Kondome

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kondome sind ein Verhütungsmittel für den Mann und gehören zu den Barrieremethoden. Zusammen mit dem Femidom sind sie der einzige Schutz gegen Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten zugleich.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kondome?

Das Kondom ist eines der ältesten Verhütungsmittel der Welt. Heutige Kondome bestehen aus Latex oder einem latexfreien, dehnbaren und feuchtbleibenden Material, das Spermien daran hindert, in die Scheide der Frau zu dringen. Auch andere Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sekret können nicht von Mann auf Frau oder anders herum übertragen werden.

Damit erweitert das Kondom seine Schutzfunktion gegen ungewollte Schwangerschaft auf den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen. Der Pearl-Index eines Kondoms liegt bei 2-12 - je korrekter es angewendet wird, desto niedriger ist das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft oder Ansteckung. Nach dem Geschlechtsverkehr werden Kondome zusammen mit dem Glied aus der Scheide gezogen, erst dann abgezogen und verknotet im Mülleimer entsorgt, nachdem sie auf Risse untersucht wurden.

Wirkung und medizinische Anwendung

Das Kondom besteht aus dehnbarem Material, meistens handelt es sich um Latex. In Fällen einer Latexallergie gibt es auch Alternativen, die genauso zuverlässig schützen und im Gefühl ähnlich sind. Heutige Kondome sind sehr dünn, aber gleichzeitig sehr reißfest. Vor der Anwendung ist zu beachten, dass Kondome ein Ablaufdatum besitzen und dieses nicht überschritten werden darf, da sonst die Feuchtigkeit im Päckchen aufgebraucht sein kann und das Material rissig wird.

Jedes Kondom ist einzeln verpackt und in der Mitte der Verpackung befindet sich ein Luftpolster, das spürbar sein sollte - solange ist das Kondom sicher anwendbar. An der Spitze eines Kondoms befindet sich das so genannte Reservoir, eine dünn zulaufende Spitze. Dieses wird zusammengedrückt, anschließend wird das Kondom über das Glied abgerollt. Wichtig ist ein sicherer Sitz des Kondoms, es darf weder spannen noch rutschen.

Nach dem Geschlechtsverkehr wird es zusammen mit dem Glied aus der Scheide gezogen und das Kondom wird vor der Entsorgung auf Risse geprüft. Kondome dienen nicht nur als Verhütungsmittel zur Vermeidung ungewollter Schwangerschaften, sie schützen auch vor sexuell übertragbaren Infektionen. Einen solchen Doppelschutz bieten außer Kondomen nur noch Femidome, die allerdings fehleranfälliger sind und daher einen höheren Pearl-Index haben.

Formen und Gruppen

Die einfachste Form des Kondoms wird in einer Einheitsgröße vertrieben und wird einzeln verpackt, wodurch jedes Kondom feucht bleibt. Es besteht aus Latex. Für Allergiker gibt es latexfreie Kondome. Weitere Sonderformen sind bunte Kondome, Produkte mit Geschmack oder mit speziellen Beschichtungen, die ihnen weitere Eigenschaften verleihen. Besonders stark angefeuchtete Kondome helfen etwa bei Lubrikationsproblemen, weitere Arten der Beschichtung verlangsamen den Orgasmus beim Mann. Während bunte Kondome eher als Scherzartikel zu verstehen sind, sind Kondome mit Geschmack beim Oralverkehr beliebt und die besonders feuchte Variante eignet sich wiederum für Analverkehr. Um einen sicheren Sitz zu ermöglichen, sind Kondome darüber hinaus in größeren und kleineren Größen als dem Durchschnitt zu bekommen, auch wenn diese wiederum nicht in jeder Drogerie verfügbar sind.

Dosierung

Bei sachgemäßer Anwendung braucht es für den Geschlechtsakt nur ein Kondom. Ausnahmen bestehen, wenn das Kondom beim Überziehen reißt, beim Geschlechtsverkehr abrutscht oder ein anderes Problem auftaucht. Wird das rechtzeitig bemerkt, sollte ein neues Kondom verwendet werden. Der Mythos, dass zwei Kondome übereinander verhindern sollen, dass Männer zu schnell zum Höhepunkt kommen, hat sich nicht bewahrheitet: vielmehr könnten dadurch beide Kondome abrutschen und das Risiko einer Schwangerschaft oder sexuell übertragbaren Erkrankung erhöhen.

Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen

Das einzige alternative Verhütungsmittel, das vor Schwangerschaft und STIs zugleich schützt, ist das Femidom. Alle anderen Verhütungsmethoden bieten nur Schutz vor ungewollter Schwangerschaft. Weitere Barrieremethoden sind das Diaphragma oder die Portiokappe, die zusammen mit einem Spermizid eingesetzt werden. Hinzu kommt die hormonelle Verhütung, die bekannteste Methode darunter ist die Anti-Baby-Pille.

Natürliche Familienplanung stellt einen weiteren Weg der Verhütung dar, der allerdings einen weit höheren Pearl-Index hat als jedes andere Verhütungsmittel und daher eher in der Planung einer Schwangerschaft eingesetzt wird. Die ultima ratio in der Schwangerschaftsverhütung stellt eine operative Sterilisation dar. Sie wird allerdings nur auf Wunsch oder bei medizinischer Notwendigkeit nach eingehender Beratung durchgeführt, auch danach bleibt ein Risiko sexuell übertragbarer Erkrankungen durch ungeschützten Geschlechtsverkehr immer bestehen.


Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Das Kondom ist bei sachgemäßer Anwendung eine relativ sichere Verhütungsmethode. Der Körper wird dabei nicht mit Medikamenten konfrontiert, die Neben-, Wechsel- oder Langzeitwirkungen wie bei der Pille nach sich ziehen können. Da Kondome meistens aus Latex gefertigt sind, kann eine Latexallergie problematisch werden; eine Ausrede dafür, auf das Kondom zu verzichten, ist das heutzutage allerdings nicht mehr, da es von vereinzelten Herstellern sogar vegane Kondome gibt und die latexfreie Variante daher mittlerweile absolut marktüblich ist.

Damit sind keine allergischen Reaktionen mehr zu befürchten. Kondome mit Beschichtungen, die den Höhepunkt des Mannes verlangsamen sollen, sowie Kondome mit Geschmack müssen im Einzelfall ausprobiert werden. Es kann sein, dass die empfindliche Haut des Genitalbereichs mit Reizungen und Rötungen auf den einen oder anderen Inhaltsstoff reagiert. In diesem Fall sollte lieber auf ein gewöhnliches Kondom zurückgegriffen werden, da die Genitalzone bekanntermaßen sensibel ist.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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