Herz (Cor, Kardia)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das menschliche Herz (lat. Cor, griech. Kardia) ist das wichtigste Organ im gesamten Blutkreislauf. Pro Sekunde pumpt das Herz rund 70 ml Blut; das Herz ist aber vor Krankheiten nicht geschützt. Unzählige Erkrankungen des Herzens können das tägliche Leben massiv einschränken bzw. einen lebensbedrohlichen Zustand auslösen.
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Definition
Das Herz ist das zentrale Organ im menschlichen Blutkreislauf. Es ist ein klassisches muskuläres Hohlorgan (Herzmuskel), welches als Saug- wie Druckpumpe funktioniert und pro Minute rund fünf bis sechs Liter Blut durch den gesamten Körper pumpt. Die Lehre des Herzens, seiner Funktion sowie dessen Erkrankungen, werden als Kardiologie bezeichnet.
Anatomie
Das Myokard ist der Herzmuskel und bildet einen Teil der Herzwand. Das Epikard ist die Oberfläche des Organs sowie der Herzkranzgefäße und sorgt mit einer Absonderung von Flüssigkeit dafür, dass das Herz im Herzbeutel gleiten kann, während das Organ das Blut durch den Körper pumpt. Das Herz besteht aus einer rechten wie linken Hälfte und gliedert sich in weiterer Folge in vier Kammern. Die Herzklappen agieren als Rückschlagventile und tragen Sorge dafür, dass das gepumpte Blut nur in eine Richtung im Körper fließen kann.
Funktion
Das Organ ist die Hauptverbindung zwischen dem Körper- und dem Lungenkreislauf. Auf Grund des Aufbaus findet eine perfekte Anpassen seiner Hauptaufgabe statt: Das Blut wird durch den Körper gepumpt und die Organe werden mit Sauerstoff versorgt. Das Herz schlägt in etwa 70 Mal pro Sekunde; das bedeutet, dass pro Herzschlag rund 70 ml Blut transferiert werden, sodass in der Minute ein Blutdurchfluss von etwa 5 Liter gegeben ist.
Das Herz verfügt über ein äußerst kompliziertes Erregungsleitungssystem. Der elektrische Impuls des Herzens, der unter anderem für die Herzmuskelspannung notwendig ist, wird direkt im Herzen selbst ausgelöst. Das ist der sogenannte Sinusknoten. Jener befindet sich im Vorhof auf der rechten Seite. Im rechten Vorhof sind auch die untere sowie die obere Hohlvene zu finden. Jene führen dem Körper das sauerstoffarme und verbrauchte Blut zu. Das Blut gelangt sodann vom rechten Vorhof direkt in die rechte Herzkammer.
Danach fließt das Blut über die Pulmonalarterie - die Lungenarterie - direkt in die Lunge. Aus der Lunge fließt sodann neues und mit Sauerstoff versetztes Blut über die Lungenvenen direkt in den Vorhof der linken Seite. Danach gelangt das Blut in die linke Herzkammer. Von der linken Herzkammer wird das Blut über die Aorta - Hauptschlagader - in die zu versorgenden Organe gepumpt. Die Blutversorgung des Herzens erfolgt über kleine Blutgefäße. Jene sind die Herzkranzgefäße bzw. die Koronararterien. Diese entspringen aus der Aorta und versorgen in weiterer Folge den Herzmuskel mit dem notwendigen Sauerstoff.
Herz-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die koronare Herzkrankheit zählt zu den häufigsten Krankheiten des Organs. Auf Grund des Alterungsprozesses verengen sich die Arterien, die das Herz mit Blut versorgen. In weiterer Folge entsteht die Arteriosklerose, durch welche das Herz mit ungenügend Blut sowie Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Klassische Schmerzen in der Brust bzw. in verschiedenen anderen Körperregionen, können mitunter der erste Hinweis auf eine derartige koronare Herzkrankheit sein.
Die Angina Pectoris weist das Problem auf, dass die Symptome immer wieder fehlinterpretiert werden. Schlussendlich kann die Angina Pectoris Rücken-, Bauch- oder Brustschmerzen verursachen. Die Symptome treten bei körperlichen Anstrengungen auf, können aber auch ohne Belastung in Erscheinung treten. Die Folge der Angina Pectoris ist mitunter der Herzinfarkt.
Eine weitere Krankheit, die immer wieder vorkommt, ist die klassische Herzinsuffizienz bzw. Herzschwäche. Das Herz verliert an Kraft, pumpt nur ungenügend Blut durch den Kreislauf und ist mittels EKG - Elektrokardiogramm - zu erkennen. Vorwiegend stützt sich die Therapie auf die Vergabe von Medikamenten, die das Herz kräftigen bzw. den Kreis entlasten.
Auch Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigsten Herzerkrankungen. Auf Grund von Durchblutungsstörungen, eines Mineralstoffmangels oder einer Herzmuskelentzündung kann der Herzschlag immer wieder unterbrochen werden. Auch Entzündungen des Herzmuskels (auf Grund von Bakterien, Pilzen oder Viren) zählen zu den häufigsten Krankheiten des Organs.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
- Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
- Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
- Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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