Juckreiz im Intimbereich beim Mann

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. Januar 2019
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Juckreiz im Intimbereich eines Mannes wird häufig als sehr unangenehm empfunden. Ängste vor Geschlechtskrankheiten treten auf und verursachen eine innere Unruhe. Die Heilungschancen der Beschwerden stehen sehr gut. Mit der Unterstützung eines Arztes gelingt es häufig, schnell Maßnahmen der Linderung einzuleiten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Juckreiz im Intimbereich?

Juckreiz im Intimbereich ist für die Betroffenen unangenehm und oft mit Schmerzen verbunden. Treten gleichzeitig Hautveränderungen auf, sollte ein Arztbesuch erfolgen.

Der Juckreiz im Intimbereich der Mannes ist ein Phänomen, das nahezu jeden Mann im Laufe seines Lebens erleidet. Mangelnde hygienische Vorkehrungen, Stress oder übertragbare Geschlechtskrankheiten gehören zu den häufigsten Ursachen. Die Möglichkeiten für Behandlungsmaßnahmen sind gut und führen meist zu einer Beschwerdefreiheit innerhalb weniger Tage oder Wochen.

Wichtig ist in der Behandlungszeit die Beachtung einer möglichen Ansteckungsgefahr für andere Menschen der näheren Umgebung. Entsprechend sind notwendige Vorkehrungen zu treffen, damit die Ausbreitung der Beschwerden möglichst vermieden wird.

Ursachen

Die Ursachen der Beschwerden können sehr unterschiedlich sein. In harmlosen Fällen wird der Juckreiz durch eine unzureichende hygienische Versorgung der Haut ausgelöst. Wird der Körper über mehrere Tage nicht gewaschen, treten die Symptome auf.

Dieser Prozess verkürzt sich, wenn der Betroffene darüber hinaus aufgrund körperlichen Aktivitäten stark schwitzt. Bakterien breiten sich auf der Haut aus und vermehren sich in kurzer Zeit. Sie können sich in Kleidungsstücken befinden, so dass ein seltener Wechsel der Kleidungsstücke ebenfalls eine Ursache sein kann.

Darüber hinaus kann der Juckreiz aufgrund einer allergischen Reaktion entstehen. Eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Fasern in den Kleidungsstücken oder den genutzten Hautpflegeprodukten können zu den Beschwerden führen. In einigen Fällen ist das Tragen von zu enger Kleidung oder engem Gummi an der Unterwäsche die Ursache für den Juckreiz.

Ein weiterer Grund können verschiedene Erkrankungen sein. Geschlechtskrankheiten, wie Chlamydien, Tripper oder Syphilis lösen häufig Juckreiz im Intimbereich aus. Diese sind übertragbar und gelangen ohne eine ausreichende Verhütung auf sehr schnellem Weg in den Organismus. Pilze können über die Nutzung öffentlicher Toiletten übertragen werden und ebenfalls ein Grund für die Erkrankung sein. Das Baden in öffentlichen Gewässern in der Natur oder im Schwimmbad kann ein Auslöser sein, da über das Wasser Keime an und in den Organismus gelangen können.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Wird der Juckreiz durch mangelnde Hygiene ausgelöst, genügt es häufig, wenn die Abläufe und Häufigkeiten des Waschens optimiert werden. Duschen, baden und die Nutzung von Pflegeprodukten können dabei helfen, die Beschwerden ohne die Unterstützung eines Arztes zu lindern. Darüber hinaus ist die Unterwäsche täglich zu wechseln. Hält der Juckreiz dennoch über mehrere Tage an oder nimmt er an Intensität zu, sollte ein Arzt konsultiert werden. Treten die Beschwerden nach einem ungeschützten sexuellen Kontakt auf, ist ein Arztbesuch notwendig. Kommt es zu offenen Wunden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da Keime in den Organismus gelangen können. Treten weitere Beschwerden, wie Fieber, Kopfschmerzen oder allgemeines Unwohlsein auf, ist ein Arzt zu kontaktieren.

Diagnose

Eine Diagnose ist nur möglich, wenn der Betroffene einen Arzt aufsucht. Dort erfolgt eine umfassende Anamnese, in der die Gründe für die Beschwerden erforscht werden. Die Haut wird per Sichtkontakt näher untersucht. Der ph – Wert wird ermittelt, um Unregelmäßigkeiten herauszufinden oder ausschließen zu können. Anschließend erfolgt ein Abstrich der Haut. Bei diesem werden Hautpartikel und Flüssigkeiten auf der Haut aufgenommen, die in einem Labor auf ihre Bestandteile untersucht werden. Anschließend stellt der betreuende Arzt aufgrund der vorliegenden Testergebnisse des Laborberichtes die Diagnose. Ohne Behandlungsmaßnahmen kommt es in vielen Fällen zu einer Zunahme des Juckreizes und weiteren Symptomen.

