Hausmittel gegen innere Unruhe (Nervosität)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Innere Unruhe und Nervosität haben sehr viele Symptome und mindestens genauso viele Ursachen. Reizbarkeit, Angst, Überempfindlichkeit, Herzrasen, Schwitzen, Kreislaufstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden sind alles mögliche Gesichter. Teilweise steckt eine seelische oder körperliche Erkrankung dahinter, doch auch mit ein paar Hausmitteln kann Abhilfe geschaffen werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Innere Unruhe (Nervosität)?

Eine innere Unruhe ist ein unangenehmes Gefühl, das als Stresserleben wahrgenommen wird. Sie ist begleitet von Erscheinungen wie Zittern, Nervosität, starker Schweißbildung, Wasserlassen oder Unsicherheit. Der Puls und der Blutdruck steigen an.

Die Körpersprache verändert sich, Hektik setzt ein und die Sprachgebung verändert sich. Es kommt zu sich überschlagenden Gedanken, einem hastigen und unvollständigen Sprechen sowie einer veränderten Tonlage.

Die Nervosität ist mit einer Veränderung der Stimmung verbunden. Gereiztheit und eine Neigung zur Überreaktion stellen sich ein. Die innere Unruhe ist ein Zeichen von einer Aufregung. Diese kann innerlich wie äußerlich vorhanden sein. Im Normalfall hält die Unruhe für wenige Stunden oder Tage an.

Wer ist betroffen?

Nahezu jeder Mensch erlebt eine innere Unruhe mehrfach in seinem Leben. Betroffen sind insbesondere Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Diese sind vermehrt Prüfungssituationen ausgesetzt und verfügen über weniger Lebenserfahrung, die ihnen bei einer ausgeglichenen Reaktion helfen würde. Grundsätzlich tritt die innere Unruhe in allen Lebensphasen auf. Im Erwachsenenalter sinkt sie deutlich ab und zum Lebensende erhöht sich bei Menschen über 65 Jahre ihre Auftretenswahrscheinlichkeit erneut.

Die Nervosität ist keine geschlechtsspezifische Erscheinung. Männer und Frauen sind gleichermaßen von ihr betroffen. Ihre Intensität und der Umgang mit ihr ist abhängig von der Persönlichkeit des Menschen. Sie kann durch bestimmte Verhaltensmechanismen oder den Einfluss Dritter immens verstärkt oder abgeschwächt werden. Darüber hinaus wirkt sie auf empathische Menschen der näheren Umgebung stark ansteckend.

Ursachen

Die Ursachen einer inneren Unruhe basieren auf seelischen, emotionalen oder körperlichen Widrigkeiten. Sie kann sich bei einer Vorahnung oder der Verarbeitung von negativen Informationen einstellen. Sie ist häufig ein Vorbote der Angst. Darüber hinaus wird sie bei aufkommendem Stress empfunden. Auf körperlicher Ebene kann sie als Begleiterscheinung einer Erkrankung auftreten. In Übergangsphasen wie der Pubertät oder den Wechseljahren, bei Erkrankungen der Schilddrüse, ADHS oder bei Störungen der Herztätigkeit tritt sie auf.

Die innere Unruhe gehört zum Erscheinungsbild eines Entzugs von Alkohol oder Drogen. Raucher empfinden die Nervosität, wenn es ihnen das Rauchen über mehrere Stunden verwehrt bleibt. Setzt sich der Mensch zu lange einer starken Sonneneinstrahlung aus, kommt es ebenfalls zu den Beschwerden. Ein Sonnenstich oder ein Hitzeschlag führen zu dem Erleben einer starken inneren Unruhe.

Was hilft gegen innere Unruhe (Nervosität)?

  • In welchen Situationen ist es besonders schlimm? Hat eine gewisse Person etwas damit zu tun? Ist es abends oder morgens am schlimmsten? Wer die Gründe kennt, hat die besten Chancen gegen innere Unruhe oder Nervosität anzugehen.
  • Ältere Menschen leiden oft unter innerer Unruhe oder Nervosität, da sie sich von ihrem Alltag unterfordert fühlen. Ist dies der Fall muss unbedingt etwas unternommen werden. So schwierig ist das gar nicht, einfach den Alltag etwas um modellieren und sich neue Hobbys suchen, oder die Enkel für ein paar Tage aufnehmen. Ruhig einmal eine Herausforderung suchen, mit der Bewältigung dieser wächst auch das Selbstbewusstsein wieder.
  • Ein Hausmittel gegen innere Unruhe oder Nervosität ist ein Baldrianbad. Am besten ist es solch ein Bad aus Baldrian abends vor dem Schlafengehen zu nehmen. Hierzu werden 100 g Baldrianwurzel mit 2 Liter Wasser übergossen und aufgekocht. Diesen Sud gibt man dann zum Badewasser hinzu.

Schnelle Hilfe bei Nervosität

  • Ist der Ursprung der inneren Unruhe oder Nervosität bewusst? Seit wann sind die Probleme vorhanden? Wenn die Ursachen ergründet werden, kann es sein, dass die innere Unruhe und die Nervosität von ganz alleine nachlassen, da ja eigentlich kein Grund zur Sorge mehr vorhanden ist.
  • Wenn einen wieder einmal ein Anfall innerer Unruhe oder Nervosität überkommt, kann es sehr hilfreich sein sich hinzusetzen und zu einem seiner Lieblingsmusikstücke zu lauschen. Der Musik muss aber dabei ganz bewusst zugehört werden, damit die Gedanken nicht abschweifen.
  • Körperliche Bewegung ist ein sehr hilfreiches Hausmittel gegen innere Unruhe oder Nervosität. Pro Woche sollte man mindestens dreimal für eine halbe Stunde Sport treiben.


Alternative Heilmittel

  • Die wohl klassischsten alternativen Heilmittel gegen innere Unruhe und Nervosität sind Baldrian und Hopfen. Diese beiden sind die häufigsten Inhaltsstoffe eines Beruhigungstees. Durch Baldrian wird die Einschlafzeit verkürzt und man kommt am Abend besser zur Ruhe. Beide Pflanzen sind als Fertigpräparate in Online-Drogerien zu erhalten, doch kann man auch selbst einen Tee herstellen. Für einen Baldriantee werden 1 Teelöffel Baldrianwurzel mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und für 10 Minuten ziehen gelassen. Für den Hopfentee werden 4 Teelöffel lose Hopfenblüten verwendet.
  • Ein weiteres alternatives Heilmittel ist das Johanniskraut. Es hilft nicht nur gegen Depressionen, sondern auch gegen innere Unruhe, Grübeleien, Schlafstörungen, Nervosität und Ängste. Hier werden Fertigpräparate empfohlen, da man mit einem Tee nicht auf die empfohlene Tagesdosis von 500-1000 mg pro Tag kommt.
  • In getrockneten Lavendelblüten sind ätherische Öle enthalten, die eine entspannende Wirkung haben. Für einen Tee werden 2 Teelöffel der Blüten mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und zugedeckt für 10 Minuten ziehen gelassen. Nach dem Abseihen kann der Tee getrunken werden. Ebenso können 100 g getrockneter Lavendelblüten mit 2 Litern Wasser überbrüht werden, um dann als Badewasserzusatz verwendet zu werden.

Weitere Informationen sind unter innere Unruhe (Nervosität) zu finden. Wenn einen eine plötzliche innere Unruhe oder Nervosität überfällt, sollte unbedingt mit einem Arzt darüber gesprochen werden. Auch wenn man sowieso etwas nervös ist und sich dieser Zustand stark verschlechtert und unter anderem auch Schlafstörungen hinzukommen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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