Hausmittel gegen Schwangerschaftsbeschwerden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Schwangerschaft sorgt zwar bei den meisten Frauen für Freude, doch bringt sie auch oftmals einige Beschwerden mit sich. Durch die Gewichtszunahme kommt es zu Rückenschmerzen, man ist häufig müde, die Gebärmutter wird nach oben gedrückt, wodurch Sodbrennen ausgelöst werden kann und vieles mehr. Doch gibt es viele Tipps und Hausmittel die gegen Schwangerschaftsbeschwerden helfen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schwangerschaftsbeschwerden?

Schwangerschaftsbeschwerden betreffen fast alle Frauen. Welche Ursachen morgendliche Übelkeit und Co. haben und bei wem die Beschwerden besonders stark auftreten. Schwangerschaftsbeschwerden sind die typischen Beschwerden, die eine Frau während der Schwangerschaft verspürt. Zu den möglichen Symptomen zählen zum Beispiel morgendliche Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe und Stimmungsschwankungen.

Einige Frauen verspüren außerdem ein Wärmegefühl in Unterarmen, Händen und Füßen oder sind schneller müde als sonst. Auch häufiges Wasser lassen und ein Ziehen in den Brüsten gehören zu den typischen Anzeichen. Dazu können weitere Symptome wie etwa Schwindel, Sodbrennen oder Appetitstörungen (z.B. ungewöhnliche Gelüste) hinzukommen. Außerdem setzt die Regelblutung aus – eines der deutlichsten Signale einer Schwangerschaft.

Wer ist betroffen?

Von Schwangerschaftsbeschwerden sind fast alle Frauen betroffen. Einige Risikofaktoren verstärken die Symptome. Gestresste Frauen leiden beispielsweise öfter und meist auch intensiver an Übelkeit, Krämpfen und Co. Im Allgemeinen sind psychische Erkrankungen ein typischer Auslöser für Beschwerden, wobei andere Faktoren hinzukommen müssen. So zum Beispiel ein unausgeglichener Hormonhaushalt oder chronische Erkrankungen. Auch Hunger, Vitamin- oder Eisenmangel sowie eine generelle Unterernährung begünstigen die typischen Leiden.

Die genannten Symptome treten meistens morgens oder nach dem Essen auf. Schwangerschaftsbeschwerden sind typisch für die ersten Wochen der Schwangerschaft und klingen mit dem Übergang ins zweite Trimester wieder ab. In einigen Fällen leiden Frauen allerdings deutlich länger an den Beschwerden.

Ursachen

Warum es während der Schwangerschaft zu den typischen Beschwerden kommt, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Eine Rolle spielt das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin). Der Stoff wird in den ersten Schwangerschaftswochen in großen Mengen produziert – bis die Plazenta ab Woche 12 bis 14 die Versorgung des Kindes übernimmt. Die erhöhten Werte des Schilddrüsenhormons Thyroxin wirken sich ebenfalls auf die körpereigenen Prozesse aus. Gemeinsam mit dem erhöhten Östrogen stehen sie im Verdacht, Übelkeit und andere Magen-Darm-Beschwerden zu verursachen.

Im Allgemein ist also ein erhöhter Hormonspiegel für die Schwangerschaftsbeschwerden verantwortlich. Ein wichtiger Faktor sind auch die körperlichen Veränderungen. Wenn der Bauch wächst, die Brüste größer werden und das Kind sich entwickelt, muss sich der Körper nach und nach darauf einstellen. Das stellt eine Große Belastung für den Organismus dar und ruft so die typischen Beschwerden während der Schwangerschaft hervor.

Was hilft gegen Schwangerschaftsbeschwerden?