Komplikationen

Komplikationen können auftreten, wenn der Juckreiz durch eine übertragbare Geschlechtserkrankung ausgelöst wurde und diese beim Partner nicht diagnostiziert oder behandelt wird. So können ohne einen ausreichenden Schutz erneut Krankheitserreger in den Organismus gelangen und die Beschwerden wiederholt auslösen. Darüber hinaus besteht in der Zeit bis zu einer medizinischen Versorgung eine Ansteckungsgefahr für andere Geschlechtspartner. Durch den Juckreiz können Beschädigungen und Verletzungen der Haut auftreten. Durch offene Wunden gelangen Keime in das Körperinnere und werden über die Blutbahnen transportiert. Es besteht das Risiko, dass weitere Krankheiten ausbrechen. Im schlimmsten Fall erleidet der Betroffene eine Blutvergiftung.

Behandlung und Therapie

Je nach Ursache der Beschwerden wird ein passender individueller Behandlungsplan erarbeitet. Bei hygienischen Problemen wird mehrmaliges waschen und duschen empfohlen. Dabei ist die Verwendung von antibakteriellen und hautschonenden Pflegeprodukten notwendig. Die Unterwäsche ist täglich zu wechseln. Nach intensiven körperlichen Aktivitäten sowie starker Schweißbildung sollten die Kleidungsstücke zusätzlich durch frisch gewaschene Kleidung getauscht werden. Darüber hinaus ist es ratsam, die Nutzung von Intimpflegeartikeln in Erwägung zu ziehen. Bei einer allergischen Reaktion müssen die Produkte mit den Allergie auslösenden Inhaltsstoffe vollständig vermieden werden. Das Waschmittel ist zu ändern und auf parfümierte Artikel ist zu verzichten. Darüber hinaus sollte die Haut mit passenden Cremes und Salben geschützt sowie unterstützt werden. Bei einer vorliegenden Geschlechtserkrankung wird häufig medikamentös gearbeitet. Tabletten und spezielle Cremes töten die Keime ab. Darüber hinaus ist das Immunsystem zu stärken, damit sich der Organismus schnell regenerieren kann. Besteht eine Ansteckungsgefahr ist auf ungeschützte sexuelle Aktivitäten vollständig zu verzichten. Darüber hinaus ist es bei einer Geschlechtserkrankung wichtig, dass der Geschlechtspartner ebenfalls untersucht und behandelt wird, damit es zu keinem Rückfall und erneuten Auftreten der Symptome kommt.


Aussicht und Prognose

Die Prognose des Juckreizes ist abhängig von der vorliegenden Ursache. Ein einheitlicher Verlauf der Beschwerden ist daher nicht vorhersagbar. Wird der Juckreiz aufgrund unzureichender hygienischer Maßnahmen verursacht, bestehen gute Chancen, dass mit einer täglichen Reinigung und dem regelmäßigen Wechsel der Kleidung in kurzer Zeit eine Linderung eintritt.

Beruht der Juckreiz auf einer allergischen Reaktion, müssen einige Tests durchgeführt werden. Nachdem die Ursache der Unverträglichkeit gefunden wurde, können kurzfristig Änderungen umgesetzt werden. Die Beschwerden sind dann ebenfalls innerhalb weniger Wochen vollständig verschwunden. Werden die Ursachen durch eine Erkrankung ausgelöst, bestehen in den meisten Fällen gute Heilungschancen nach dem Beginn einer medizinischen Behandlung.

Vorbeugung

Um einen Juckreiz zu vermeiden, können im Vorfeld ganz unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden. Zu ihnen gehören die tägliche Reinigung mit einem Wechsel zur frisch gewaschenen Kleidung. Darüber hinaus können verschiedene gut verträgliche Intimpflegeprodukte verwendet werden, die es im Handel zu erwerben gibt.

Besteht eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Fasern in Textilien, ist das Tragen der Kleidungsstücke vollständig zu vermeiden. Bei einer Unverträglichkeit von Inhaltsstoffen der Pflegeprodukte, sollten Waschmittel, Seifen sowie Duschgele auf ihre Inhaltsstoffe überprüft werden.

Zum Schutz vor einer ungewollten Übertragung von Geschlechtserkrankungen sollten Kondome verwendet werden. Bei neuen Geschlechtspartnern sollten bei einem Arzt vorsorglich verschiedene Tests zur Ermittlung von vorhandenen Erkrankungen durchgeführt werden.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2015
  • Hofmann, R., (Hrsg.): Endoskopische Urologie. Springer, Berlin 2009
  • Schmelz, H.-U. et al.: Facharztwissen Urologie, Springer Verlag, 2014
  • Jocham, D. & Miller, K.: Praxis der Urologie, Georg Thieme Verlag, 2007

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 29. Januar 2019

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