Hausmittel gegen trockenen Mund (Mundtrockenheit, Xerostomie)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einem trockenen Mund ist die Speichelproduktion eingeschränkt. Ursachen für die Mundtrockenheit sind meistens Medikamente oder das Alter. 45 Prozent aller Menschen über 65 haben einen trockenen Mund. Es kann aber auch eine Erkrankung des Immunsystems sein, welches als Sjögren-Syndrom bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein trockener Mund?

Die Xerostomie beschreibt eine starke Trockenheit in der Mundhöhle eines Menschen, welche unterschiedlichen Ursachen zu Grunde liegen kann und durch eine Vielzahl verschiedener Symptome gekennzeichnet ist.

In erster Linie äußert sich eine Xerostomie durch einen klebrigen und trockenen Geschmack im Mund, ein leichtes Brennen auf der Zunge sowie Beschwerden beim Schlucken und Sprechen. Zudem macht sie sich durch einen ausgetrockneten Rachen, spröde Lippen, einen reduzierten Geschmackssinn oder Mundgeruch bemerkbar.

Auch kann es aufgrund einer mangelnden Speichelproduktion zu einer vermehrten Bildung von Zahnbelag kommen, wodurch ein Auftreten von Zahnkrankheiten wie Karies, Zahnfleischbluten oder Paradontose möglich ist. In der medizinischen Fachsprache ist die Mundtrockenheit unter dem Begriff Xerostomie bekannt, da dieser sich aus den griechischen Wörtern „xeros“ für „trocken“ und „stoma“ für „Mund“ zusammensetzt.

Wer ist betroffen?

Bezüglich der Häufigkeit von Mundtrockenheit sind bislang keine exakten Zahlen bekannt. Jedoch ist Schätzungen zu Folge davon auszugehen, dass circa jeder vierte Erwachsene eine Xerostomie aufweist. Dabei leiden in der Regel Frauen häufiger unter einem trockenen Mund als Männer. Insbesondere mit einem Anstieg des Alters nimmt auch das Auftreten der Mundtrockenheit zu. So ist in etwa ein Drittel der Menschen, die bereits ein Lebensalter von 65 Jahren überschritten haben, von einer Xerostomie betroffen.

Ursachen

Die Ausbildung von Mundtrockenheit kann auf zahlreiche Ursachen zurückgeführt werden. So begünstigen Erkrankungen der Speicheldrüsentätigkeiten wie Diabetes oder AIDS die Entstehung einer Xerostomie. Außerdem resultiert eine Trockenheit des Mundes durch die Strahlenbehandlung von Mundkrebs, infolge derer die Speicheldrüsen beschädigt werden können. Neben speziellen Erkrankungen stellt ebenfalls ein durch eine Medikamenteneinnahme bedingter, zu geringer Speichelfluss eine mögliche Ursache der Mundtrockenheit dar.

In diesem Zusammenhang sind inzwischen über 500 Arzneimittel als begünstigende Faktoren einer Xerostomie identifiziert worden. Besonders Anthistaminika, Antiallergika, Hypnotika und Parkinsonpräparate gelten als Medikamente, die eine Trockenheit in der Mundhöhle bedingen können. Letztendlich kann auch ein Flüssigkeitsmangel zur Mundtrockenheit führen.

Zu einem Mangel kommt es zum einen bei der Zuführung zu geringer Trinkmengen und zum anderen durch große Flüssigkeitsverluste bei Krankheiten wie Durchfall, Erbrechen, Fieber oder extremes Schwitzen. Als weitere Gründe einer Xerostomie sind Schnarchen, Rauchen, Stress sowie depressive Phasen anzuführen. Außerdem können Hormonveränderungen bei Frauen in den Wechseljahren die Entstehung eines trockenen Mundgefühls fördern.

Was hilft gegen Mundtrockenheit?

