Zubereitung ist dabei eine Wissenschaft für sich. Für Unerfahrene empfiehlt es sich, den Tee in Teebeuteln zu kaufen. Mithilfe der Beutel kann ein leckerer Mate-Tee einfach zubereitet werden. Der Geschmack entspricht allerdings nicht ganz dem Geschmack des traditionell zubereiteten Tees aus Mate.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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