  • Auch Schwangere sollten Sport treiben. Keinen Leistungssport, aber jeden Tag ein bisschen Bewegung hilft gegen die Müdigkeit und erleichtert einem später die Entbindung und das Wochenbett. Schwimmen eignet sich besonders gut, da hierbei die Gelenke nicht sehr stark belastet werden.
  • Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen, welches durch eine Schwangerschaft ausgelöst werden kann, lässt sich mit verschiedenen Hausmitteln bekämpfen. Lieber mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, anstatt großer Mahlzeiten. Außerdem sollte übermäßiges Zunehmen vermieden werden. Auch das Vornüberbeugen sollte nicht ausgeführt werden, da dadurch das Sodbrennen verstärkt wird. Ein alternatives Heilmittel gegen die Schwangerschaftsbeschwerde Sodbrennen sind Mandeln, da sie Stoffe enthalten, durch welche die Verschlussmuskulatur der Speiseröhre gestärkt wird.
  • Schwangere sollten langes Stehen vermeiden. Außerdem sollte das Gewicht immer gleichmäßig auf beide Beine verteilt sein, da sich sonst die Hüfte anhebt und seitlicher Druck auf die Wirbelsäule ausgeübt wird. Dadurch verstärkt sich der Rückenschmerz.

Schnelle Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden

  • Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit sollten am besten mit einem Mittagsschlaf beseitigt werden. Am besten sollte darauf geachtet werden, dass die Füße hierbei höher liegen als der Kopf. Während einer Schwangerschaft hat der Körper viel zu leisten und es sollte sich nicht schlecht gefühlt werden, wenn man viele Pausen braucht.
  • Eine kleine Übung zur Stärkung der Muskeln im Lendenwirbelbereich ist hilfreich, da häufig eine zu schwache Muskulatur dieses Bereiches zu Rückenschmerzen führt. Gerade auf einem Stuhl sitzen und das untere Rückendrittel und das Gesäß fest gegen die Rückenlehne des Stuhls drücken. Es ist sehr gut, wenn diese Übung immer beim Sitzen ein paar Mal wiederholt wird.
  • Viele Schwangere leiden unter einem Taubheitsgefühl der Finger. Es gibt verschiedene Übungen, die sehr gut dagegen helfen (siehe Artikel Hausmittel gegen Karpaltunnelsyndrom). Wenn sich die Handgelenke jedoch taub anfühlen, sollten diese Übungen nicht durchgeführt werden.


Alternative Heilmittel

  • Da viele schwangere Frauen unter Verstopfungen leiden, sollte die Ernährung ein wenig umgestellt werden. Eines der hilfreichsten Haus- und Heilmittel gegen Verstopfungen sind Ballaststoffe. Besonders viele Ballaststoffe sind in Vollkornprodukten, Bohnen, Leinsamen, Brokkoli, dunklem Blattgemüse, Kleie und frischen Früchten enthalten.
  • Eine weitere Schwangerschaftsbeschwerden gegen die es ein alternatives Heilmittel gibt sind Krampfadern. Durch die Blutzunahme, um den Embryo mitzuversorgen können Krampfadern leichter entstehen. Dagegen helfen in erster Linie Stützstrumpfhosen. Außerdem sind Krampfadern an den Beinen weniger sichtbar, wenn folgendes Hausmittel angewandt wird: Eine Mischung aus 5 Tropfen Zitronenöl, 5 Tropfen Hamameliswasser, 5 Tropfen Zypressenöl und 5 Tropfen Bergamotteöl. Dieses Gemisch wird für zwei Stunden in den Kühlschrank gestellt, um dann damit ein feuchtes Handtuch zu benetzen und es für 20 Minuten auf die Beine zu legen. Am besten sollten die Beine bei der Behandlung hochgelagert sein. Durch die Ölmischung wird den Blutgefäßen geholfen sich zusammenzuziehen, wodurch die Schwellung verringert wird.

Weitere Informationen sind unter Schwangerschaft und Dehnungsstreifen zu finden. Die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden lassen zum Glück sofort nach der Geburt nach. Doch wenn plötzlicher Gewichtsverlust auftritt, kein Wasser mehr gelassen werden kann, Nahrung nicht mehr im Magen bleibt, ein Gefühl des Austrocknens oder anhaltende Kopfschmerzen hinzukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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