  • Eines der wichtigsten Hausmittel gegen einen trockenen Mund ist Wasser. Wer unter Mundtrockenheit leidet, sollte immer eine Flasche Wasser bei sich tragen und häufig etwas trinken. Am besten vor dem Herunterschlucken den Mund mit dem Wasser spülen.
  • Zu dem Wasser kann etwas Zitronen- oder Limettensaft hinzugegeben werden, um den Speichelfluss anzuregen. Den gleichen Effekt hat 1 Teelöffel Essig im Wasser.
  • Von allen Medikamenten die eingenommen werden, sollte die Packungsbeilage aufmerksam nach passenden Nebenwirkungen untersucht werden. Besonders bei Antihistaminika und Medikamente gegen Verstopfung haben einen trockenen Mund als Nebenwirkung.
  • Es sollte grundsätzlich durch die Nase geatmet werden, da der Mund austrocknet, wenn man durch ihn atmet. Ein trockener Mund führt häufiger zu schlechtem Atem und Karies. Auch bakterielle Infektionen verbreiten sich dadurch schneller.
  • Zuckerhaltige Snacks zwischen den eigentlichen Mahlzeiten sollten vermieden werden. Auch Getränke mit sehr viel Kohlensäure sollten nicht sehr häufig getrunken werden, da die Säure dieser Getränke den trockenen Mund angreift.

Schnelle Hilfe bei trockenem Mund

  • Ein zuckerfreier Halsbonbon oder ein zuckerfreies Kaugummi fördern den Speichelfluss und helfen somit gegen einen trockenen Mund.
  • Ein weiteres schnelles Hausmittel gegen Mundtrockenheit ist Schärfe. Besonders die Schärfe des Cayennepfeffers, die einem auch das Wasser in die Augen treibt, regt den Speichelfluss an.
  • Wer unter einem trockenen Mund leidet, sollte mit dem Rauchen aufhören, da der Tabakrauch den Mund austrocknet. Genauso sollten weniger koffeinhaltige Getränke und Alkohol getrunken werden, da durch alle Genussmittel der Körper an Flüssigkeiten verliert und diese harntreibend sind.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen einen trockenen Mund ist ein nasses Tuch über die Nacht auf die Heizung des Schlafzimmers zu legen. Dadurch wird die Luft befeuchtet und ein noch stärkeres Austrocknen der Atemwege verhindert.


Alternative Heilmittel

  • Mundspülungen können gegen einen trockenen Mund hilfreich sein. Es sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass es eine Spülung ohne Alkohol ist, da dieser den Mund austrocknet und zusätzlich das Zahnfleisch angreift.
  • Um eine Mundspülung gegen einen trockenen Mund selber herzustellen, wird ein halber Teelöffel Salz zusammen mit einem weiteren halben Teelöffel Bikarbonat in einer Tasse Wasser mit lauwarmem Wasser vermischt. Mit dieser Spülung kann jeden Morgen und Abend vor dem Zähneputzen gespült werden. Durch diese Spülung werden Säuren im Mund neutralisiert und außerdem Krankheitserreger weggespült.
  • Bei einem trockenen Mund sollte auf Zahnpasta mit dem Inhaltsstoff Sodium-Lauryl-Sulfat (SLS) verzichtet werden. Entsprechende Zahnpasten gegen einen trockenen Mund sind in Online-Apotheken sowie Reformhäusern zu finden.
  • Wenn man unter Mundtrockenheit leidet, sollte man sich sehr regelmäßig und gründlich die Zähne putzen. Außerdem sollte jeden Abend Zahnseide verwendet werden, da mit nicht ausreichend Speichel im Mund die Essensreste nicht leicht aus den Zahnzwischenräumen gespült werden und somit leichter Karies entsteht.

Weitere Informationen sind unter trockener Mund (Mundtrockenheit, Xerostomie) zu finden. Sobald der Mund so trocken ist, dass Sprechen und Essen schwerer fällt als sonst, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem ist es wichtig dem behandelnden Arzt die eingenommenen Medikamente zu nennen, da sie oft Ursache für Mundtrockenheit sind.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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